1292 - Das Versteck der Kartanin
hegte den Verdacht, daß es eine ganz andere, geheimnisvolle Erklärung gab.
Und dann schlug endlich ein Summer Alarm und verkündete, daß die Metalltaster jenes Material aufgespürt hatten, daß es auf diesem Planeten nur an einer einzigen Stelle geben konnte.
Der Paratau-Fänger war gefunden.
*
Diesmal waren sie gewarnt, und sie waren bereit, ihr Leben zu verteidigen, als sie durch die Schleuse in die Werftanlage eindrangen. Zu ihrer Überraschung wurden sie jedoch nicht von bewaffneten Kartanin erwartet. Das kleine Wachzimmer war leer. Narktor zerstörte die flackernde Glühbirne, weil er befürchtete, daß er erst recht einen Alarm auslöste, wenn er in Abwesenheit eines Wächters einen der Schalter betätigte.
Aber als sie den Wohnbereich betraten, wurde ihnen klar, daß diesmal alles etwas anders war: Sie kamen in eine völlig unbelebte Anlage. Kein einziger Kartanin ließ sich blicken. Auf dem Korridor standen Behälter mit Abfällen. Die Kabinen waren leer, offensichtlich in aller Eile von ihren Bewohnern ausgeräumt.
Als sie in die eigentliche Werftanlage vordrangen, fanden sie ihre Vermutungen bestätigt: Auch hier gab es offensichtlich keine Kartanin, dafür aber Roboter von einem weitaus qualifizierteren Typ als jene, die sie beim erstenmal gesehen hatten.
Die drei aus der WAGEIO konnten sich unschwer zusammenreimen, was das alles zu bedeuten hatte.
In der Werfthalle stand der Paratau-Fänger, und eine große Zahl von Robotern war damit beschäftigt, die kostbare „Beute" zu untersuchen und Stück für Stück auseinander zunehmen.
Die Roboter gingen mit großer Vorsicht zu Werke.
Offenbar mißtrauten die Kartanin diesem Erzeugnis terranischer Technologie, und sie zogen es vor, kein Risiko einzugehen. Sie waren todesmutige Kämpfer, wenn die Situation es erforderte, aber sie legten offenbar keinen Wert darauf, im Fall des Falles samt dem Fänger in die Luft zu fliegen, was auch nur vernünftig war. Roboter konnte man ersetzen, lebende Kartanin dagegen nicht Die katzenhaften Bewohner der Pinwheel-Galaxie hatten Achtung vor dem Leben.
Für Nikki Frickel und ihre Begleiter bedeutete dies eine große Erleichterung.
Auch sie hatten Achtung vor dem Leben, und im äußersten Fall hätten sie eher auf den Fänger verzichtet als den Tod einer schwer abschätzbaren Zahl von Kartanin in Kauf zu nehmen.
Die Tatsache, daß es nur Roboter traf, befreite sie von derartigen Sorgen.
Die Roboter gingen - den Weisungen der Kartanin gehorchend - systematisch vor. Es war unschwer zu erkennen, daß sie noch geraume Zeit brauchen würden, bis sie sich den wirklich wichtigen Bestandteilen des Fängers näherten. Zur Zeit waren sie damit beschäftigt, mit ungeheurer Sorgfalt die Hülle des Fängers abzumontieren und die darunter zum Vorschein kommenden Teile zu studieren, was sie bei ihrem jetzigen Tempo noch für geraume Zeit in Anspruch nehmen würde. Sie würden noch mindestens vierundzwanzig Stunden brauchen, bis sie an die ersten kritischen Teile gelangten, noch mehr, bis sie soweit waren, daß sie diese demontieren und aus der Montagehalle transportieren konnten.
„Nach unten", kommandierte Nikki Frickel zufrieden.
Narktor und Ferugen hatten sich mittlerweile von ihrer Neugier anstecken lassen, und besonders der junge Terraner brannte darauf, daß Geheimnis der tiefer gelegenen Höhlen zu enträtseln.
Obwohl sie diesmal wußten, wo sie zu suchen hatten, bereitete ihnen die Suche nach dem Schacht einiges Kopfzerbrechen, denn an jener Stelle, an der der Schacht hätte beginnen sollen, stand eine halbfertige Planetenfähre, und der Boden, auf dem sie ruhte, wirkte außerordentlich solide.
Die Geräte zeigten deutlich an, daß unter dem Boden der Schacht lag, aber es schien keine Möglichkeit zu geben, in ihn hineinzugelangen.
Unbemerkt von den Robotern öffneten sie verschiedene Zugänge und stießen in andere, ihnen bis dahin unbekannte Teile der Anlagen vor. Sie erfuhren dabei viel über die kartanische Technologie im allgemeinen und über die Planetenfähren im besonderen, aber den Zugang zum Schacht fanden sie nicht.
Ziemlich ratlos kehrten sie schließlich in die Montagehalle zurück.
Die Roboter hatten inzwischen geringfügige Fortschritte gemacht. Die Zeit reichte noch immer aus. Aber wenn die Maschinen die wirklich wichtigen Teile des Fängers erreichten, blieb Nikki Frickel keine andere Wahl mehr, als auf die Erforschung der tieferen Höhlen zu verzichten.
Dieser Gedanke ging ihr gegen
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