1299 - Im Garten der ESTARTU
sich schließlich fragte, ob ESTARTU wirklich noch an der Macht war...
Solche Zweifel verspürte er nun nicht mehr. Sie zerstreuten sich, je näher er ESTARTU kam. Sie sprach zu ihm, und er verstand ihre Botschaft: Es ist alles Teil des Permanenten Konflikts, Ijarkor. Auch die Positionskämpfe unter euch, den Ewigen Kriegern, sind Teil meiner Philosophie. Ihr steht an der Spitze des Permanenten Konflikts. Meine Philosophie verlangt nicht nur den Kampf gegen Feinde, gegen Gegner des Systems, sondern auch gegen sich selbst und die nächsten Vertrauten. „Ja, ich habe zu halbherzig gekämpft", gestand er sich ein. „Aber..."
Es gab noch so viele Aber, und solange sie nicht ausgeräumt waren, musste sich Ijarkor als Zweifler und Sucher ansehen. Die hundert Panish Panisha - alles Pterus wie der Ewige Krieger - und die zehn Kodexwahrer vom Volk der Somer lagen in den Tiefschlaftanks. Vielleicht durften sie von ESTARTU träumen, wenn Ijarkor der Superintelligenz gegenübertrat. Erst dann würde seine Suche ein Ende haben, und er hoffte innig, dass dann auch alle seine Zweifel ausgeräumt würden...
Die SOMBATH, mit den beiden Virenschiffen im Schlepptau, näherte sich in einer immer enger werdenden spiralförmigen Flugbahn der grünen Sonne mit dem einzigen Planeten Etustar. Für die Vironauten musste es wie eine Irrfahrt erscheinen, denn ESTARTUS Sicherheitssystem störte ihre Ortungsgeräte und machte so eine Orientierung unmöglich. ESTARTUS Wach- und Kontrollsystem war so ausgeklügelt, dass es nicht einmal Ijarkor möglich war, die SOMBATH nach Belieben durch das psionische Netz dieses Teils des Dunklen Himmels zu navigieren. Sein Schiff. wurde durch Fernlenkimpulse von. Etustar aus gesteuert. Und so kam es auch für ihn überraschend, als das psionische Netz die drei aneinandergekoppelten Schiffe entließ und sie sich im Normalraum wiederfanden. Ijarkor ortete in zwei Lichtsekunden Entfernung eine Weltraumstation.
Es handelte sich dabei um einen ausgezackten Asteroiden mit einer Länge von zehn Kilometern. Er war ausgehöhlt und zu einer Festung ausgebaut.
Ijarkor fing einen Funkspruch auf, in dem ihm der Besuch eines gewissen Srolg angekündigt wurde, ohne Zweifel einer aus der Dynastie der Animateure. Ohne lange zu zögern, befahl Ijarkor die Permitträger zu einer letzten Besprechung zu sich. Er handelte dabei sicher nicht im Sinne der ESTARTU, aber er entschuldigte sich damit, dass er darum nicht unbedingt gegen ihre Interessen verstieß.
Roi: Die SOMBATH war wie ausgestorben. Roi und Ronald begegneten auf ihrem Weg zum Dashid-Raum keinem einzigen Besatzungsmitglied. Ijarkor trug seinen Shant und ging ihnen mit wiegenden Schritten voraus. Aber seine Bewegungen wirkten nun nicht mehr so manieriert wie bei ihrer ersten Begegnung, auch die theatralische Gestik, die er sich von Stalker abgeschaut zu haben schien, hatte er abgelegt. „Du scheinst Sorgen zu haben, Ijarkor", sagte Roi und hob die Hand, die in dem metallenen Permit steckte, so dass Ijarkor sie nicht übersehen konnte. „Können wir das, was dich bedrückt, nicht auch hier besprechen?" Ijarkor aber bestand darauf, den Dashid-Raum aufzusuchen.
Roi und Ronald hatten vereinbart, dem Dashid-Raum unter allen Umständen fernzubleiben. Sie sahen jetzt einander an und einigten sich darauf, Ijarkor nachzugeben. Wir werden auch eine weitere Kodexmoleküldusche überstehen, sagte sich Roi. Vielleicht ist es sogar unabdingbar, in EST ARTUS Nähe den Atem der Superintelligenz zu trinken, um ihre Weisheit erkennen zu können. Also sei es! Roi zuckte leicht zusammen. Waren das seine eigenen Gedanken? Man sagt, es gibt keine einzige gültige Wahrheit. Man sagt, dass Jedes denkende Wesen sich seine eigene Wahrheit macht.
Das ist unrichtig. ESTARTUS Wahrheit hat Allgemeingültigkeit!
Als Roi hinter Ronald den kahlen Raum mit einer Seitenlänge von fünf Metern betrat, war er völlig entspannt. Ijarkor setzte sich zwei Meter vor der der Tür gegenüberliegenden Wand im Schneidersitz auf den Boden und schloss die Augen. Als Roi und Ronald ihm gegenüber auf die gleiche Art Platz nahmen, materialisierte hinter dem Ewigen Krieger das drei Meter hohe Standbild des Attar Panish Panisha, der als der Begründer der Upanishad-Lehre galt. Dabei handelte es sich um einen Humanoiden, der keinerlei Ähnlichkeit mit einem Pterus hatte. Ein Wesen dieser Art, mit kugeligem Kopf, den Spitzohren und dem katzenhaften Raubtiergesicht, war ihnen noch nirgends in den Galaxien dieser
Weitere Kostenlose Bücher