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1297 - Das Blutsee-Quartett

1297 - Das Blutsee-Quartett

Titel: 1297 - Das Blutsee-Quartett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht sein, dass trotzdem etwas geschehen ist? Oder sich etwas verändert hat? Ich denke da weniger an den sichtbaren Bereich und mehr an den unsichtbaren.«
    »Sie meinen in der Erde?«, fragte Anselmo, der am schnellsten geschaltet hatte.
    »Genau das meine ich.«
    Plötzlich herrschte Schweigen zwischen uns. Wir schauten uns an, ich runzelte die Stirn und sah, dass Suko gedankenverloren über sein Kinn rieb.
    »John könnte Recht haben«, sagte er. »Durch die unterirdischen Bewegungen kann sich etwas verschoben haben. Das sind doch gewaltige Kräfte, die dort drücken. Da muss es einfach zu Umwälzungen gekommen sein. Ich bin kein Fachmann, aber ich weiß, dass es in der Erde nicht nur eine feste Materie gibt, sondern auch eine flüssige. Und dann könnten wir den Hebel ansetzen. Was meinen Sie, Paolo?«
    »Ja, das wäre möglich.«
    »Ihnen ist doch dieser Blutsee zuvor nicht aufgefallen - oder? Ich meine, bei Ihren zahlreichen Flügen.«
    »Das stimmt schon.«
    »Dann war er für Sie also neu?«
    »Ja. Ich hätte ihn immer gesehen.«
    »Dann muss das Zeug aus der Tiefe in diese Schüssel hineingedrückt worden sein«, mutmaßte Suko und schaute mich dabei an, weil er eine Bestätigung wollte.
    Die bekam er auch. »Ich denke, dass Sukos Theorie nicht von der Hand zu weisen ist.«
    Pater Anselmo räusperte sich zum Zeichen, dass er etwas sagen wollte. »Wissen Sie, das ist ja alles gut und schön. Ich habe auch keine andere Erklärung, aber ich frage mich, wie so etwas möglich ist und woher dieses Blut kam. Wenn Sie sagen, dass es aus der Erde gekommen ist, dann akzeptiere ich dies. Aber ich stelle mir zugleich die Frage, wie es in die Tiefe kam. Und weiter muss man fragen, wie konnten vier Menschen dort überleben?«
    »Einspruch«, sagte ich.
    »Wieso?«
    »Das sind keine Menschen!«
    Anselmo runzelte die Stirn. »Aber Paolo Cotta hat sie als solche beschrieben.«
    »Richtig. Ich nehme jedoch an, dass sie nur dem Äußeren nach Menschen sind. Denken Sie an Justine Cavallo, die Paolo überfallen hat. Dem Äußeren nach ist sie ein Mensch. Sie sieht sogar super aus. Fast jeder Mann würde ihr nachlaufen. Aber innerlich ist sie, das kann man behaupten, verfault. Sie ist eine Blutsaugerin. Sie ist jemand, in deren Körper zwar noch ein Herz sitzt, das aber nicht schlägt. Und wenn Sie vor ihr stehen, werden Sie feststellen, dass sie nicht zu atmen braucht. Sie existiert, aber sie lebt nicht, das ist der Unterschied. Trotzdem benimmt sie sich wie ein Mensch. Dabei ist sie so stark, dass es selbst das Licht des Tages nicht schafft, sie zu vernichten. Hinzu kommt noch ihre gewaltige Stärke und Kraft, sodass man schon von einem weiblichen Herkules sprechen kann. Suko und ich haben sie im Kampf erlebt, und wir müssen zugeben, dass wir viel Glück gehabt haben. Hinzu kommt ihre Raffinesse und ihre Stütze, ihr Chef gewissermaßen, ebenfalls ein alter Freund von uns, ein gewisser Will Mallmann, der sich jetzt Dracula II nennt und in einer anderen Dimension eine Vampirwelt aufgebaut hat. So, jetzt wissen Sie im Groben, mit wem wir es zu tun haben.«
    Suko konnte ich mit meinen Ausführungen natürlich nicht überraschen. Bei Bruder Anselmo und Paolo Cotta sah es anders aus. Sie waren bass erstaunt und fanden zunächst keine Worte.
    »Stimmt das?«, fragte Paolo Cotta schließlich zweifelnd.
    »Ich habe keinen Grund, Sie anzulügen.«
    »Ich glaube Ihnen jedes Wort«, sagte der Mönch. »Über Father Ignatius weiß ich über Sie Bescheid. Nur bringt uns das der Lösung des Problems nicht näher.«
    »Das ist leider wahr.«
    Anselmo blieb beim Thema. »Wenn der Blutsee so entstanden sein sollte, wie Sie gesagt haben, John, dann hat diese Flüssigkeit ja lange in der tiefen Erde gelegen.«
    »Davon gehe ich aus.«
    »Aber wieso Blut? Wie kann es dort liegen? Wie ist es dorthin gekommen? Ich verstehe das nicht.«
    »Es ist nicht das erste Mal, dass ich so etwas erlebe, denn ich habe schon meine Erfahrungen mit Blutquellen sammeln können. Da ist auch Blut aus der Erde geschossen.«
    »Das ist aber keine Erklärung. Entschuldigung.«
    »Ich weiß, und ich glaube auch, dass ich so etwas wie den Beginn einer Erklärung schon in der Hand halte.«
    »Oh, da bin ich gespannt.«
    »Das Blut oder die Flüssigkeit muss sich vor urlanger Zeit gebildet haben, als die Erde noch nicht so ausgesehen hat wie heute. Als es noch Verschiebungen gab. Als sie im Innern viel stärker kochte als heute. Eine andere Erklärung habe ich

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