1299 - Im Garten der ESTARTU
sich zu überlegen, welche Maßnahmen die GA VÖK, besser gesagt, das neuformierte GALAKTIKUM, ergreifen musste, um sich gegen die Philosophie des Permanenten Konflikts zu wehren. Die Diabolik steckte im Detail, es war ein teuflisches Dilemma, denn wenn man gegen die Sotho-Flotte Krieg führte, befand man sich schon mitten im Permanenten Konflikt... Die Tür zum Dashid glitt auf. Darin stand ein kleiner geschwärzter Kobold, ein knochiger Pterus vom Animateur-Typ, noch nicht mal ganz einen Meter groß. „Heißt mich willkommen!" rief er mit schriller Stimme. „Ich bin Srolg. Euer Lotse. Ich werde euch sicher ins Herz der Mächtigkeitsballung der weisen Superintelligenz ESTARTU geleiten. Unserer Superintelligenz, die weise genug ist, darauf zu verzichten, ein Kosmokrat zu werden.
Gepriesen sei ESTARTU!"
Ronald: Die SOMBATH beschleunigte mit den Gravotriebwerken, schaltete auf Enerpsi um und fädelte sich wieder in das psionische Netz ein. Aber die. Hoffnung der Vironauten, dass sie nun endlich auf dem schnellsten Weg nach Etustar fliegen würden, erfüllte sich nicht. Die Zeit tropfte monoton dahin, Stunden und Tage vergingen, ohne dass etwas passierte. Ihnen wurde nicht einmal die bescheidene Abwechslung eines Zwischenstopps im Normaluniversum gewährt. Ron konnte die psychedelische Farb- und Lichtschau, die sich ihnen während des Enerpsi-Fluges bot, nicht mehr sehen.
Den anderen erging es ebenso, und da die an die SOMBATH gekoppelten Viren schiffe sowieso ortungsunfähig waren, interessierte das illusionäre kosmische Schauspiel der fünften Dimension auch niemanden, so dass die BOSCYK schon längst keine Bildübertragung mehr lieferte.
Ijarkor meldete sich einige Male, besser gesagt, sein Animateur rief über Psikom an. Er hockte Ijarkor im Nacken und keifte sie über dessen Echsenkopf hinweg an. Es war immer dasselbe. Srolg nörgelte an ihnen herum, dass sie die ihnen zuteil werdende Ehre nicht richtig zu schätzen wüssten, er klagte Ron und Roi an, weil sie nicht ihre Permits trugen und bejammerte es immer wieder, dass sie nicht die zehn Schritte der Upanishad-Ausbildung absolviert hatten. Vernünftig reden konnte man mit ihm jedoch nicht. Jedes Mal, wenn einer von ihnen fragte, warum der Weg zu ESTARTU so zeitraubend war, schaltete er ab. Die Virenschiffe konnten keine Verbindung mit der SOMBATH aufnehmen. „Ijarkor scheint unter Srolgs Fuchtel schwer zu leiden", meinte Demeter nach dem letzten Gespräch. „Ich verstehe den Krieger nicht", sagte Roi. „Diese Duldermiene. Dabei ist er zu einem Privilegierten geworden. Einem Ewigen Krieger stünde gar kein Animateur zu." Ron gab ihm Recht. Er wäre glücklich über einen Animateur gewesen, der ihm alle offenen Fragen hätte beantworten können. Die Stimmung an Bord war ziemlich gereizt.
Ron konnte nicht verstehen, warum ihr Besuch bei EST ARTU derart hinausgezögert wurde. Was war der Grund dafür? „Ich glaube, ihr funktioniert nicht ganz nach Wunsch", erklärte Veth Leburian. „Die Superintelligenz setzt in euch bestimmte Erwartungen, die ihr noch nicht erfüllt." Veth hatte offenbar keine Ahnung, wovon er sprach. Ron sah es anders. Je länger der Flug dauerte, desto weniger war er an einer Konfrontation mit ESTARTU interessiert. Roi erging es ebenso, und überraschenderweise stimmten ihnen die Frauen und die Siganesen in diesem Punkt zu. Sotho Tyg Ian hatte ihnen Urlaub auf Zeit gegeben, gleichzeitig aber die Bedingung gestellt, dass sie schnellstens wieder zu seiner Flotte aufschlossen. Der Sotho brauchte die beiden Permitträger als Aushängeschilder. Tyg Ian glaubte, dass er die Herzen der Galaktiker im Sturm erobern könnte, wenn sie, Roi und Ron, an der Spitze der 12000 kodextreuen Vironauten aufmarschieren würden.
Und auch Roi und Ron konnten diesen Augenblick kaum erwarten. Der Sotho würde sich wundern, wenn sich herausstellte, dass sie nicht unter dem Einfluss der Kodexmoleküle standen und ihm einen Strich durch seine Werbekampagne machten... Aber der Bummelflug zu ESTARTU gefährdete diesen Plan, den sich die beiden Permitträger zurechtgelegt hatten. Vielleicht hatte die Sotho-Flotte die Milchstraße inzwischen erreicht... Und es gab niemanden, der die Galaktiker vor den zu erwartenden Folgen warnen konnte.
In der Milchstraße wusste man nichts über die Verhältnisse in ESTARTU. Es gab keine Funkbrücke und nur einen einseitigen Raumschiffsverkehr.
Die Ewigen Krieger hatten es zu verhindern gewusst, dass Virenschiffe in die
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