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1283 - Der Kartanin-Konflikt

Titel: 1283 - Der Kartanin-Konflikt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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psionisch bewirkten Illusionen. Ich sah mich wieder auf dem Boden eines ganz normalen Canons - in unmittelbarer Nähe der Ratshalle.
    Nia und Domo schienen allerdings nicht mehr fähig zu sein, ihre Psi-Reflektoren durch mentale Befehle zu aktivieren. Sie waren bereits vom Psi-Sturm überwältigt. Ich sprang zu ihnen und aktivierte die Schutzgeräte manuell.
    Sie erstarrten für die Dauer von zwei Herzschlägen, dann verrieten ihre Gesichter, daß sie begriffen hatten, was geschehen war.
    „Notstart!" grollte Domo.
    „Nein!" widersprach Nia und deutete auf Lelila, die in weiten Sprüngen auf das offene Tor der Ratshalle zu stürmte. „Wir dürfen sie nicht im Stich lassen!"
    Der Haluter brüllte zornig. Es war verständlich. Auch ich fühlte Zorn in mir hochsteigen.
    Das kam davon, wenn man Kinder auf eine gefährliche Mission mitnahm! Nun, ja, Lelila war nicht gerade ein Kind, aber mit ihren 16 Terrajahren war sie auch noch keine Erwachsene.
    Aber selbstverständlich durften wir sie nicht einem Ungewissen Schicksal überlassen.
    „Hinterher!" entschied ich.
    Domo Sokrat ließ sich so etwas natürlich nicht zweimal sagen. Er stürmte mit vehementer Wucht los, überholte Lelila noch weit vor dem Tor und donnerte mit strukturverdichtetem Körper durch die geschlossenen Stahlflügel.
    Wenn die Kartanin bisher noch nicht genau gewußt hatten, wo wir waren, jetzt wußten sie es. Wir konnten also nichts mehr verderben, indem wir unsere speziellen Flugaggregate aktivierten. Nia folgte meinem Beispiel, nachdem ich an ihr vorbeigezogen war. Ich überholte auch die Kamashitin.
    Dann schoß ich durch das gewaltige Loch in den Torflügeln - und in ein Chaos hinein, wie es anscheinend nur ein wütender Haluter anrichten konnte.
    Unter einer domartigen Kuppel aus graublauem Material lagen auf einem Podest sieben thronähnliche Sessel verstreut - und zwischen ihnen krochen sieben Kartanin herum. Im Hintergrund hing ein purpurroter Vorhang in Fetzen herab.
    Und im Vordergrund hielt Domo Sekret eine humanoide Gestalt seltsam ungelenk zwischen den Pranken.
    Homer Gershwin Adams!
    „Laß ihn sofort los!" schrie ich den Haluter an.
    Im nächsten Augenblick schrie der Hanse-Chef auf - kurz bevor er unsanft den Boden berührte.
    „Du hast gesagt...", fing Domo an.
    „Ach, sei still!" gab ich zurück und beugte mich über Adams.
    „Was ist denn hier passiert?" hörte ich Nia rufen.
    „Er war hier!" sagte abermals eine fremde Stimme.
    Doch diesmal merkte ich, daß es Lelila gewesen war, die es sagte. Ihre Augen sahen ganz merkwürdig dabei aus, so, als ob sie durch alle realen Dinge hindurchsähe.
    „Homer!" rief ich und beugte mich über meinen alten Freund, denn ich fürchtete, er hätte sich einige Knochen gebrochen.
    Ächzend setzte Homer sich auf.
    „Ich bin in Ordnung", erklärte er.
    Er sah aufmerksam zum Podest hin.
    „Sie hatten eine Falle aufgebaut", berichtete er dabei. „Aber ich nehme an, Giffi hat sich getäuscht. Er sagte etwas von Maakar - und entsprechend hatten die Kartanin ihre Falle hergerichtet."
    Er ließ sich von mir aufhelfen, dann deutete er zu den sieben Kartanin, die - anscheinend noch geistig verwirrt - auf dem Podest herumkrochen.
    „Es sind die Hohen Frauen", erklärte er. „Die echten Hohen Frauen und besten Esper des ganzen Imperiums Kartan. Für Giffi und mich hatten Dao-Lin-H’ay und Co. nur eine Komödie gespielt. Wahrscheinlich dachten sie, wir trügen Aufnahmegeräte versteckt am Körper."
    Er lächelte verschmitzt und blickte auf eine Kartanin mit eisgrauem Stirnfell, die sich aufgesetzt hatte und verständnislos zu uns herübersah.
    „Das ist Shu-Han-H’ay, die beste Esperin der Kartanin überhaupt und die wirkliche Hohe Frau der Familie H’ay." Er wurde plötzlich ernst. „Ich verstehe eigentlich nicht, warum ihr noch nicht überwältigt seid. Du mußt wissen, bei den Kartanin ist ,Esper’ nicht bloß die Bezeichnung für einen Telepathen beziehungsweise eine Telepathin, sondern für Frauen mit einer ganzen Palette psionischer Fähigkeiten. Die sieben Hohen Frauen haben hier eine Einsatzgruppe von Maakar erwartet - und sie wären sicher spielend mit ihnen fertig geworden. Sie hätten auch mit euch fertig werden müssen."
    „Und du hast uns nicht gewarnt?" fragte Domo vorwurfsvoll.
    „Ich konnte nicht", erwiderte Homer. „Die Hohen Frauen hatten mich im psionischen Griff. Aber kurz bevor der Haluter hier auftauchte, verloren sie die Kontrolle über mich - und danach offenkundig

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