1289 - Sterntagebuch
Interkosmo erhielt.
„Hier EXPLORER Segment-713. Und was für ein Vironaut bist du?"
Bevor ich noch Antwort geben konnte, legten sich plötzlich Hände mit eisernem Griff von hinten um meine Kehle.
„Ist das deine Art eines Vertrauensbeweises, Srimavo?" flüsterte Veth Leburian hinter mir. „An wen willst du mich verraten?"
Ich wollte etwas sagen, aber seine Hände schnürten mir förmlich die Kehle zu, so daß ich nur ein Krächzen hervorbrachte.
„He, was bist du für ein seltsamer Vogel, daß du Alarm gibst und dann auf eine Antwort nicht reagierst?" kam es zornig aus dem Psikom. „Wir haben dich angepeilt und sind deinen Funkimpulsen gefolgt. Wir haben dich in der Ortung. Wer verbirgt sich in dem Virenei?..."
„Abschalten!" verlangte Veth vom Virenschiff. „Oder ich mache Srimavo tot."
„Sri hat nur mit Artgenossen Kontakt aufgenommen", antwortete das Virenschiff für mich. „Sie sucht nach Freunden, um dich mit ihnen bekanntzumachen. Ihre Freunde sind auch die deinen..."
„Funkverkehr unterbrechen!" beharrte Veth.
„Ist schon geschehen", sagte das Virenschiff. „Laß jetzt Sri los. Du erwürgst sie sonst."
Veth entließ mich aus seinem Griff, seine Hände blieben aber auf meinen Schultern liegen.
„Warum hast du mich nicht über deine Absichten unterrichtet, Sri", sagte er schwer atmend. „Ich dachte, ich könnte dir blind vertrauen."
„Du hast tief geschlafen, und ich wollte dich nicht stören", erklärte ich ihm, als ich die Sprache wiederfand. Als ich den Kopf drehen wollte, packten mich seine Hände in Höhe der Schläfen und zwangen mich, die Blickrichtung beizubehalten. Ich fuhr fort: „Dein Mißtrauen ist unbegründet. Du wärst bei meinen Freunden sicher und gut aufgehoben."
„Wohin hast du mich gebracht?"
„Wir sind in Erendyra, wo meine Freunde..."
Er preßte meinen Kopf zwischen den Händen zusammen, bis ich vor Schmerz stöhnte.
„Das ist die falsche Galaxis, ich bin an den kalmerischen Ringsystemen nicht interessiert", sagte Veth. „Wenn du mir dieses Ziel genannt hättest, hätte ich mich nach einer anderen Passage umgesehen."
„Du hast mit keinem Wort gesagt, wohin du willst."
Er ließ mich los und trat vor mich hin, so daß ich ihm ins Gesicht sehen konnte.
„Meine Heimat liegt in Siom Som, in der entgegengesetzten Richtung. Dorthin möchte ich. Glaube mir, Sri, die Heraldischen Tore sind weitaus interessanter, als die Ringsysteme des Kriegers Kalmer."
„Du hast deine Heimatgalaxie mit keinem Wort erwähnt."
„Ich war so müde..." Er schloß die Augen. Als ich meine Hände hob, um die Druckstellen an meinem Hals zu massieren, mußte ihn der Luftzug alarmiert haben, denn er öffnete die Augen sofort wieder und hob die Arme zum Angriff.
„Du bist nervös und gereizt, Veth", redete ich ihm zu. „Dein Mißtrauen ist unbegründet.
Ich könnte dir helfen, daß du das Vertrauen in mich zurückgewinnst."
„Dann bringe mich nach Siom Som", sagte er.
Ich wollte ihm klarmachen, daß eine Aussprache mit meinen Freunden Bull, Tekener und Danton von großem Vorteil für ihn sein konnte. Egal, welche Probleme er auch hatte, sie würden ihm bei ihrer Bewältigung helfen können und dies auch tun, wenn er lautere Absichten beweisen konnte.
Bevor ich jedoch zum Sprechen ansetzen konnte, meldete sich das Virenschiff. Es sagte: „Darf ich mich einmischen? Was ich zu sagen habe, wird zur Schlichtung eurer Meinungsverschiedenheit beitragen."
„Schieß los", verlangte ich.
„Ich habe den Psikom-Kontakt zu den EXPLORER-Vironauten auch noch nach Veths Funkverbot aufrechterhalten und einige interessante Neuigkeiten erfahren. Der Großteil der Vironauten ist aus Erendyra abgereist."
„Wohin?" fragte ich.
„Nach Mardakaan. Zu den Sängern von Ophal, um auf Einladung des Kriegers Ijarkor am Spiel des Lebens teilzunehmen..."
„Ich habe es gewußt", sagte Veth mit dumpfer Stimme, und seine schwarzen Gesichtspunkte zuckten, „daß dir und deinen Freunden nicht zu trauen ist. Beim Spiel des Lebens werden sie alle zu Kodextreuen..."
„Das glaube ich nicht", erwiderte das Virenschiff. „Von den EXPLORER-Leuten habe ich erfahren, daß Reginald Bull und die anderen sich keinesfalls vom Krieger Kalmer unterkriegen ließen. Sie werden auch weiterhin standhaft bleiben."
„Vielleicht", sagte Veth, aber es klang nicht überzeugt. Er blickte mir in die Augen.
„Wenn du nach Mardakaan willst, dann begleite ich dich."
„Und deine Heimatgalaxie?"
„Mardakaan liegt in
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