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1296 - Intrigen zwischen den Sternen

Titel: 1296 - Intrigen zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es nicht genau. Es ist alles zu lange her, aber wenn die Zeit reif ist, werde ich mich erinnern."
    „Wie lange ist es her?"
    „Vielleicht 50.000 Jahre, vielleicht 5000 Jahre. Aber lassen wir das, denn es ist jetzt nicht wichtig. Es geht um unsere Rettung. Nimm mich mit in die warmen Zonen. Dann warten „wir, bis die Katastrophe eintritt, die uns die Flucht ermöglichen kann."
    „Ich kann dich nicht mitnehmen. Du bist zu groß. Und außerdem verstehe ich dich nicht."
    Comanzatara antwortete nicht sofort. Aber eins ihrer zerfetzten Blätter löste sich und fiel zu Boden. Dort war das Eis durch die Warmluft der Virenschaukel fast geschmolzen. Das welke Blatt löste sich in der dünnen Wasserschicht auf und bildete einen dunklen Brei, der sich gleichmäßig verteilte und in das Eis einsickerte. Ein zweites Blatt folgte. Es fiel auf die gleiche Stelle. Dann geschah der gleiche merkwürdige Vorgang mit dem dritten und dem letzten Blatt.
    Jen sterbe nicht", flüsterte Comanzatara. „Ich kann nicht sterben, bis ich das gefunden habe, was ich seit einer Ewigkeit suche."
    „Was suchst du? Einen gleichartigen Partner?"
    Comanzatara lachte leise.
    „Nein. Ich habe einen Traum gehabt, der aus der nahen Zukunft kam. Eine große Raumflotte mit vielen Angehörigen der Völker deiner Heimat befindet sich auf dem Weg nach ESTARTU. Der Traum kam von einem seltsamen und starken und doch schwachen Wesen namens Srimavo. Das Mädchen stammt nicht von dieser Welt, aber auch nicht aus der, aus der vielleicht ich einmal kam. Sie hat geträumt, daß diese Flotte vernichtet wird. Der Schock der kommenden Realität lebt in mir. Srimavo lebt in mir. Wenn die Katastrophe Wirklichkeit wird, und sei es nur in den Gedanken Srimavos, wird diese geistige Bindung für Sekunden ausreichen, um mich von hier zu entfernen und in ihre Nähe zu bringen. Dich möchte ich mitnehmen, auch wenn ich dann wieder ein Kind bin."
    „Es tut mir leid, Comanzatara." Jizi Huzzel war der Verzweiflung nahe. „Aber ich verstehe dich immer noch nicht."
    „Sieh auf den Boden! Dort siehst du mich. Mein verdorrter und erfrorener Körper wird zerfallen, aber ich werde leben. Nimm mich mit und warte einfach ab. Aber entferne dich nie aus meiner Nähe, denn im Augenblick der Katastrophe müssen wir zusammen sein."
    „Wenn du dich doch nur etwas klarer ausdrücken würdest", jammerte die Siganesin.
    Comanzatara reagierte nicht auf diesen Vorwurf. Ihr verdorrter Blütenkopf kippte zur Seite und löste sich vom ehemals purpurfarbenen Stamm. Mit einem Klatschen landete er auf der Eisfläche in der dünnen Wasserschicht. Dort setzte sogleich der Auflösungsprozeß ein, den Jizi kopfschüttelnd und benommen verfolgte. Der Stamm mit den weiblichen Formen zerbarst knisternd. Die Trümmer fielen zu Boden.
    „Comanzatara!" schrie die Biologin. Sie kam sich so hilflos vor, als die letzten Reste im Eis verschwanden.
    Jizi Huzzel stand minutenlang erstarrt da Sie hatte Comanzatara gefunden und doch wieder verloren. Ihrem Gefasel von einer Rettung durch eine Katastrophe maß sie keine Bedeutung bei. Die Katastrophe der ACHTERDECK, die gegen ein unbegreifliches Hindernis geprallt war, war noch zu gut in ihrer Erinnerung. Comanzatara hatte in ihren visionären Wachträumen von einer Kalmenzone gesprochen, die unverträglich für den überlasteten Enerpsi-Antrieb der ACHTERDECK gewirkt hatte.
    Ein leises Glucksen riß die Siganesin aus ihren Gedanken. Die Reste Comanzataras waren vollständig im Eis verschwunden. Auch der graubraune Kreis existierte nicht mehr.
    Der Boden war wieder hell.
    Aber dort, wo Comanzatara gestanden war, schob sich ein kleiner purpurfarbener Finger aus dem Eis. An seiner Spitze formte sich ein winziges grünes Bällchen, kaum größer als eine Fingerspitze der Siganesin.
    „Hilfe!" klang es ganz leise aus dem Parlafon.
    Jizi Huzzel sank auf die Knie. Sie zog einen Spatel aus ihrer Kombination und begann, das wäßrige Eis damit aufzukratzen, bis sie den zwei Zentimeter langen Keimling mit den kaum sichtbaren Wurzelfäden in ihrer Hand hielt.
    „Du kommst mit, Comanzatara." Sie mußte lachen, und dieses Lachen klang euphorisch und etwas hysterisch. „Verstehen werde ich dich wohl nie, aber du kommst mit."
    Sie eilte zurück zur Virenschaukel.
    In einem Winkel ihres Gefährts fand sie noch etwas Erdreich. Es waren die Reste aus der Zeit kurz nach dem Stranden auf dem Planeten, als sie Mutterboden für Comanzatara in die Wohnhöhle geschafft hatte.
    Dort

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