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129 - Superbestie Dr. Jekyll

129 - Superbestie Dr. Jekyll

Titel: 129 - Superbestie Dr. Jekyll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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hat den Wächter des Leichenschauhauses in Jackson niedergeschlagen und
den Bewußtlosen mit der Leiche Bette Cornwalls vertauscht. Wir haben den Mann
zum Glück rechtzeitig entdeckt, sonst wäre er an Unterkühlung gestorben –
Leichenraub, Mademoiselle, paßt das nicht ein wenig in das Charakterbild jener
Persönlichkeit, die Sie ebenfalls vorhin erwähnten? Frankensteins Monster hat
Ihren Leib zusammengeflickt. Will er das gleiche vielleicht auch bei Bette
Cornwall tun?«
    Monique
Delarue schloß die Augen, ging zum Tisch und stützte sich an der Platte ab.
Langsam, als müsse sie einen Widerstand überwinden, ließ sie sich auf die Couch
sinken.
    »Das
… habe ich nicht geahnt«, entrann es stockend ihren Lippen. »Wenn er es ist –
und er muß es sein, so wie Sie ihn schildern – dann ist bereits alles zu spät.
Er kann sich nicht mehr befreien. Santer befindet sich in den Klauen der
anderen Persönlichkeiten.« Sie barg ihr Gesicht in beiden Händen, und ein
tiefer Atemzug hob und senkte ihre Brust.
    Monique
gab sich einen Ruck. »Es war zu befürchten, daß die Umwandlung, die
Persönlichkeitsspaltung schließlich vollends eintritt. Das ist das, wovor auch
ich die meiste Angst habe. Anthony Mitchell muß das ebenfalls durchgemacht
haben, jetzt wird mir manches noch klarer. In jener Nacht, als er den
Eindringling in seinem Haus mit dem Sarazenen-Schwert erschlug, muß er
minutenlang geglaubt haben, er selbst sei der Reiter, sei der kämpfende
Sarazene unter der glühenden spanischen Sonne einer vergangenen Zeit. – Mister
Brent: Ihre Vermutungen ändern natürlich alles. Wann immer Sie Fragen haben,
richten Sie sie an mich. Ich werde sie Ihnen so gut wie möglich beantworten.
Vielleicht kann ich doch noch etwas gutmachen, vielleicht können wir damit
weiter um sich greifendes Unheil verhindern …«
    »Es
ist nur eine einzige, Monique: War Dr. Santer jener als Neandertaler
beschriebene Mensch? War er in Biggers Wohnung und hat sich am Telefon als Dr.
Jeckyll ausgegeben?«
    »Das
alles habe ich nicht erlebt. Aber er muß es gewesen sein. Er ist nicht mehr zufrieden
mit den Besuchen in der Zeit jener Persönlichkeiten, die er darstellt. Er will
deren Leben, Empfindungen und Fähigkeiten bis zur Neige auskosten, er ist
süchtig, versessen danach, immer mehr Persönlichkeiten darzustellen. Ich kenne
Santer. Er ist ein wunderbarer Mensch. Aber sein Geist ist dem Angriff aus der
Welt der Magie nicht mehr gewachsen.« Sie sprang plötzlich auf und auf Larry
Brent zu. »Dem Expansionstrieb seiner Seele und seines Geistes sind keine
Grenzen mehr gesetzt. Die anderen Persönlichkeiten beherrschen Santers Geist.
Wenn Sie wirklich der sind, für den Sie sich ausgeben, dann ist es sträflicher
Leichtsinn, daß wir uns jetzt noch hier aufhalten, Larry. Kommen Sie, wir
fahren sofort in die Anstalt. Vielleicht können wir noch etwas gutmachen, ehe
weitere unheimliche Dinge passieren …«
     
    ●
     
    Auf
Santers Gesicht lag ein zufriedener Ausdruck. Der Irrenarzt starrte auf die
beiden Männer, die auf dem kahlen Boden des Kellerraums lagen, der eingerichtet
war wie ein Labor.
    Auf
einem hochbeinigen Tisch standen mehrere Geräte und Schaltuhren sowie
Glaskolben und Reagenzgläser mit verschiedenfarbigen Flüssigkeiten.
    In
einer silbern schimmernden Schale lagen mehrere Spritzen. Eine davon ergriff
Santer, brach eine Ampulle und zog eine rötliche Flüssigkeit in den Kolben.
    Er
injizierte die Hälfte dieser Flüssigkeit in Thomas Biggers Vene, die andere
Hälfte allen hygienischen Vorschriften widersprechend mit der gleichen Nadel in
die Vene des Captains der Mordkommission.
    Achtlos
legte Santer die Spritze zurück und schleifte dann zuerst Bigger weiter in den
Raum hinein, der sich zu einer Art riesiger Rumpelkammer entwickelte, in der
unendlich viele Bilder auf Stellagen standen und an den Wänden hingen. Zum Teil
nur schräg dagegengestellt, zum Teil an Haken aufgehängt.
    Hier
im Hintergrund zündete Santer zwei Fackeln an, die in eisernen Halterungen
links und rechts neben einem Bild hingen, das eine Szene aus der Urzeit der
Erde zeigte.
    In
dem gespenstischen Zwielicht waren vereinzelt stehende, dicht mit Blattwerk
bewachsene Bäume zu erkennen, die in der Nähe eines wie aufgeschichtet
wirkenden Felsens standen. Der Fels ragte wie ein Dach nach vorn. Einzelne,
klobige Steine lagen herum, dazwischen der Knochenschädel eines gehörnten
Tieres, den die Sonne schon gebleicht hatte. Von der Seite her ragte ein

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