Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1297 - Das Blutsee-Quartett

1297 - Das Blutsee-Quartett

Titel: 1297 - Das Blutsee-Quartett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Ignatius.«
    »Sir James hat keine Bedenken. Wir können also wieder auf den Trip gehen. Ich war schon lange nicht mehr dort.«
    »Was hältst du denn davon, wenn wir beide mal in Italien einen Urlaub verbringen?«, fragte Shao spitz.
    »Mal schauen.«
    »Wie nett, das höre ich so oft.«
    »Es ist ja bald eine neues Jahr an der Reihe«, sagte ich.
    »Halte du dich bitte heraus, John.«
    Suko verdrehte die Augen. »So kenne ich Shao nicht. Sie war in der letzten Zeit oft mit Sheila Conolly zusammen, und ich würde sagen, dass dies abfärbt.«
    »Wir Frauen müssen eben zusammenhalten.«
    »Da habe ich es besser.« Ich stand wieder auf. »Morgen früh sehen wir weiter.«
    »Okay«, sagte Suko nur.
    Bevor Shao ihren Kommentar geben konnte, war ich bereits aus der Wohnung verschwunden…
    ***
    Der Ort, in dem der Pilot wohnte, hieß Lazarro und lag südlich von Reggio, also weg von den Häfen und den Fähren nach Sizilien.
    Wir hatten natürlich vor, ihn zu besuchen, aber zunächst war das Gespräch mit Bruder Anselmo wichtig, dessen Wohnort sich etwas nördlich in den Bergen befand. Dort lag das Kloster wie eine Oase in der karstigen Umgebung der Felsen, Gipfel und steinigen Täler.
    Die Reise bis in den Süden des Stiefels war perfekt verlaufen, und auch die Sache mit dem Wetter stimmte, denn hier war es im Gegensatz zu London ziemlich warm. Man konnte glauben, mitten im Frühling zu sein. Zudem herrschte Südwind, der aus Afrika wehte und bei vielen Menschen sicherlich für Kopfschmerzen sorgte.
    Daran litten Suko und ich nicht. Dafür mehr auf den nicht besonders guten Straßen, die uns zum Ziel bringen sollten. Es war noch nicht bekannt, wo wir den Blutsee genau fanden, doch da würde uns Bruder Anselmo sicherlich helfen.
    Wir glaubten nicht daran, dass wir das Kloster noch im Hellen erreichten, obwohl wir uns beeilten.
    Einen Geländewagen hatten wir uns leider nicht leihen können, und so versuchten wir es mit einem drei Jahre alten Fiat Croma, der allerdings auch seine Pflicht tat, wie Suko bemerkte.
    Als Zielpunkt hatten wir uns den Miniort Bova in den Bergen ausgesucht. Von dort sollte es nicht weit bis zum Kloster sein. Es ging ständig bergauf. Die Gegend wurde immer unwirtlicher. Hin und wieder tauchten einige Schafherden auf, aber man merkte doch, dass das sehr südliche Italien zu den Armenhäusern Europas gehörte.
    Der Winter hatte auch hier seine Spuren hinterlassen und das Land noch grauer gemacht. Über den hohen Himmel fegten Wolken hinweg, die der Südwind in Richtung Norden trieb, als wollte er ihnen den Anblick dieser Landschaft ersparen.
    »Möchtest du in dieser Gegend Mönch sein?«, fragte ich meinen Freund.
    »Ich würde das eher schaffen als du. Schließlich bin ich in einem Kloster groß geworden.«
    »Das könntest du doch eigentlich mal besuchen.«
    »Ach. Und warum sollte ich das?«
    Ich gestattete mir vor meiner Antwort ein Grinsen. »Dann nimmst du Shao mit, und sie käme endlich zu ihrem Urlaub. Ist das nicht eine Idee?«
    »Super, John, aber sag ihr das selbst.«
    »Ich werde mich hüten. Ich stehe schon bei Sheila Conolly in einem schlechten Licht. Das soll sich bei Shao bitte nicht wiederholen.«
    »Sie ist aber geduldiger.«
    »Und meine Geduld ist bald am Ende«, sagte ich und warf einen Blick in den dunkler werdenden Himmel. Die Dämmerung konnte es noch nicht sein. Wahrscheinlich gab es eine Verschlechterung des Wetters. Das konnte Regen bedeuten.
    »Keine Sorge, wir sind gleich da.«
    Ich hatte nicht so auf die Umgebung geachtet. Das war Suko vorbehalten gewesen, und er deutete kurz nach vorn. Der Ort Bova war zu sehen. Er lag nicht so flach vor uns wie wir das von den britischen Orten kannten. Man hatte sich beim Bau der Häuser der Umgebung angepasst. Viele sahen so aus, als wären sie in die steilen Wände und Felsen hineingebaut worden. Man wurde an Schwalbennester erinnert. Wer hier wohnte, der musste gut zu Fuß sein, denn Aufzüge oder Lifts gab es hier bestimmt nicht.
    Die Straße verengte sich noch mal, dann mussten wir einige Kurven durchfahren, rollten über ein sehr holpriges Pflaster an den ersten Häusern vorbei und hatten dann das Gefühl, vor eine Wand zu fahren, denn so stark verengte sich die Fahrbahn.
    Über ihr führte eine schmale Steinbrücke entlang, und als wir die enge Stelle passiert hatten, konnten wir wieder lächeln, denn vor uns lag ein kleiner Platz, der Mittelpunkt des Ortes. Von ihm gingen Gassen in die verschiedensten Richtungen ab, die

Weitere Kostenlose Bücher