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129 - Superbestie Dr. Jekyll

129 - Superbestie Dr. Jekyll

Titel: 129 - Superbestie Dr. Jekyll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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häufig Spaziergänge
machte und mit ihrem Skizzenblock unterwegs war. Sie hatte nicht mal ihren
Skizzenblock dabei gehabt.
    Das
Auftauchen des behaarten Urmenschen – die Sicherstellung einer Keule, die
nachweislich vor rund zwanzigtausend Jahren hergestellt worden war, aber
äußerlich nicht gar so alt erschien – das Verschwinden der erschlagenen Bette
Cornwall aus dem Leichenschauhaus in Jackson – der geheimnisvolle Anrufer, der
sich Dr. Jeckyll nannte und Captain James Parker wichtigen Informanten einfach
verschwinden ließ – die Begegnung mit Monique Delarue – paßte das alles
irgendwie zusammen, gab es einen roten Faden, der all diese Fälle durchzog?
    Larry
glaubte es. Aber er wußte es nicht. Es zog ihn beinahe magnetisch zu der Farm,
wo er Monique abgesetzt hatte.
    Er
mußte unbedingt mit der jungen Französin sprechen.
     
    ●
     
    Floyd
Newman hielt seine Schwägerin umschlungen, als wolle er sie nie wieder
loslassen.
    »Ich
kann es nicht fassen, Monique«, sagte er leise. »Wo kommst du her? Wie ist es
dir ergangen? Wo bist du die ganze Zeit gewesen? Hat man dich entführt? Wurdest
du festgehalten?« Die Fragen sprudelten nur so aus ihm heraus.
    Monique
verhielt sich wie in Lethargie. Sie konnte weder lachen noch weinen und
zitterte am ganzen Körper wie Espenlaub.
    Floyd,
groß und hager, mit offenem, kariertem Hemd und ausgewaschenen Blue Jeans
bekleidet, brachte sie in den großen Wohnraum.
    Eine
Stehlampe brannte. Direkt daneben stand ein kleiner Schreibtisch, auf dem
zahlreiche Papiere und ein dickes Buch lagen, in das Floyd Eintragungen gemacht
hatte.
    Die
Kinder waren schon im Bett. Es war still im Haus bis auf ein leises,
rauschendes Geräusch aus den Kellerräumen.
    »Angelique
ist in der Waschküche. Ich werde sie sofort holen. Mein Gott, was wird sie
sagen, wenn sie dich hier sieht?« Floyd Newman wußte selbst nicht, was er sagen
sollte. Er war völlig verwirrt. Das unerwartete Auftauchen seiner Schwägerin
nach einer langen Zeit des Schmerzes, der Hoffnung und schließlich der
Resignation verwirrte ihn völlig. »Was kann ich dir anbieten, Monique?«
    »Nichts,
Floyd.«
    »Tee,
Kaffee, einen Whisky?«
    »Nein,
nichts.«
    »Möchtest
du etwas essen? Natürlich. Du siehst blaß aus, du hast Hunger. Angelique hat
heute mittag Kuchen gebacken. Er schmeckt vorzüglich. Aber das ist vielleicht
nicht das Richtige. Du brauchst etwas Kräftiges. Eine heiße Brühe. Ein
T-Bone-Steak. Wir haben welche, ganz frisch und …«
    »Ich
habe keinen Appetit, Floyd.« Sie ging um den Tisch herum, ließ sich langsam auf
die Couch sinken und lehnte sich müde zurück. »Macht euch keine Mühe!«
    Er
fuhr sich durch die Haare. »Mühe? Wir sind glücklich: Du bist wieder da! Ich
kann es noch gar nicht fassen. Mein Gott, hoffentlich ist das Ganze kein Traum.
Monique! – Sag, daß es kein Traum ist …«
    »Es
ist keiner, Floyd.«
    »Ich
werde Angelique rufen, du mußt uns alles erzählen. »Er lief nach draußen und
prallte zurück.
    Aus
dem zwielichtigen Korridor kam ihm seine Frau entgegen.
    Angelique
Newman hatte eine Schürze umgebunden, auf der sich feuchte Flecke befanden. Die
Frau aus Frankreich war etwas kräftiger und grobknochiger als ihre Schwester
Monique. Man sah der Älteren an, daß sie mal sehr schön gewesen sein mußte. Nun
lagen die besten Jahre hinter ihr, und die Merkmale der alternden Frau ließen
sich trotz geschickten Make-ups und jugendlicher Kleidung nicht unterdrücken.
    »Was
ist denn los mit dir?« fragte Angelique, verwundert auf ihren Mann zugehend.
»Ich denke, ich hör da unten nicht recht. Du gackerst hier rum wie ein
aufgeregtes Huhn, das ein Ei gelegt hat. Haben wir unerwartet Besuch bekommen?«
    Sie
schob Floyd beiseite und trat in die Tür.
    Angeliques
Augen weiteten sich. Sie wollte etwas sagen. Ihr Mund öffnete sich, aber kein
Laut kam über ihre Lippen.
    Monique
Delarue lächelte ihrer Schwester zu und erhob sich. Wie von einer unsichtbaren
Hand nach vorn geschoben, näherte Angelique sich ihrer Schwester und starrte
sie an, als ob sie einen Geist vor sich hätte.
    Dann
fielen sich die beiden Frauen in die Arme.
    Und
dann gewann auch Angelique Newman ihre Fassung wieder und überschüttete ihre
Schwester mit Fragen.
    »Wir
müssen sofort die Polizei in Jackson anrufen«, schaltete sich der Farmer ein,
der sich wieder gefaßt hatte. »Sie muß wissen, daß du hier bist.«
    Er
lief zum Telefon.
    »Nein!«
rief Monique Delarue ihn mit scharfer Stimme zurück.

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