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1289 - Sterntagebuch

Titel: 1289 - Sterntagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Diese Entwicklungsphase hat etwa acht Planetenjahre gedauert. Die Lernfähigkeit des Neura hat ihren Höhepunkt erreicht. Er wird zum ausgereiften Ephytraner - und somit zum reinen Landbewohner. Diese Reife hat er durch Abklingen des Geschlechtstriebs erreicht, und die Triebhaftigkeit ist abgeklungen, weil er spürt, daß er neues Leben in sich trägt.
    Der Ephytraner wird die Eier – in der Regel zwischen einem und vier - nun achtzig Planetenjahre mit sich tragen, denn dies ist seine durchschnittliche Lebenserwartung. Er kann die Entwicklung des Lebenskeimes in sich nicht bewußt steuern, kann aber durch seinen Lebenswandel Einfluß darauf nehmen.
    Der Ephytraner spürt es, wenn das neue Leben in ihm nach draußen drängt, und er beginnt allmählich zu erkennen, daß der Moment des Eilegens ihn das Leben kostet. Je näher dieser Zeitpunkt kommt, desto leichter findet sich der Ephytraner damit ab, denn er kommt zu der Erkenntnis, daß der Tod für ihn nicht wirklich das Ende ist. Denn der Lebenszyklus geht weiter, beginnt scheinbar wieder von vorne. Aber in Wirklichkeit, und auch das erkennt der Ephytraner, ist jeder Lebenszyklus in der Rassenentwicklung ein Schritt nach vorne.
    Bis vor etwa dreitausend Jahren brachte jeder Lebenszyklus nur einen winzigen Sprung auf der Evolutionsleiter ein. Denn so intelligent die Ephytraner auch waren, die Möglichkeiten ihrer Welt waren zu beschränkt, als daß sie ihr geistiges Potential auch wirklich ausspielen konnten.
    Dann hatten sie Kontakt mit den Weltraumnomaden aus Cursaafhar, die damals hauptsächlich aus dem Volk der Mlironer stammten. Und über die Mlironer lernten die Ephytraner andere Weltraumvölker und schließlich die sogenannten Gorims kennen.
    Viele Ephytraner emigrierten nach Cursaafhar, konnten sich durch ihre Klugheit und ihren Ideenreichtum auszeichnen. Sie übernahmen Teilwissen von allen anderen Mitgliedern der Vakuumzivilisation von Cursaafhar und vereinten es zu eigenständigen Wissenschaften.
    Die Ephytraner waren die einzigen unter den Weltraumnomaden, die sich nicht damit begnügten, ausgediente Raumschiffe zu revitalisieren. Sie schwangen sich schließlich zu den Führern der Weltraumnomaden auf und begannen in Cursaafhar mit einer eigenen Raumschiffentwicklung. Das Ergebnis sind Raumschiffe vom Typ der ASQUASH, von denen es zur Zeit fünfundzwanzig gibt. Der Grund, warum diese Flotte einen relativ bescheidenen Stand hat, ist in der Beschaffung der Rohstoffe und in der Kapazität der einzigen Werft von Cursaafhar zu suchen. Hätten die Ephytraner bessere Möglichkeiten, würden sie eine Flotte auf die Beine stellen, die sich mit dem Troß des Kriegers Ijarkor messen könnte.
    Trotz aller technischen Errungenschaften sind die Ephytraner der Tradition treu geblieben. Auch heute noch kehren die Veteranen zur Heimatwelt zurück, um dort ihre Eier abzulegen und zu sterben. Ihren Platz in der Vakuumzivilisation nehmen junge und vitale Ephytraner ein, die das Wissen ihres Eiters in sich tragen und mit Feuereifer darangehen, es auszuwerten und zu erweitern.
     
    3.
     
    Srimavo: August 429 NGZ Es war Ende Mai, daß sich der Kriegertroß aufzulösen begann. Schon Tage zuvor hatte mich mein Virenschiff KOKON darauf aufmerksam gemacht, daß die Zahl der singenden, tanzenden Module im Abnehmen begriffen war. Aber noch ehe die Blockade ganz aufgehoben war, waren die Raumschiffe des Kriegertrosses allesamt verschwunden.
    Ich verließ Lemuria, ohne mich von Anne, Leo oder einem der Zöglinge zu verabschieden. Mir war einfach nicht danach.
    Ich ging auf die Suche nach den Modulen, denn ich wollte ihre letzten Geheimnisse ergründen. Aber während der folgenden fast einmonatigen Irrfahrt stieß ich auf keinen Modulreigen.
    Mir wurde diese Suche schließlich zu langweilig, und ich verließ Syllagar.
    Mein nächstes Ziel war die Galaxis Trovenoor, in der Milchstraße als NGC 4564 bekannt. Ursprünglich hatte ich beabsichtigt, nach Erendyra zu gehen, wo ich Reginald Bulls Vironauten und Roi Danton und Ronald Tekener wußte. Aber nun hielt ich das Wunder von Trovenoor für vielsprechender. Die „Kalydonische Jagd durch die Orphischen Labyrinthe" erschien mir als abenteuerlich und abwechslungsreich genug, um mich auf andere Gedanken zu bringen.
    Ich fühlte mich einsam und wollte wieder unter Leuten sein, egal welcher Abstammung sie waren, welche Gestalt oder welche Gesinnung sie hatten.
    Also flog ich die Galaxis vom Typ E6 an, was hieß, daß es sich um eine

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