1294 - Die Botschaft des Elfahders
für uns. Jetzt bestand die letzte Station unserer Erlebnisse mit den Weltraumnomaden, die damit begonnen hatten, daß ein gewisser Asphahant uns mit Hilfe seines Raumschiffs SUTAA aus der Kalmenzone in Sicherheit gebracht hatte. Asphahant wollte mit dem mythischen Anführer der Nomaden Kontakt aufnehmen, dem Desotho, bei dem es sich nachweislich um dieselbe Gestalt handelte wie die, die die Mlironer auf ihrer Heimatwelt verehrten.
Der Desotho war zurückgekehrt, und er war ein Mlironer namens Veth Leburian.
Die Weltraumnomaden und die Mlironer hielten ihn für einen Helden.
Irmina und ich waren überzeugt, daß er der ausgekochteste und abgefeimteste Schurke der ganzen Mächtigkeitsballung war. Er hatte nicht nur uns hereingelegt, sondern auch Srimavo, die Inkarnation der Kosmokratin Vishna.
Ich mußte daran zurückdenken, wie Asphahant alles eingefädelt hatte. Zunächst hatten mir die Nomaden es ermöglicht, auf Mliron zu landen und dabeizusein, wie die Gorim-Station für einen Flug hinaus aus der Kalmenzone ausgerüstet wurde. Inzwischen mochten die Somer erkannt haben, welche Bedeutung das Heiligtum der Mlironer eigentlich besessen hatte. Sie hatten es nie zu Gesicht bekommen und es dem Spleen dieses Volkes zugerechnet, das seit Jahrtausenden auf die Rückkehr des Desotho wartete.
Es hatte nicht lange gedauert, bis ich auf Mliron mit Vironauten in der Gestalt der beiden Siganesen zusammengetroffen war. Von ihnen hatte ich erfahren, was sich bisher bei Roi und Ron abgespielt hatte. Ich wußte jetzt, was man mit den beiden Permitträgern vorhatte und welche Absichten diese damit verbanden. In der Station selbst hatten wir das Hologramm eines Querionen aktiviert, der zu uns gesprochen hatte. Es hatte uns gewarnt und uns mitgeteilt, daß die Querionen die wahren Vertreter des dritten Weges zwischen Kosmokraten und Chaotarchen waren. Es hatte den Mlironern empfohlen, weiter gewaltlos um ihre Freiheit zu kämpfen und sich an die Lehren des Desotho zu halten. Daß dies in der Vergangenheit nicht immer geklappt hatte, hatten wir von den Mlironern selbst erfahren.
Ich hatte mich von den Siganesen trennen müssen. Die Station war startbereit gewesen.
Ich kehrte ins All zurück zu den Nomaden. An Bord eines Transitionsraumschiffs des Nomaden Paddaga II war ich mit Irmina zusammengetroffen. Sie hatte ebenso wenig wie ich eine Erklärung dafür, daß sich die Nomaden plötzlich feindselig gegen uns verhielten.
Sie hatte jedoch herausgehört, daß alles auf Befehl des Desotho geschah. Wir waren scharf bewacht und zum Weltraumfriedhof Cursaafhar gebracht worden. Es hatte sich herausgestellt, daß die Ephytraner früher eine starke Beziehung zu den Mlironern und den Gorims gehabt hatten, diese jedoch zerrissen war, nachdem der Desotho in die Orphischen Labyrinthe verbannt worden und die Gorims spurlos verschwunden waren.
Jetzt aber hatten die Nomaden verkündet, es würde alles wie früher werden, denn der Desotho sei endlich zurückgekehrt.
Wir hatten ihn kennen gelernt. Er hatte uns von seinen Plänen berichtet. Er wollte nichts weniger, als die Macht der Ewigen Krieger brechen und für alle Völker sichtbar aufdecken, daß der Permanente Konflikt eine Philosophie des Todes war. Er wollte bis zum Sitz der ESTARTU vordringen und mit der Superintelligenz verhandeln. Und er wollte dabei auf die Unterstützung der Kosmokraten verzichten. Er bezeichnete uns als Diener und Spione dieser Mächte und führte uns als Beweis Srimavo in einem Gefriertank vor. Sie hatte ihm gegenüber freimütig bekannt, daß sie eine Inkarnation der Kosmokratin Vishna war. Und sie hatte uns als ihre Freunde bezeichnet. Leburian stufte uns folglich als artgleich ein, zumal Sri ein Menschenwesen war.
Der Desotho hatte uns auch seinen Plan erklärt. Er wollte Srimavo dem Krieger Ijarkor ausliefern, wenn er dafür die Gelegenheit erhielt, den Sitz der ESTARTU aufzusuchen.
Und das war inzwischen geschehen. Über dunkle Kanäle hatte Dagruun erfahren, daß Ijarkor den Desotho geadelt hatte, indem er ihn zum Gefolgsmann ernannte. Leburian hatte Wiedergutmachung an seinem Volk verlangt und das Projekt Phylogen als negatives Beispiel genannt. Und er verlangte von ESTARTU selbst eine Rechtfertigung für ihr Tun an seinem Volk. Ijarkor hatte diese Wünsche gewährt. Veth Leburian hatte seine Ziele erreicht und sah keine Veranlassung mehr, uns weiter gefangenzuhalten.
„Und was jetzt?" fragte Irmina, als ich unschlüssig unter der offenen Tür
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