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1290 - Stalker gegen Stalker

Titel: 1290 - Stalker gegen Stalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Entsorgungsspezialistin über.
    Jemand riß an ihr, und die Berührung führte kurzfristig zum Abbau der Spannung in ihr.
    Ihr Blick klärte sich. Sie sah, daß Nigel Calder und die Männer dort draußen sich zur Treppe wandten und hinaufeilten. Die vier Spezialisten bei ihr unter dem Schirm wichen langsam zurück.
    Und Marna sah, wie die Tropfen in ihrer Hand aufglühten. Sie spürte keine Hitze auf der Haut, nur das Leuchten war da und nahm zu.
    „Hammed!" schrie sie. „Abschalten. Den Schirm abschalten!"
    Ashley kam der Aufforderung nach. Der Paratronschirm erlosch, und die Hanse-Spezialisten machten, daß sie aus der Nähe ihrer Kollegin kamen.
    „Marna!" versuchte Ashley es. „Wirf die Dinger weg. Wir haben Alarm!"
    Wie zur Bestätigung wurde die gegenüberliegende Wand plötzlich durchsichtig. Ein glühendes Auge schielte herein. Es war Zyklop, und die Sonne drang in die Halle ein und raste auf Marna zu. Die Männer und Frauen ergriffen schreiend die Flucht, nur Marna tat, als ginge sie das alles nichts an. Sie hatte erneut den Bezug zu ihrer Umgebung verloren und richtete ihre inneren Sinne auf die Tropfen, die ihren Geist zu höchsten Leistungen anstachelten.
    Hitze schlug ihr entgegen. Sie kam von dem Stern. Sie versengte ihre Augenbrauen und ließ die Haare am Haaransatz verkohlen. Ein übler Gestank breitete sich aus. Ihre geistigen Fähigkeiten nahmen sprunghaft zu, und sie erkannte deutlich die Panik in Nigel Calders Gedanken. Der ENTSORGER kam vom Kurs ab und wurde von mehreren Psistürmen berührt und gebeutelt. Calder erreichte die Zentrale und übernahm die Steuerung. Der Tender ruckte und bockte, und er geriet ins Schlingern. Die Gedanken Calders begannen sich zu überschlagen, aber noch gab er klare und überlegte Anweisungen. Überall in dem ENTSORGER legten die Männer und Frauen ihre Schutzanzüge an. Die meisten von ihnen hatten SERUNS zur Verfügung, die einen optimalen Schutz boten und regelrechte Überlebensgeräte waren. Ein paar mußten mit Anzügen anderer Art Vorlieb nehmen.
    Die Gedanken des Kommandanten verblaßten. Es war die Wirkung des Parataus auf Marna Updike, die es hervorrief. Sie sah jetzt die Umgebung des Tenders vor sich und erkannte den riesigen Nocturnenschwarm, der um Zyklop herumschwenkte und sich in die Bahn des ENTSORGERS legte. Sie stieß einen Schrei aus, aber niemand hörte ihn. Allein stand sie in der Halle. Der rote Glutball war verblaßt, die Halle sah aus wie zuvor, mit Ausnahme der Tatsache, daß vor der Wand der Fußboden in einem Umkreis von mehreren Metern verschmort war.
    Die Hitze war weg, aber die Glut in der Entsorgungsspezialistin blieb. Ihr telepathischer Horizont nahm ab, und ihr Bedürfnis, mehr zu wissen und mit ihren Sinnen weiter vorzustoßen, nahm zu. Sie bückte sich und nahm die restlichen Tropfen auf. Sie legte sie in die Hand und schloß die Finger darum. Sie wankte hinüber zur Treppe und stieg sie hinauf. Ihr Atem ging keuchend. Ihre Augen öffneten sich nur manchmal für den Bruchteil einer Sekunde, um sich sofort geblendet wieder zu schließen.
    Sie bildete ein Wärmezentrum und tastete sich durch eine Umgebung aus Kälte vorwärts.
    Sie empfing die Signale, die der Nocturnenschwarm aussandte. Sie waren von primitiver, instinktmäßiger Natur. Sie beinhalteten nur Fressen und Überleben. Sie näherten sich erwartungsvoll dem Opfer, und Marna wußte jetzt, daß es zwei Schiffe waren, auf die die Nocturnen sich konzentrierten. Der Tender war nicht mehr allein.
    In der Hanse-Spezialistin war kein einziger Gedanke an Rettung. Sie taumelte einen Korridor entlang und hing in einem Antigravschacht. Irgendwo fand sie einen Transmitter, der arbeitete und sie abstrahlte. Sie machte sich keine Gedanken, warum er es tat, ohne sie nach ihrem Ziel zu fragen. Sie hatte keines, es war ihr egal. Ein Tor tauchte vor ihr auf, in der Ferne hörte sie das Trampeln von Füßen.
    Schwer atmend lehnte sich Marna an eine Wand. Die Tropfen in ihrer Hand hatten aufgehört zu leuchten. Der Ausläufer eines Psisturms, der den Tender gestreift hatte, war abgeklungen. Nur die Tropfen waren geblieben und ließen in ihr das sehnsüchtige Bedürfnis aufkommen, sich zu konzentrieren.
    Aber Marna Updike war müde. Sie wollte nur noch schlafen. Das Experiment war besser verlaufen, als sie es erwartet hatte. Vielleicht war sie sogar eine Ausnahmeerscheinung.
    Die Zukunft würde es zeigen müssen.
    Welche Zukunft?
    Ohne daß sie sich richtig bewußt wurde, konzentrierte sie

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