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1292 - Das Versteck der Kartanin

Titel: 1292 - Das Versteck der Kartanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mußte, wenn sie den Schacht verließen: ein Teil des Höhlengrunds war sichtbar, und dort bewegten sich große, graue Roboter und sehr viel kleinere Kartanin, die man aus so großer Höhe lediglich an der blütenweißen Färbung ihrer Uniformen erkannte.
    Die Kartanin waren den Robotern gegenüber in der Minderheit, um es gelinde auszudrücken. Den zweiten Teil des Bildausschnittes nahm eine silbrigmetallische Masse ein.
    Nikki Frickel warf ihren Begleitern fragende Blicke zu. Narktor lächelte, und Ferugen starrte mit brennenden Augen nach unten.
    „Also gut", sagte sie und atmete tief durch. „Sehen wir es uns an!"
    Vorsichtig verließen sie den Schacht und schwebten dann unter der Decke der gigantischen Höhle.
    Helle Scheinwerfer zeigten ihnen, daß sie eine ganz andere Art von Werft gefunden hatten. Auch hier wurden Raumschiffe gebaut - aber es waren keine Planetenfähren.
     
    *
     
    Das Objekt, auf das sie hinabstarrten, war achthundert Meter lang, vierhundert Meter breit und einhundertfünfzig Meter dick. Der Form nach war es ein flunderförmig abgeflachtes Rotationsellipsoid, das dem Umriß nach einem gigantischen Geschoß ähnelte. An den beiden flachen Seiten waren zwei sechshundert Meter lange, zweihundert Meter breite und ebenso dicke Wülste angeflanscht, bei denen es sich um zusätzliche Laderäume oder aber auch um Antriebssysteme handeln konnte.
    Das ganze Gebilde war noch unfertig, und man sah das sehr deutlich. Es schien, als sollten noch zwei weitere Wülste an den Hauptkörper angeflanscht werden, aber dieser Eindruck konnte auch täuschen.
    „Jetzt weiß ich, woran das Ding in der ersten Höhle mich erinnert hat!" hörte Nikki Frickel Ferugen sagen.
    „Und zwar?" fragte sie.
    „Es war ein Bild aus einem alten Buch, das meinem Vater gehörte", erwiderte Ferugen.
    „Es war ein sehr altes Buch, und es enthielt Entwürfe für Raumschiffe, die Entfernungen zurücklegen sollten, die die Zeichner sich zu jener Zeit noch gar nicht vorstellen konnten."
    Nikki blickte wieder nach unten, auf dieses riesige Ding, und sie wußte, was Tosja Ferugen sagen würde. Sie hatte es die ganze Zeit hindurch gewußt - die Information war in ihrem Gehirn bereits vorhanden gewesen, aber sie hatte sie nicht richtig einordnen können. Wahrscheinlich lag es einfach daran, daß sie hier, im Einflußbereich der Kartanin, nicht damit gerechnet hatte, auf ein solches Schiff zu stoßen. Jetzt rutschten die einzelnen Bildausschnitte ganz von selbst an ihren Platz und bildeten ein harmonisches Ganzes.
    „Das hier ist der Bug eines mehrstufigen Raumschiffs", sagte Tosja Ferugen.
    Nikki Frickel wußte, daß er recht hatte.
    Aber wozu brauchten die Kartanin ein Schiff dieser besonderen Art?
    Nikki Frickel wußte, daß auch die Terraner mehrstufige Raumschiffe gebaut hatten. Zu Systemen dieser Art gelangte man beinahe zwangsläufig am Beginn der Entwicklung von jeder Art technisch orientierter Raumfahrt, Und man griff darauf zurück, wenn die Ansprüche schneller stiegen, als es der technische Fortschritt eigentlich zuließ: Auch die ersten Schiffe, mit denen die Terraner zu anderen Galaxien vorstießen, hatten dem Mehrstufen-Prinzip entsprochen.
    Es war keineswegs überraschend, daß auch die Kartanin auf diese Idee gekommen waren.
    Überraschend war nur eines: Die MASURA war weder das erste, noch das einzige kartanische Raumschiff, daß die rund zweieinviertel Millionen Lichtjahre zur Galaxis Fornax zurückgelegt hatte. Sie bediente sich dabei zusätzlicher Triebwerke, und auch das war keine Neuentwicklung, sondern die Kartanin hatten sich dieses Prinzips bedient, seit sie erkannt hatten, daß sie nach Fornax gelangen mußten, um den von ihnen so heiß begehrten Paratau zu bekommen.
    Aber die MASURA - und alle anderen Fernraumschiffe der Kartanin - bedienten sich zwar zusätzlicher Triebwerke, waren aber deswegen noch längst keine mehrstufigen Raumschiffe. Und sie hatten nicht annähernd die Form jener Schiffszelle, die dort unten in der Höhle entstand.
    „Sie haben sich vorgenommen, eine andere Galaxis zu erreichen", sagte Nikki Frickel nachdenklich. „Und das ist nicht Fornax. Dieses Ziel ist viel weiter von M33 entfernt!"
    Ihre Begleiter schwiegen. Sie sah sie an und lächelte grimmig.
    „Also gut", sagte sie. „Jetzt sind wir so weit gekommen - nun sollten wir auch versuchen, noch ein bißchen mehr darüber zu erfahren."
    Sie starrten in die Halle hinab.
    Die Kartanin waren ein fremdes und in vieler Hinsicht auch

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