Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1289 - Sterntagebuch

Titel: 1289 - Sterntagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wurde."
    Paddagall unterbrach sich, als das Normalfunkgerät anschlug. Eine Weile unterhielt er sich mit dem Anrufer in seiner Muttersprache, dann richtete er sein Stielauge auf uns und sagte: „Das war Kaiser Dagruun. Er wünscht, daß ihr in seinen Palast gebracht werdet. Das heißt, daß ich mich von euch verabschieden muß."
    „Wir könnten darauf bestehen, daß du uns begleitest", sagte ich. „Es täte uns leid, von dir getrennt zu werden."
    „Mir auch", gestand Paddagall. „Aber ich wurde einem Kaperkommando zugeteilt. Ihr könnt mir viel Glück und reiche Beute wünschen. Schließlich muß ich auch Ersatz für eure Virenschiffe beschaffen, die Dagruun durch die Tentakel gingen."
    Die ASQUASH legte an einer Art Terminal an. Ein Energieschlauch wurde ausgefahren und mit der Mannschleuse der ASQUASH verbunden.
    „Jetzt heißt es Abschied nehmen", sagte Paddagall wehmütig.
    Irmina ergriff mit beiden Händen einen seiner Tentakel und drückte ihn. Paddagalls Stielauge richtete sich verblüfft darauf, aber dann verstand er die Geste.
    „Leb wohl, Paddagall", sagte Irmina, während sie seinen Tentakel schüttelte. „Und vielen Dank, daß du uns die Möglichkeit gegeben hast, dein Volk kennenzulernen."
    „Das hatte sehr selbstsüchtige Gründe", erwiderte der Ephytraner. „Ich tat das nur, um euch für den Kampf zu gewinnen, den wir gegen Ijarkor führen."
    „Es war ein Erlebnis", sagte ich und schüttelte ihm ebenfalls den Tentakel. „Vielleicht kämpfen wir eines Tages Seite an Seite. Auf Wiedersehen, und viel Glück und reiche Beute."
    Er brachte uns persönlich bis zum Schott. Wir verließen die ASQUASH über den Energieschlauch. Am anderen Ende wurden wir von bewaffneten Ephytranern erwartet, die uns mit ihren wuchtigen Bihändern in die gewünschte Richtung trieben.
    Es ging kreuz und quer durch verwinkelte Gänge, einige Male mußten wir Schächte hochklettern. Obwohl wir unsere SERUNS trugen, hielten wir es für angebrachter, uns deren Einrichtungen nicht zunutze zu machen. Nur einmal benutzten wir die Antigravs, als wir durch eine Zone der Schwerelosigkeit mußten.
    Unsere sechsköpfige Eskorte begann daraufhin aufgeregt zu squatschen. Kurz darauf wurden wir in einen Raum gesperrt, der ein Übermaß an technischer Einrichtung aufzuweisen hatte. Da wir wußten, wie bescheiden und geradezu spartanisch ephytranische Unterkünfte ausgestattet waren, war uns natürlich klar, daß es sich hier um alles andere als um unser Quartier handelte.
    Die Geräte wurden aktiviert. Um uns blinkte und surrte es, und plötzlich setzten sich die Geräte in Bewegung. Sie kamen auf uns zu und umzingelten uns. Dann fuhren sie Gelenkarme aus, die nach uns grapschten.
    „Teufel auch, das sind Roboter!" staunte ich und wehrte einen Robotgreifer ab, der mit einer Schere nach dem Halswulst meines SERUNS fassen wollte. „Die wollen mit uns einen Striptease veranstalten, Irmina. Sollen wir uns das gefallen lassen?"
    „Das geht zu weit", erklärte Irmina Kotschistowa und zerstrahlte einen der Roboter, der sie bis an die Wand gedrängt hatte und ihren SERUN an der Taille zerreißen wollte.
    Wer immer die Roboter ferngelenkt steuerte, mußte durch Irminas Gegenwehr in Rage geraten sein. Denn nun gerieten die Maschinen in Raserei, und sie hätten uns mit ihren Werkzeugen wahrscheinlich in Stücke gerissen, hätten wir das zugelassen.
    Aber für solche Spaße fehlte uns das Verständnis. Darum schalteten wir unsere Individualschutzschirme ein und veranstalteten einen kleinen Feuerzauber. Zwei Minuten später war alles vorbei, und der Robotschuppen glich einem Schlachtfeld.
    „Verräter!" klang es da aus einem Lautsprecher. „Ihr seid entlarvt. Ergebt euch. Wenn euch euer Leben lieb ist, dann legt ihr eure Kampfanzüge freiwillig ab."
    „Ist es das, was ihr wollt?" fragte ich in Sothalk. „Das hättet ihr auch billiger haben können. Ihr hättet uns nur darum zu bitten brauchen."
    „Legt ab - bitte!"
    Irmina nickte mir zu, und wir entledigten uns unserer SERUNS. Wir nahmen sie unter dem Arm und verließen so die Stätte der Vernichtung.
     
    *
     
    An Bord der ASQUASH hatten wir uns an die ephytranischen Tischsitten gewöhnt und gelernt, mit den Fingern zu essen und aus den dicken Kannenhälsen zu trinken. Was wir da verzehrten und an Flüssigem durch unsere Kehlen jagten, danach hatten wir erst gar nicht gefragt, um am Ende nicht gar unseren Appetit zu verlieren.
    Jedenfalls kamen wir nicht in Verlegenheit, als wir Dagruun

Weitere Kostenlose Bücher