1283 - Der Kartanin-Konflikt
Vakuumpumpe psionische Energie aus Paratau absaugte und sie in Suggestivstrahlung verwandelte.
Es war ein Lebewesen, aber nicht auf natürlichem Weg entstanden, sondern gentechnisch gezüchtet (wenn auch aus vorhandenen organischem Material), zu einer golemhaften Daseinsform zusammengebraut und ferngesteuert.
Ein SHADDOCK!
Ich triumphierte, als ich die Zusammenhänge aus den psychisch aktiven Zellen des Monstrums herausgelesen hatte.
Es war kein Geschöpf der Kartanin, sondern ein Geschöpf der Maakar. Was für eine einmalige Gelegenheit!
Die Maakar hatten den vierten Giftatmer-Krieg gegen die Kartanin längst begonnen. Nur hatten die Kartanin bisher nichts davon bemerkt.
Endlich fügten sich nach den Rückschlägen in der Galaxis Milchstraße die Gegebenheiten wieder so, daß ich die Fäden optimal im Sinn des Dritten Weges spinnen konnte.
Die Esper des N'jala-Systems unter der Protektorin Lo-Lan waren von den Maakar mit Hilfe ihres SHADDOCKS, der eigentlich besser PSIVAK, nämlich Psionisch-Biosynthetische Vakuumpumpe, heißen müßte, besiegt worden und handelten nur noch als Marionetten der Wasserstoffatmer.
Ich würde als erstes dafür sorgen, daß es zwischen ihnen und den im N'jala-System befindlichen Maakar nicht zu sinnlosen Kämpfen kam - nichts war für einen Sotho abscheulicher als ein sinnloser Kampf -, sondern daß sie sich statt dessen gegen ihr Zentralsystem wandten und das kartanische Imperium erheblich schwächten. Vielleicht erledigte sich dabei auch gleich das Problem Adams von selbst.
Als zweites mußte ich die Maakar dazu bewegen, Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen, um den Kartanin den Paratau-Nachschub von Fornax abzuschneiden. Dabei konnten sie eventuell auch das Problem des Parataus überhaupt lösen, indem sie einen Krieg gegen die Hanse in Fornax entfesselten.
Nicht, daß ich kriegslüstern gewesen wäre.
Ganz im Gegenteil, der Friede war meine große Sehnsucht.
Nur sahen die Realitäten anders aus. Es war eine Sache, ein paar Affen auf der Bühne agieren und sich gegenseitig Friedensliebe bescheinigen zu lassen - und eine ganz andere Sache, den wahren Frieden herzustellen.
Der wahre Friede wurde nämlich nur durch den Permanenten Konflikt garantiert, der verhinderte, daß intelligente Wesen zwischen den Mächten des Chaos und der Ordnung aufgerieben wurden.
Der große Störenfried dabei waren die verruchten Gorims, die sich über das psionische Netz immer wieder vorwagten und früher oder später versuchen würden, die Galaktiker vom eben erst beschrittenen Dritten Weg abzubringen.
Wir in der Mächtigkeitsballung ESTARTU hatten ihnen den Weg verlegt, indem wir Kalmenzonen im psionischen Netz geschaffen hatten. Mit Hilfe von Paratau ließen sich aber leider die durch die Kalmenzonen hervorgerufenen Störungen beheben.
Deshalb mußte der Paratau verschwinden!
Notfalls, indem die Galaxis ausbrannte, in der er erzeugt wurde!
Während meiner Überlegungen hatte ich die Kontaktmöglichkeiten des Schiffes genutzt.
Jetzt stellte sich ein erster Erfolg ein.
Eine Kartanin meldete sich über Hyperfunk. Sie stellte sich als Lo-Lan-N'jala vor, als Protektorin des N'jala-Systems. Selbstverständlich hätte sie sich nicht bei mir melden können, wenn die Maakar, die sie über ihren SHADDOCK steuerten, nicht damit einverstanden gewesen wären.
Sie steuerten sie so, daß sie mit mir Kontakt aufnahm - und verrieten sich dadurch.
Ich stellte fest, daß sie sich in einem kleinen Raumschiff befanden, das an einem kleineren Felsbrocken des Asteroidengürtels angelegt hatte, der die blaue Riesensonne in durchschnittlich 590 Millionen Kilometern umkreiste.
Und ich stellte fest, daß es zwei SHADDOCKS - beziehungsweise PSIVAKS - gab, einen im Schiff der Maarkar und einen auf N'jalin, dem größten Asteroiden, auf dem die Kartanin ihre Stützpunkte und Depots unterhielten.
„Wer bist du?" fragte Lo-Lan - und fragten indirekt durch sie die Maakar.
„Euer Freund", antwortete ich. „Mein Name ist Stalker. Ich bin aus der Mächtigkeitsballung der Superintelligenz ESTARTU gekommen, um allen Zivilisationen Frieden und Wohlstand zu bringen."
„Das klingt gut", erwiderte Lo-Lan. „Was kann ich tun, um dir dabei zu helfen?"
„Du bist nicht einfach nur Lo-Lan", erklärte ich. „Du bist Lo-Lan-N'jala. Aber das werden die anderen Protektorinnen und vor allem die Hohen Frauen der regierenden sieben Familien nicht ohne weiteres anerkennen. Darum mußt du ihnen beweisen, daß du berechtigt
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