1283 - Der Kartanin-Konflikt
technische Entwicklungshilfe gewährte, hatte ich zugestimmt.
In den nächsten Tagen würden wir die Einzelheiten des Vertrags ausarbeiten - und sobald auch die Hohen Frauen ihm zugestimmt hatten, würden wir ihn feierlich unterzeichnen.
Danach wollten sowohl Adams als auch die Shana und Stalker sich verabschieden. Ich hoffte, daß Adams bald wiederkommen würde. Unsere engen Kontakte hatten uns beiden gezeigt, daß wir gut miteinander auskommen konnten.
Zum Nutzen unserer beiden Völker.
Wenn sich Stalker nicht einmischte!
Zwei Simianer würden allerdings noch für einige Zeit als Gäste in M33 bleiben, wie die Menschen unsere Galaxis nannten. Es waren eine Akonin namens Iruna von Bass-Thet und eine Kamashitin namens Lelila Lokoshan.
Sie suchten beide nach jemandem.
Iruna von Bass-Thet suchte nach Giffi Marauder, der auf geheimnisvolle Weise verschwunden war, und Lelila Lokoshan suchte einen gewissen Tovari Lokoshan, der mit seinem Erbgott Lullog unterwegs sein sollte.
Meinen Segen hatten sie.
Ich ging in meine Unterkunft in den Räumen dicht unter der Außenhülle der Ratshalle.
Als sich die Tür hinter mir schloß, durchfuhr es mich gleich einem leichten elektrischen Schlag, denn ich vernahm eine mentale Stimme.
Halte dich bereit, Dao-Lin-H’ay! teilte sie mir mit. Der Tag ist nicht mehr fern, da wirst du mit einer gewaltigen Flotte eurer Raumschiffe aufbrechen, um Großes zu vollbringen.
„Wer bist du?" fragte ich, als die Stimme schwieg.
Ardustaar! hallte es gleich einem Windhauch durch mein Bewußtsein.
12. STALKER
Diese ungeschickten Kartanin!
Es war fast soweit gewesen, daß ihr Imperium durch Lo-Lan-N'jala fester zusammengeschweißt und dadurch befähigt wurde, mit harter Hand gegen Maakar und Hanse vorzugehen.
Da mußten sie Adams gestatten, die Flotte der Galaktiker zu Hilfe zu rufen.
Mir war nichts anderes übriggeblieben, als gute Miene zum bösen Spiel zu machen, mich einzuschalten und den PSIVAK auf Lo-Lans Schiff durch Psi-Reflexion unbrauchbar zu machen. Ich hätte den Krieg sowieso nicht mehr retten können. Folglich hatte ich behauptet, von Anfang an auf die Erhaltung des Friedens hingearbeitet zu haben.
Adams hatte mir mißtraut und genau das getan, was er niemals hätte tun dürfen.
Er hatte einen Vertrag mit den Hohen Frauen abgeschlossen, der Hanse und Kartanin zu gleichberechtigten Partnern in Fornax machte.
Für mich war das ein harter Schlag gewesen.
Das einzige, was mich darüber hinwegtröstete, war die Tatsache, daß nach dem glorreichen Erfolg der drei Shana auf Kartan der Ruf der Upanishad-Lehre innerhalb der Milchstraße ins Unermeßliche steigen und viele neue Schüler anlocken würde. Ich fand es zwar bedauerlich, daß die Kamashitin Lelila Lokoshan, die die Hamosh-Probe ebenfalls bestanden hatte und von mir zur Shadda-Shan erhoben worden war, auf Kartan blieb.
Aber das ließ sich nicht ändern. Ich konnte ihren Erfolg später ausschlachten, denn irgendwann würde auch sie wieder in die Milchstraße zurückkehren.
„Eigentlich haben wir gar nicht so schlecht abgeschnitten", sagte ich zu mir selbst.
„Das bildest du dir ein!" keifte Skorsh und kratzte sich an seinen heilenden Verletzungen. „In Wirklichkeit bist du ein ewiger Versager. Denkst du eigentlich manchmal daran, daß deine Zeit unerbittlich abläuft?"
Am liebsten hätte ich ihn wegen seiner Schadenfreude umgebracht.
Doch dann zog ich es vor, ihm ein Rätsel aufzugeben, an dem er sich sein bißchen Geist ausbeißen sollte.
„Die Zeit läuft, aber sie zeugt genug Panisha aus den Reihen der Galaktiker, um die Philosophie vom Permanenten Konflikt untrennbar mit den Geschicken der Milchstraße zu verbinden", warf ich ihm hin. „Was wird wohl sein, wenn die Zeit abgelaufen ist und ich, Sotho Tal Ker, in den Hirnen und Herzen der Galaktiker ihr Panish-Panisha bin?"
Zuerst fauchte Skorsh, dann erstarrte er vor Entsetzen und schwieg.
Aber das Begreifen würde für ihn erst noch kommen - für ihn und für andere...
ENDE
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