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129 - Superbestie Dr. Jekyll

129 - Superbestie Dr. Jekyll

Titel: 129 - Superbestie Dr. Jekyll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Mitchells und mit
Hilfe dessen magischer Bilder fortgesetzt.«
    Sie
lächelte entrückt, als sie den Umhang über sich warf. »Ich weiß gar nicht,
warum ich euch das alles erzähle. Für euch bin ich eine Verrückte, ich weiß.
Ich war über ein Jahr weg, weil Mitchells Bilder und Lehren mich faszinierten.
Und das Jahr ist mir vorgekommen wie ein Tag. Ich konnte die Magie des großen
Könners schließlich nachvollziehen. Ich habe ein Bild benutzt, wie man das
Abteil eines Eisenbahnzuges benutzt, um sich an einen anderen Ort tragen zu
lassen.« Sie ließ den schimmernden, seidigen Stoff des Umhangs sanft durch ihre
schmalen Finger gleiten. »Der Stoff stammt aus Paris, aus einem der besten
Modegeschäfte.«
    Angelique,
die der Meinung war, daß ihre arme, bedauernswerte und verwirrte Schwester
endlich wieder zu sich selbst zurückfand, atmete auf und bemerkte leise: »Ja,
der Stoff ist sehr schön. Aber findest du dieses merkwürdige Kleidungsstück
nicht ein wenig antiquiert, Monique? Wenn ich es sehe, muß ich an die alten
Bilder denken, die wir als Kinder gesammelt haben, wenn wir Margarine und
bestimmte Mehlsorten einkauften und sie als Beigabe erhielten. Eine dieser
Serien hieß: Paris gestern – Paris heute. Wenn ich mich nicht irre, war diese
Mode dort im siebzehnten oder achtzehnten Jahrhundert üblich. Es ist
erstaunlich, wie du an einen solchen Umhang kommst. Wird so etwas denn wieder
verkauft? Oder hast du ihn dir herstellen lassen?«
    Angelique
hoffte, daß es ihr gelungen war, ihre Schwester mit diesem Gespräch von den
Dingen abzubringen, die sie eben noch beschäftigten und die sie trotz aller
detaillierten Darlegung nicht verstanden hatte.
    Sie
konnte nicht ahnen, daß ihre Frage das Thema haarscharf fortsetzte.
    »Ich
habe dir von meinem Unfall erzählt, Angelique. In der gleichen Straße habe ich
dann nach meiner Genesung diesen Mantel gekauft. Mitchell hat ein Straßenbild
von Paris gemalt, das eine Szene aus dem Jahr 1793 darstellt. Ich bin in das
Bild gestiegen, bin die Straße entlanggegangen – diesmal allerdings sehr
aufmerksam auf eventuelle Kutschen aus Nebengassen achtend! – und habe mir den
Umhang gekauft. Er stammt aus dem Jahre 1793, wie du ihn hier siehst …«
     
    ●
     
    Die
Augen Angelique Newmans füllten sich mit Tränen.
    »Oh,
mein Gott«, schluchzte sie, die Faust an die Lippen pressend. »Was ist nur los
mit dir, Monique? Du sprichst so seltsame Dinge. Deine Ausführungen sind voller
Widersprüche. Auf der einen Seite behauptest du, es hätte dir sehr viel daran
gelegen, Mitchells Bilder kennenzulernen und nur aus diesem Grund wärst du
überhaupt in die Anstalt Dr. Santers gegangen. Dann wiederum sprichst du davon,
daß du dort festgehalten wurdest – und im gleichen Atemzug erwähnst du deine
Freiheit, die du hattest. Was stimmt denn nun? Ich begreife überhaupt nichts
mehr, Monique. Wenn du frei warst – warum bist du dann überhaupt
zurückgekommen?«
    »Das
ist ganz einfach zu erklären. Santer hat mir das Leben gerettet. Das wißt ihr
nun. Er hat Mitchells Kenntnisse für sich genutzt und verfügt dadurch über
Fähigkeiten, die einem Außenstehenden erschreckend vorkommen müssen, einem
aber, der eingeweiht ist, stellt es sich als das Faszinierendste und
Ungeheuerlichste dar, was ihm im Dasein überhaupt begegnen kann. Santer hat in
langen Jahren den Sinn der Bilder, den Sinn der magischen Kunst Mitchells
begriffen. Durch reine Konzentration wird er zu einem Teil jener Szenen, die
Mitchell gestaltet hat. Wenn ein sensibler Geist sich auf eine bestimmte
Gestalt von Mitchells fantastischen Bildern konzentriert – dann fühlt er mit
einem Mal mit dieser Gestalt, dann begreift er deren Denken, wird zu einem Teil
dieser Gestalt – und schließlich diese Gestalt selbst. Mitchell hat während
seines kräfteraubenden Arbeitsprozesses die Gedanken, die dieser Mensch in
seinen Bildern in dieser und jener Situation haben mochte, gründlich studiert,
und seine Gedanken sind in die Gestaltung mit hineingeflossen! Das hört sich
irrsinnig an, und ich würde es selbst nicht glauben, hätte ich es nicht am
eigenen Leib gespürt.
    Mitchell
war ein Magier seiner Kunst, und er hat von sich selbst behauptet, schon
mehrere Leben hinter sich zu haben, mehrere Male eine Reinkarnation durchgemacht
zu haben. Er kannte die Welt der Vergangenheit, die er mit Vorliebe darstellte,
sehr genau. Aus eigenen Erleben! Santer ist dem Bann und dem Zauber völlig
verfallen. Er ist wie ein

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