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1293 - Halloween-Horror

1293 - Halloween-Horror

Titel: 1293 - Halloween-Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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deutete auf die Kamera. »Mir ist da eine Idee gekommen«, sagte ich leise. »Wäre es schlimm, wenn ich Sie jetzt bitte, von mir ein Foto zu machen?«
    »Nein«, flüsterte sie. »Warum sollte das denn schlimm sein? Das finde ich gar nicht.«
    »Danke.«
    »Jetzt?«
    »Bitte.«
    Nun hatte ich sie schon überrascht. Denn wir hatten an alles Mögliche zu denken, nur nicht daran, dass plötzlich in einer Situation wie dieser ein Foto geschossen wurde.
    »Können wir damit nicht warten, bis wir die Brücke verlassen haben, Mr. Sinclair?«
    »Nein, Angela. Es ist sehr wichtig. Das müssen Sie mir glauben.«
    Überzeugt war Angela noch nicht, aber auf dem Weg dorthin. Und sie hatte auch nichts vergessen, denn das bewies sie mit ihrer nächsten Frage. »Denken Sie möglicherweise an die Nacht, als ich das Foto auf dem Polizeiball geschossen habe?«
    »Daran denke ich in der Tat.«
    Sie wich etwas zurück. »Sagen Sie nicht, Sie versprechen sich davon den gleichen Effekt, John.«
    »Bitte, Angela, machen Sie das Foto.«
    »Aber das ist doch verrückt«, flüsterte Jens Rückert.
    »Bitte, tun sie es.«
    Die beiden nickten synchron. Angela holte den Apparat aus der Tasche. Ich ging etwas zurück, um die nötige Distanz zwischen uns zu bringen. Als ich gegen das Geländer stieß, blieb ich stehen, breitete die Arme aus und legte meine Hände auf den Handlauf.
    Ja, ich war nervös. Ich erinnerte mich auch wieder an meine Begegnung mit Justine Cavallo. Casey Jordan war für sie eine Testperson gewesen. Danach hatte sie mich in ihre Gewalt gebracht, und nun musste ich herausfinden, ob die Manipulation geklappt hatte.
    Angela hatte die richtige Entfernung erreicht. Sie hob die Kamera an, schaute durch den Sucher und erklärte mir, dass ich so stehen bleiben sollte.
    Ich lächelte nicht. Mein Gesicht blieb starr. Ich war einfach zu verkrampft - und zuckte zusammen, als der Blitz aufzuckte…
    ***
    Harry Stahl und Heiko Fischer hatten den Wagen zwar verlassen, waren auch näher an den Schauplatz des Geschehens herangegangen, blieben jedoch in respektvoller Distanz stehen, um zu beobachten, was die Leute taten.
    Sie waren mit verschiedenen Fahrzeugen gekommen. Mit Autos, Rädern und Mopeds. Sie hatten ihre Kostüme bereits angehabt oder zogen sich jetzt um. Aus einem Van lud ein kräftiger, sehr großer junger Mann mit einem dunklen Bart jede Menge Bierkästen. Er hatte sich noch nicht umgezogen und trug seine normale Kleidung, Jeans und einen dicken Pullover. Neben ihm stand eine blonde Frau, die ab und zu mit ihm sprach und wohl zu ihm gehörte.
    Die beiden schienen die Anführer der Gruppe zu sein, denn die Blonde gab auch Kommandos und ordnete an, dass die Kästen von der Straße entfernt und auf die Brücke gebracht werden.
    Sie hatte sich bereits verkleidet. Ihr enges Kostüm bestand aus Leder. Überall auf dem Material zeichneten sich blutige Wunden ab. So sah es aus, als hätte man sie mit zahlreichen Messerstichen traktiert und auch schwer verletzt. Das helle Haar hatte sie hochgesteckt und hinter dem Kopf zusammengebunden. Sie war ebenfalls recht groß, nicht eben die Dünnste, sondern richtig kernig. Da hatte ihr Freund etwas zum Anfassen, wenn er sie umarmte.
    Es machte ihr Spaß, hier mitzuwirken, denn sie lachte oft und sprach davon, dass sie als Blutkönigin auftreten würde. Es fehlte nur noch das entsprechende Gesicht.
    Die meisten hatten sich jetzt in ihre Kostüme geworfen. Viele der Feiernden wollten als Leichen gehen. Sie trugen die entsprechenden Hemden, die blutbefleckt und teilweise zerrissen waren. Wer keine Maske trug, hatte sich entsprechend geschminkt, und wenn man so wollte, dann feierten die Zombies hier fröhliche Auferstehung.
    Die Skelette fehlten ebenso wenig wie die Totenschädel. Hexen und Monster waren ebenfalls vorhanden, und es gab kein Kostüm, das einem Kind keine Angst gemacht hätte. Aber Kinder feierten hier nicht mit. Hier wurde das alte Halloween-Fest auf den Kopf gestellt. Man machte daraus eine Riesenparty, bei der Alkohol in Strömen floss. Als jemand eine Musikanlage aufstellte, wussten Harry und sein Begleiter, dass auch die entsprechende Musik nicht fehlen würde.
    »Hier wird es gleich laut werden«, sagte Stahl und räusperte sich.
    »Ja, Harry. Dann gehen sie alle auf die Brücke und erleben den echten Schrecken. Ich habe ihn kennen gelernt. Ich weiß, wovon ich rede. Aber sie werden es nicht glauben. Sie werden das Echte vom Unechten nicht unterscheiden können, und genau darin

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