Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1295 - Feuerfluch

1295 - Feuerfluch

Titel: 1295 - Feuerfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sondern ein Produkt der Hölle. Ich dachte auch daran, dass ich schon einige Male dagegen angekämpft hatte und noch immer lebte. Aber ich wusste auch, dass das Höllenfeuer früher anders ausgesehen hatte. Da waren die Flammen noch gerader gewesen, fast wie lange durchsichtige Finger. Hier glichen sie mehr dem normalen Feuer.
    Meine Schritte waren nicht sehr lang. Nach dem zweiten stand ich jedoch direkt vor dem grünen breiten Unterteil des Sargs. Ein normales Feuer hätte mich längst verbrannt, hier war ich noch nicht nahe genug heran.
    Die Flammen hatten sich auch verändert. Durch einen Kraftschub waren sie in die Höhe gestiegen, und so reichten sie mir bis zum Gesicht und nahmen mir einen großen Teil der Sicht. Es gelang mir nicht mehr, durch sie oder an ihnen vorbei zu schauen, und die Gestalt an der anderen Seite des Sargs war zu einer schemenhaften Gestalt verschwommen.
    Ich betrat den Sarg. Jetzt stand ich mitten im Feuer!
    Suko zitterte mit. Er ließ seinen Freund John Sinclair nicht aus den Augen. Seine rechte Hand umkrampfte den Griff der Dämonenpeitsche.
    Er wollte die zweite Gestalt unter Kontrolle halten und eingreifen, wenn sie angriff.
    Noch passierte nichts. Es bewegte sich einzig und allein John Sinclair, der seinen rechten Fuß anhob und in den Sarg stieg.
    Jetzt hätten die Flammen zupacken müssen.
    Sie taten es nicht. Und genau das störte den Adepten. Er gab zum ersten Mal einen Laut ab, und der hörte sich an wie ein gejaulter Schrei. Sein hölzern wirkendes Gesicht erhielt einen wütenden und zugleich überraschten Ausdruck. Es musste ihn schon hart getroffen haben, dass ein normaler Mensch in diesem Feuer nicht verbrannte.
    An John Sinclair traute er sich nicht heran, doch in seiner Nähe stand Suko.
    Der Inspektor hatte aufgepasst. Schon nach dem Schrei war er mehr als wachsam geworden, und als sich die Gestalt heftig in seine Richtung drehte, griff er ein.
    Schon einmal hatte er die heißen Hände an seinem Hals gespürt. Das sollte ihm kein zweites Mal mehr passieren. Der Adept bewegte sich zwar nicht eben geschmeidig, er war trotzdem schnell und wusste auch, was er wollte. Das Ziel seiner Hände war Sukos Kehle, und genau auf diesen Augenblick hatte der Inspektor gewartet. Was mit seinem Freund geschah, bekam er nicht mehr mit, denn der Adept war im Augenblick wichtiger.
    Die Handbewegung sah locker aus. Man erkannte die Routine, die Suko im Umgang mit der Peitsche bekommen hatte. Drei Riemen flogen in die Höhe. Sie verwandelten sich in einen Fächer, und sie trafen die Arme der angreifenden Gestalt.
    Der Adept zuckte nicht zurück. Er blieb nur stehen und riss seinen Körper noch weiter in die Höhe.
    Suko hatte den rechten Arm wieder sinken lassen. Er ließ sich eine Sekunde Zeit, um genau Maß zu nehmen. Dann schlug er erneut zu.
    Diesmal hielten keine Hände die drei Riemen auf. Suko erlebte einen der berühmten Volltreffer. Die Dämonenpeitsche breitete sich auf dem Ziel aus, und sie tat das, wozu sie geschaffen worden war.
    Sie vernichtete alles Dämonische.
    Suko wusste, dass er nicht noch mal zuzuschlagen brauchte. Es reichte aus, und er konnte sich den Erfolg seiner Bemühungen anschauen. Der Adept war schon vernichtet, obwohl er auf den Beinen stand. Jetzt erkannte Suko, dass auch in seinem Innern das Feuer der Hölle steckte. Eine Flamme fuhr so lang und fauchend aus dem Mund hervor, dass Suko unwillkürlich zurückzuckte. Der Feuerstrahl schnellte in die Höhe und wickelte sich wie ein brennendes Tau blitzartig um den Kopf der Gestalt, wobei er auch den Hals nicht verschonte.
    Der Adept brannte!
    Er glühte nicht nur, er brannte lichterloh, und genau die Kraft, die Menschen vernichten sollte, stellte sich jetzt gegen ihn und vernichtete ihn selbst.
    Vor Sukos Augen nahm der Kopf des Adepten eine andere Farbe und Form an. Er graute ein, die Haut riss, nichts hielt ihn mehr zusammen. Er brach und rieselte ineinander. Es sah aus wie bei einem Sandklumpen, der keinen Halt mehr gefunden hatte. Die körnige Asche sackte auf die Schultern, die ebenfalls ihre Festigkeit verloren hatten, und so brach und rieselte vor Suko die gesamte Gestalt zusammen.
    Da gab es keinen Körper mehr. Da existierten auch keine Beine, die einen Halt gegeben hätten, es gab einfach nur noch eines: Asche…
    Ein knappes Lächeln huschte über Sukos Lippen, bevor er aufatmete. Er drehte sich nach links - und erkannte, dass er sich zu früh gefreut hatte.
    Auf der zweitletzten Treppenstufe standen wie

Weitere Kostenlose Bücher