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1292 - Das Versteck der Kartanin

Titel: 1292 - Das Versteck der Kartanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Strich. Wütend betrachtete sie die Fähre, die ihr im Wege war - und dann fiel ihr auf, daß die Unterseite des kleinen Raumschiffs an einer Stelle den Boden der Montagehalle berührte.
    Auch im Innern der halbfertigen Planetenfähre war nichts von einem Zugang zum Schacht zu sehen, aber jetzt, als sie eine Spur hatten, wußten sie auch, an welchen Stellen sie ansetzen mußten. Dennoch bereitete es ihnen einige Mühe, den Weg zu finden und zu öffnen - ein Beweis dafür, daß den Kartanin nichts zu teuer war, um das Geheimnis der unteren Höhlen zu wahren.
    Aber warum betrieben sie diese Heimlichtuerei?
    Alles, was Nikki Frickel und ihre Begleiter inzwischen herausgefunden hatten, sprach dafür, daß die Kartanin sich auf dem Giftplaneten relativ sicher fühlten. Selbst vor einem Eindringen der Maakar schienen sie keine besondere Angst zu haben. Die Sicherheitsmaßnahmen im oberen Teil der subplanetaren Anlagen waren simpel - zumindest nach terranischem Maßstab. Nach kartanischem Maßstab sah es gewiß anders aus, denn die drei Eindringlinge hatten sich ihrer Ausrüstung bedienen können, um verschiedenen Fallen zu entgehen.
    Eines ließ sich mit ziemlicher Sicherheit sagen: Ein Kartanin hatte - wenn er entsprechend ausgebildet und umfassend über die Eigenheiten dieses Stützpunkts informiert war -eine zwar kleine, aber doch wahrnehmbare Chance, unbemerkt in die Anlagen einzudringen. Ein Maakar hatte diese Chance mit großer Wahrscheinlichkeit nicht.
    Wenn aber die oberflächennahen Anlagen ausreichten, um fremde Eindringlinge aufzuhalten - vorausgesetzt, sie verfügten nicht über so technisch hochstehende Hilfsmittel wie zum Beispiel die drei aus der WAGEIO - wozu dann noch diese Sicherheitsmaßnahmen auf dem viel tiefer gelegenen Boden der Montagehalle?
    Es gab nur eine vernünftige Antwort auf diese Frage: Das, was dort unten verborgen war, war auch für die allermeisten Kartanin ein Geheimnis.
    „Sie machen ihren eigenen Leuten etwas vor", stellte Nikki Frickel fest. „Aber wenn das so ist - wer arbeitet dann dort unten?"
    Diese Frage ließ sich nur beantworten, indem sie hinuntergingen und nachsahen.
    Sie waren sich der Gefahr bewußt, daß sie diesmal trotz der überlegenen terranischen Technik Fehler machen konnten. Die Kartanin mochten den Terranern auf technischem Gebiet noch so deutlich unterlegen sein - das bedeutete nicht, daß sie gleichzeitig völlig außerstande waren, selbst den Terranern eine Falle zu stellen. Ihnen und allen anderen Unbefugten, die sich von der Neugierde dazu verleiten ließen, allzu intensiv in der halbfertigen Planetenfähre herumzustöbern.
    Da man hier unten hauptsächlich - nach kartanischem Maßstab wohl sogar ausschließlich - die Neugierde der eigenen Artgenossen zu fürchten hatte, würde die Falle auf die typischen Eigenheiten der Kartanin ausgerichtet sein. Falls dort unten Roboter am Werke waren und diese Roboter zwischen den oberen und unteren Höhlensystemen hin und her wanderten, wann immer dies erforderlich war, dann konnte man darauf hoffen, daß das Alarmsystem nur auf Kartanin ansprach, auf alles andere dagegen nicht Es konnte jedoch auch ganz anders sein.
    Als sie den sorgsam getarnten Zugang zum Schacht öffneten, geschah nichts - was nicht viel heißen mußte.
    Der Schacht, in den sie diesmal gelangten, war nicht völlig finster, aber auch beileibe nicht hell. In die Wände waren in regelmäßigen Abständen schwache Lampen eingelassen, die ein leichtes Dämmerlicht verbreiteten. Für terranische Augen war dieses Licht unangenehm - zu schwach, als daß man ausreichend weit und deutlich genug sehen konnte. Für Kartanin mochte sich das anders darstellen. Immerhin war es aber ein erster Hinweis darauf, daß dieser Schacht durchaus nicht nur von Robotern benutzt wurde, denn die hätten auch gänzlich ohne Licht auskommen können.
    Sie mußten einige hundert Meter tief hinabschweben, ehe sie unter sich eine deutliche Zunahme der Lichtintensität feststellen konnten.
    Etwas später vernahmen sie die ersten Geräusche. Und schließlich erreichten sie jenen Punkt, an dem der Schacht in eine gigantische Höhle mündete.
    Unwillkürlich hielten sie inne, und nach einem ersten Blick, der ihnen verriet, daß es in der Tiefe sowohl Kartanin als auch Roboter gab, zogen sie sich hastig bis dicht an die senkrecht nach oben führende Wand des Schachtes zurück.
    Aus ihrer jetzigen Perspektive sahen sie nur einen knappen Ausschnitt jenes Bildes, das sich ihnen bieten

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