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1294 - Die Botschaft des Elfahders

Titel: 1294 - Die Botschaft des Elfahders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stehenblieb.
    „Komm!" Ich trat hinaus und schritt in die Richtung, in die sich Dagruun entfernt hatte.
    Der Korridor war leer, und hinter den verschieden hohen Türen war nichts zu hören. Alles in diesem Schiff schien absolut lautlos zu funktionieren.
    Im nächsten Augenblick drang ein Singen an der Grenze der Hörschwelle durch alle Wände. Ich spürte einen heftigen Schmerz in mir und taumelte. Neben mir erging es Irmina ebenso. Täuschte ich mich, oder flackerte das Toshin-Mal auf ihrer Stirn? Es mußte wohl eine Täuschung sein, hervorgerufen durch die Nebeneffekte, die jedes Mal bei diesem Vorgang auftraten.
    Das Schiff war transitiert.
    Wir schritten bis ans Ende des Korridors. Ein Sensor in Hüfthöhe wies uns auf den Öffnungsmechanismus hin. Ich betätigte ihn, und das Rundschott glitt auf und gab uns den Blick in die Zentrale frei. Ich erkannte Dagruun an den Abzeichen seiner Kleidung und schritt auf ihn zu.
    „Wohin bringt ihr uns?" fragte ich. Dagruun zischelte etwas Unverständliches, und mein Translator begann zu arbeiten.
    „Hinaus aus der Kalmenzone. Asphahant hat eure Virenschiffe ins Vosgor-System bringen lassen. Dorthin bringen wir euch. Wir benötigen noch eine zweite Transition, dann sind wir am Ziel. Bis dahin bleibt, wo ihr seid!"
    Er meinte wohl, wir sollten in unsere Zelle zurückkehren, aber wir nahmen ihn wörtlich und rührten uns nicht mehr vom Fleck und musterten die Bildschirme der SAPPHAM.
    „Auch die Gorim-Station ist dorthin gebracht worden", fuhr Dagruun fort. Er erhob sich und ging zu einem anderen Sessel, um sich in ihm niederzulassen.
    Ich warf Irmina einen bezeichnenden Blick zu. Die Nomaden hatten die Station aus der Kalmenzone gebracht in der Hoffnung, daß sie dann wieder von den Gorims aufgesucht werden würde. Innerhalb der Zone war dies nicht möglich, weil das neugeordnete Psi-Netz irgend etwas störte, was wir noch nicht kannten oder wußten.
    Von den Gorims hatten wir bereits viel gehört, aber nichts Konkretes erfahren. Wir wußten nur, daß es Fremde sein mußten, die den Völkern ESTARTUS früher zu Hilfe gekommen waren. Wir selbst wurden in unserer Eigenschaft als Vironauten von den Einheimischen oft als Gorims bezeichnet, und auch wir wollten Hilfe bringen. Aber es gab einen bisher nicht in Erfahrung zu bringenden Unterschied zwischen uns Vironauten und jenen Gorims. Ich glaubte jedoch, zumindest einen Unterschied zu kennen. Im Gegensatz zu Roi und Tek waren jene Gorims sicherlich nicht mit Permits unterwegs, um die Ewigen Krieger zu täuschen. Oder vielleicht doch?
    Unbewußt tastete ich zur Stirn, wo das Toshinmal eingepflanzt war. Irmina und ich waren Geächtete. Außer bei den Weltraumnomaden konnten wir uns so gut wie nirgends sehen lassen. Ich war überzeugt, daß bereits die ganze Mächtigkeitsballung wußte, daß wir vogelfrei waren. Wir konnten kein Heraldisches Tor benutzen und uns in keiner Kalmenzone bewegen. Unser Status als Freunde der beiden Permitträger nützte uns so gut wie nichts. Ich fragte mich, wie es Roi Danton und Ronald Tekener inzwischen erging.
    Was machten ihre beiden Frauen? Und die Siganesen? Und die zwölftausend Vironauten, die sich mit ihnen auf dem Weg durch die Heraldischen Tore befanden? Fragen, auf die wir wohl nicht so bald eine Antwort erhalten würden.
    Minuten später vollführte die SAPPHAM ihre zweite Transition. Sie kam am Rand des Vosgor-Systems heraus. Dagruun deutete auf die Sonne.
    „Fasgama", erklärte er. „Der dritte Planet ist Neu-Mliron. Geht nun hinüber in das rechte Beiboot. Wir bringen euch zu euren Schiffen!"
    „Wir danken dir für deine Mühe", sagte Irmina rasch. „Viel Glück weiterhin in eurem Kampf gegen die Ewigen Krieger. Es ist nur schade, daß der Desotho alle eure Anstrengungen zunichte macht."
    „Der Desotho ist ein Held", erwiderte Dagruun. Offensichtlich war sein Vertrauen in den Verräter nicht zu erschüttern. „Und was euch betrifft, so werdet auch ihr euren Weg machen. Vielleicht führt er irgendwann mit dem meinen zusammen. Es wäre schön, denn ich habe noch nie so fremdartige und entschlossene Toshins erlebt wie euch."
    „Danke!" Ich blieb unter der Schleuse stehen und wandte mich nochmals um. „Du weißt hoffentlich, was du da sagst!"
    „Gewiß!" Der Translator spiegelte so etwas wie Belustigung wider. „Und grüßt Veth Leburian von mir. Und Ijarkor, falls ihr mit ihm zusammentrefft!"
    Wir betraten das Beiboot, das kurz danach abdockte und seinem Ziel entgegeneilte. Wir

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