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1297 - Das Blutsee-Quartett

1297 - Das Blutsee-Quartett

Titel: 1297 - Das Blutsee-Quartett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sieht.« Mit zwei Fingern schuf sie zwei Kreise. »Er ist jemand, der nicht nur studiert hat, der geht auch mit offenen Augen durch die Welt, und das darfst du nicht vergessen. Bruder Anselmo denkt über das nach, über das andere Menschen einfach nur lachen. Vergiss es nicht.«
    »Hm…«
    Auffordernd schaute Mamma Mia ihren Schützling an. »Doch, Paolo, doch, es ist so wie ich es dir gesagt habe. Du musst mit dem Pater reden.«
    Cotta blieb bei seiner Meinung. »Er wird mich auslachen.«
    »Nein, das wird er nicht.« Die kleine Frau schaute den Piloten an, als wollte sie ihn hypnotisieren. »Auf keinen Fall wird er das. Anselmo ist weltoffen. Ich kenne einige Menschen, die mit ihren Problemen zu ihm in die Sprechstunde gekommen sind, und er hat ihnen wirklich geholfen. Er sieht alles nicht so engstirnig wie die meisten Idioten hier. Ricone eingeschlossen.«
    Der Pilot überlegte. So ganz überzeugt war er nicht. Er krauste die Stirn, wollte nachdenken, doch dazu ließ man ihn nicht kommen. Aus dem Hintergrund meldete sich Emilio Ricone. »Das wird dir noch Leid tun, uns so einen Unsinn zu erzählen. Ich entziehe dir erst mal die Flugerlaubnis, dann gebe ich den Fall weiter. Du hast mich angegriffen. Du hast mich zu Boden gestoßen. Ich verlange Schmerzensgeld.«
    Cotta hörte gar nicht hin. Er konzentrierte sich auf die Frau. »Ja«, sagte er schließlich. »Ich nehme an, du hast Recht. Ich werde mich mit Anselmo in Verbindung setzen.«
    »Das ist gut.« Sie streichelte über seinen Arm.
    »Kannst du den Kontakt für mich herstellen?«
    »Das tue ich doch gern.«
    Mamma Mia war zufrieden. Sie stand auf und ging weg. Auch durch Ricones Geschrei ließ sie sich nicht aufhalten. Paolo aber griff zum Grappaglas und trank es bis auf den letzten Tropfen leer…
    ***
    »Je später der Abend, desto gefährlicher die Anrufe«, sagte ich und hörte das Lachen meines Gesprächspartners.
    »Aber John, so denkst du doch nicht.«
    Jetzt musste ich lachen. »Bei dir weiß man nie, Ignatius. Falls du mich fragen willst, ob es mir gut geht, muss ich das bestätigen. Ich sitze im Moment in meiner Wohnung, lese eine Zeitschrift und lasse es mir ansonsten gut gehen.«
    »Das wünsche ich dir auch.«
    »Und was macht der Vatikan?«
    »Ach, er steht noch. Bald ist Weihnachten. Da werden wir wieder viele Besucher haben, und das kann auch mal einige Probleme geben.«
    »Deswegen hast du mich aber nicht angerufen.«
    »Das stimmt.«
    »Super. Um was geht es dann?«
    »Nicht mal um mich. Ich wurde nur von einem Bekannten kontaktiert und der wiederum hatte von einem Menschen Besuch bekommen, der ihm etwas gesagt hat, das so unglaubwürdig klingt, dass es schon der Wahrheit entsprechen kann.«
    »Aha. Also ein Fall für mich.«
    »Kann man so sehen.«
    »Weißt du denn, worum es geht?«
    »Ja, das weiß ich. Aber nicht genau. Es geht um einen Blutsee. Oder zumindest um einen See, in dem kein normales Wasser schwappt und aus dem trotzdem vier Menschen gestiegen sind, wobei sich die Frage stellt, ob es überhaupt Menschen waren.«
    Oje. Da hatte ich mein Fett weg. »Das ist ziemlich viel auf einmal, meinst du nicht auch?«
    »Ja, wenn man nicht involviert ist. Aber ich kann dir die Dinge erläutern, falls du etwas Zeit hast.«
    »Für dich nehme ich sie mir immer.«
    »Sehr gut.«
    Und so erfuhr ich aus dritter Hand, was im tiefsten Italien passiert war. Natürlich konnte ich mir keinen Reim darauf machen, aber wenn Father Ignatius anrief, dann steckte schon mehr dahinter. Darauf konnte ich mich verlassen.
    »Mehr kann ich dir auch nicht sagen. Alles andere müsstest du vor Ort erfahren.«
    Ich gönnte mir selbst eine Pause. Später fragte ich: »Du bist also davon überzeugt, dass es sich um keine Finte handelt?«
    »Genau. Wer denkt sich so etwas aus? Der Mann ist Pilot, und ich kenne Bruder Anselmo. Er ist jemand, der praktisch zu meiner Truppe gehört. Ein Wachtposten im Süden des Landes. Wenn er Alarm schlägt und mich anruft, dann hat er Probleme, die er aus eigener Kraft nicht lösen kann. Der Meinung bin ich.«
    »Klar, Ignatius, ich kenne dich gut genug. Es würde mich natürlich interessieren, wer aus diesem - nun ja - Blutsee gestiegen ist und ob sich die Gestalten irgendwo gezeigt haben. Es könnte ja sein, dass sie aufgefallen sind.«
    »Das sind sie wohl nicht. Oder man hat es nicht gesagt. Du wirst eine sehr dünn besiedelte Gegend erleben, wenn du tatsächlich kommst, mein Freund. Es gibt nur wenige Dörfer, und die Menschen

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