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1294 - Die Botschaft des Elfahders

Titel: 1294 - Die Botschaft des Elfahders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erde. Die Mlironer, die die Siedlungen bewohnt hatten, waren mit ihnen untergegangen, ohne sich den Weg hinter die rettenden Hügel mit der Waffe freizukämpfen.
    Das war das Schicksal der Population II.
    Sosehr sich Eri Grahden und seine Begleiter auch den Kopf zermarterten, sie kamen auf keinen rechten Gedanken, wie sie sich gegen die Bedrängnis hätten wehren können, die ihnen vonseiten der Population Iwiderfuhr. Einst waren Mlironer-Kinder hier angesiedelt worden. Die Somer hatten sie im Sinn des Permanenten Konflikts erzogen. Dann waren Erwachsene dazugekommen. Bei ihnen von Seiten der Population Isind aber innerhalb weniger Generationen waren aus ihnen perfekte Anhänger des Permanenten Konflikts und des Kodex geworden. Sie hatten den Namen Mlironer nicht mehr verdient, und doch waren es Artgenossen. Keiner von ihnen war je mit Kodexmolekülen behandelt worden.
    Es ging den Somern offensichtlich darum, dem Ewigen Krieger zu beweisen, daß man Kodextreue auch durch Erziehung gewinnen könnte. Ganze Völker von Kodextreuen.
    „Nein!" stieß Eri Grahden unvermittelt hervor. Er blieb stehen und wartete, bis die anderen sich um ihn versammelt hatten. Sie waren dreiunddreißig Männer, vier Frauen und sieben Kinder. Er blickte zum dichten Dach des Dschungels hinauf. Fast kein Lichtstrahl Fasgamas drang hindurch. Wären nicht die radioaktiv leuchtenden Moose zwischen den Dornenbüschen gewesen, hätten sie sich den Weg mit der Lampe suchen müssen.
    „Was ist?" Meki Wansen hob die Augenbrauen. Mit den Händen richtete er seine kunstvoll zurechtgesteckte Haarpracht. Sie war ein wenig zerzaust.
    „Sie werden uns nicht bekommen", stieß Eri hervor. „Sie haben uns bereits soweit, daß wir nach den Waffen schreien, wenn etwas geschieht. Wir werden uns gegen die Natur wehren, aber nicht gegen die Population I."
    Eri spuckte angeekelt zu Boden. Dort, wo sein Speichel auf das Gras traf, reagierte dieses allergisch. Blasen bildeten sich. Die getroffene Grasstaude verfärbte sich von dunklem Blau zu hellem Rot und zerbröckelte. Fasziniert und angewidert zugleich verfolgte Grahden den Vorgang. Die Pflanze starb, aber damit war ihnen nicht geholfen.
    Es waren nur wenige Gräser, die so auf mlironische Spucke reagierten. Und sie hätten sich niemals einen Weg durch den Dschungel freispucken können.
    „Der Kodex ist der Feind allen Lebens", sagte er. „Vergeßt nicht die Lehre, die uns einst der Desotho hinterlassen hat. Ich sage euch, eines Tages wird er zurückkehren und die Ewigen Krieger aus dem Universum jagen. Ist es wirklich vermessen zu glauben, daß dies jetzt geschieht oder in naher Zukunft, in der wir es noch erleben werden?"
    „Es ist vermessen", brummte Atwater. „Wir werden es niemals erfahren, was aus dem Desotho geworden ist. Die Somer werden nicht zulassen, daß wir es erfahren!"
    Er wandte sich schweigend ab und schritt vorwärts. Er hob das Messer, das er sich aus einem der zerstörten Häuser beschafft hatte. Es war ein langes, machetenähnliches Ding, und er schlug damit die langen Schlingpflanzen und Äste entzwei, die ihnen den Weg versperrten. Ab und zu ließen Eindrücke am Boden oder kleinere Breschen erkennen, daß hier schon einmal Wesen gegangen waren. Der Radiodschungel hatte den meisten Teil ihres Weges wieder überwuchert.
    Verbissen setzte die Gruppe ihren Weg fort. Mit dem Gleiter war es eine gute Stunde bis zur Sauerinsel. Zu Fuß konnten sie es in eineinhalb bis zwei Tagen schaffen. Oder überhaupt nicht. Noch nie war jemand zu Fuß in diesen Teil des Radiodschungels eingedrungen und zurückgekehrt. Die Spuren, die sie in Form von Lücken fanden, gehörten zu Mlironern, die als vermißt galten.
    Eri Grahden lauschte und drehte den Kopf in alle Richtungen. Er wußte, daß die Laufschwanze keine Mühe hatten, durch dieses Dickicht zu ziehen. Mit ihren Schnäbeln schlugen sie alles klein, und wehe den Tieren oder Intelligenzwesen, die ihren Weg kreuzten. Waren sie unbewaffnet, besaß ihr Leben keinen Wert mehr.
    Eri hörte kein ungewöhnliches Geräusch, aber er wußte, daß dies nichts bedeutete. Ihr Weg war trügerisch, und irgendwann würden sie auf ein Hindernis stoßen.
    Es kam in der ersten Nacht. Sie hatten sich eine kleine Lichtung geschlagen und ein kleines Feuer angefacht. Es blies kein Wind in diesem dichten Dschungel, so daß keine Brandgefahr bestand. Herny Atwater strich mit einem kleinen Geigerzähler um das Lager und maß die radioaktive Strahlung der Pflanzen. Die

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