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1294 - Die Botschaft des Elfahders

Titel: 1294 - Die Botschaft des Elfahders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sahen die Lichtreflexe von drei Schiffen.
    „Aha", meinte Irmina. „Vollständig. Das ist gut."
    „Moment mal", sagte ich. „Ich kann das EXPLORER-Segment 1 erkennen und die ÄSKULAP. Von der LIVINGSTONE fehlt jede Spur. Und das dritte Schiff ist..."
    „Sris KOKON!" rief Irmina aus. „Jetzt sehe ich es!"
    Das Schiff der kleinen Sri, das Leburian hier hergebracht haben mußte.
    Wir beachteten den Ephytraner kaum, der uns flog. Er blieb stumm und machte uns lediglich mit einer Geste darauf aufmerksam, daß ein Funkspruch eintraf.
    Stronker Keen meldete sich. Er und Lavoree waren die einzigen, die sich noch an Bord der stolzen EXPLORER befanden. Alle anderen waren an Bord der LIVINGSTONE gegangen, bevor diese das Vosgor-System verlassen hatte.
     
    *
     
    Das Beiboot war längst zu seinem Mutterschiff zurückgekehrt. Die SAPPHAM verschwand kurz darauf, und etwa eine Viertelstunde später tauchte aus der Atmosphäre des dritten Planeten ein somerisches Schiff auf, flog jenen Raumsektor an, in dem sich der Ephytraner aufgehalten hatte, und verschwand dann ebenfalls, jedoch nicht mit Hilfe eines Transitionstriebwerks, sondern mit dem Enerpsi-Antrieb. Folglich hatte das Schiff nicht vor, in die Kalmenzone einzufliegen. Oder es besaß keinen Antrieb dafür. Wir konnten davon ausgehen, daß Dagruun in Sicherheit war. Eine umfassende Ortung ergab, daß sich keine weiteren Schiffe auf oder über dem Planeten aufhielten. Neu-Mliron war der einzige von acht Planeten dieses Systems, der bewohnt war. Wir wußten inzwischen, daß es auf der Oberfläche Kolonien von Mlironern gab, die miteinander verfeindet waren. Wie es dazu gekommen war, wußten wir nicht, aber wir mußten natürlich daran denken, was wir von der Heimatwelt Mliron wußten. Dort versuchten die Somer seit vielen Jahrtausenden, das Volk mit allen Mitteln dazu zu bringen, sich endlich zu der Lehre vom Permanenten Konflikt zu bekehren. Sie hatten es nie geschafft, auch wenn die Mlironer zwischendurch einmal weich geworden waren und sich aus der Reserve locken ließen. Auf Neu-Mliron war etwas Ähnliches im Gang, und in mir erwachte der spontane Wunsch, diese Vorgänge zu durchkreuzen und den Mlironern zu helfen.
    Zunächst jedoch war unser Ziel die Gorim-Station. Unbemerkt von Somern und Mlironern war sie in einem unbesiedelten Gebiet am Südpol niedergegangen. Aus dem Weltraum war sie nicht zu orten, Stronker kannte lediglich die ungefähre Position.
    Ich setzte mich mit Irmina in der ÄSKULAP in Verbindung. Da die drei Virenschiffe zu einem Dreischiff zusammengekoppelt waren, einem sogenannten Trivan, genügten die Gravoantriebe von zweien, um auch das dritte ohne Beschädigung hinabzubringen. Wir verbanden damit die Hoffnung, daß es uns gelingen würde, auf der Oberfläche doch noch Zugang zur KOKON zu finden. Bisher versuchten unsere beiden Virenschiffe vergeblich, sich mit dem Bewußtsein der KOKON in Verbindung zu setzen. Da Virenschiffe gegenüber ihren Vironauten zwar manchmal unverständlich, jedoch absolut loyal handelten, konnte das Schweigen kaum auf Machenschaften des Desotho zurückzuführen sein. Viel eher hatte Sri, bevor sie mit dem Desotho ihr Schiff verlassen hatte, gewisse Anordnungen und Schutzmaßnahmen getroffen.
    Ich schüttelte den Kopf. Ich konnte mit diesen Vermutungen fast ebenso wenig anfangen wie mit dem Bericht Stronker Keens. Es gab da Dinge, die uns einfach nicht bekannt sein konnten. Und ich war fest entschlossen, Licht in das Dunkel zu bringen.
    Seg-1 und ÄSKULAP leiteten das Landemanöver ein. Unter allen möglichen Vorsichtsmaßnahmen beschrieb der Trivan eine Schleife über dem Pol und sank in die Hochatmosphäre ein. Wie ein Kreisel schraubte er sich abwärts. Ein hoher Energieverbrauch war die Folge, aber wir mußten das in Kauf nehmen. Der Gravoantrieb stabilisierte den Flug des Trivans langsam, und dann ritt das Dreischiff gemächlich und senkrecht nach unten, seinem Ziel entgegen, das noch immer nicht erkennbar war. Die Südpolregion des von starker vulkanischer Aktivität gezeichneten Planeten war eine Sumpflandschaft ohne Schnee und Eis, mit Temperaturen, die den Durchschnittstemperaturen gemäßigter Erdbreiten entsprachen. Während der grüne Teppich langsam auf uns zusank, kam mir der Gedanke, daß die Station irgendwo in dieser grünen Brühe steckte und gar nicht so leicht aufzusuchen war.
    Stronker und Lavoree arbeiteten gemeinsam an der Steuerung der Schiffe. Sie lenkten sie mittels Mentalimpulsen. Sie

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