1299 - Im Garten der ESTARTU
Hologramm des Ewigen Kriegers Ijarkor bildete sich. Srolg hockte auf seiner linken Schulter und stützte sich mit einem Arm auf seinen Kopf. „Wir sind am Ziel angelangt", erklärte Ijarkor ohne Einleitung. „In wenigen Augenblicken werden wir das psionische Netz verlassen und im Raum der grünen Sonne mit Etustar, dem Sitz der ESTARTU, auftauchen. Wie mir Srolg mitteilte, ist ESTARTU bereit, uns zu empfangen." Srolgs Hand stieß aus dem Hologramm hervor, als wolle er sie alle auf seinem Zeigefinger aufspießen, und er schrie nach Art eines Anklägers, der ein Todesurteil verkündet: „In ihrer unendlichen Güte hebt ESTARTU alle Schranken auf und ist bereit, sich mit euch Unwürdigen abzugeben. So wichtig ihr euch selbst auch vorkommt, im Vergleich zu ESTARTU seid ihr nichts. Vergesst das nie!"
Demeter hielt den Atem an. Worauf wartete sie? Srolg zog sich hinter Ijarkors Kopf zurück, und nun ergriff wieder der Ewige Krieger das Wort: „ESTARTU hat mich gerufen, und Ich werde dem Ruf Folge leisten. Es wurde mir gewährt, eine mir zustehende Anzahl von Gefolgsleuten mitzunehmen." Er machte eine kurze Pause, bevor er die Namen der Auserwählten verkündete: „Der von mir begnadigte Mlironer Veth Leburian wird mich begleiten. Der Permitträger und zum Ehrenkrieger erhobene Gorim Roi Danton wird mich begleiten. Ebenso der zweite Permitträger Ronald Tekener. Die anderen bleiben mit den Schiffen im Orbit von Etustar zurück. Ich erwarte meine Gefolgsleute unverzüglich an Bord meines Schiffes." Das Holo erlosch.
Demeter stieß die angestaute Luft geräuschvoll aus. Sie blickte zu Jenny und las ihr die Enttäuschung vom Gesicht ab. „Irgendjemand muss an Bord der Virenschiffe bleiben", sagte Demeter tröstend, „um, falls es brenzlich wird, alles für eine rasche Flucht vorzubereiten." Die Siganesen wollten sich jedoch nicht mit der Entscheidung abfinden und versuchten, Roi, Ronald und Veth zu überreden, sie nach Etustar zu schmuggeln. „Zu riskant", erklärte Ronald, und die beiden anderen blieben ebenfalls unnachgiebig.
*
Jenny: Ron und Roi zogen ihre SERUNS an, die wie fingerlose Handschuhe aussehenden Permits befestigten sie an den Gürteln. Vi schickte ihnen eine Miniatursonde nach, als sie die Luftschleuse der BOSCYK verließen und zur SOMBATH hinüberflogen. Die Zurückgebliebenen konnten den Weg der drei durch das Kriegerschiff bis zu einem der Beiboote verfolgen. Dort wartete Ijarkor in seinem kegelförmigen Kampfgefährt. Die Bestienmaske drehte sich ruckartig in Richtung der Betrachter. „Keine Spione!" donnerte der Ewige Krieger. Eine Energieentladung folgte, und dann war Funkstille. „Wir sind okay", meldete sich Ron über Funk. „Wenn ihr schon nicht im Bilde sein könnt, werden wir euch über Psikom auf dem Laufenden halten."
„ESTARTU wird entscheiden, welche Informationen sie bekommen dürfen!" war die zeternde Stimme von Srolg zu hören. Dann brach der Sprechkontakt ab.
Wenige Minuten später war zu sehen, wie sich eine der zwölf Sternzacken der SOMBA TH löste. 'Das vierzig Meter lange Beiboot mit dem runden, schräg nach unten gezogenen Bug schwebte langsam vom Mutterschiff fort. Als es sich etwa hundert Meter abgesetzt hatte, beschleunigte es unvermittelt und zog eine weite Schleife. Sekunden später war es in Richtung des einzigen Planeten der grünen Sonne verschwunden. „Soll ich die Bildübertragung beenden?" erkundigte sich das Virenschiff. „Nein, lass das Bild stehen", verlangte Jenny. „Versuche lieber, mittels Fernortung Einzelheiten über den Planeten zu bekommen." Es kam nicht viel dabei heraus. Das Viren schiff konnte nur die ersten Ortungsergebnisse wiederholen. Etustar erschien aus der Ferne wie eine ganz normale Sauerstoffwelt, etwas größer als die Erde und mit einer Oberfläche, die zu drei Fünfteln aus Wasser bestand. Es gab nur eine einzige größere Landmasse, daneben einige kleinere Inseln. Der einzige Kontinent war offenbar von dichter Vegetation bedeckt. Größere Bodenerhebungen gab es nicht, nur sanft geschwungene Hügelketten, die sich vom Zentrum aus wellenförmig zu den Küsten erstreckten. Die Messungen der Masse- und Energietaster brachten negative Ergebnisse: Es gab auf Etustar offenbar keine großtechnischen Anlagen. und keine künstlichen Energiequellen. Keine ungewöhnlichen Magnetfelder, keine hyperphysikalischen Aktivitäten. Ein Naturparadies.
„ ...möglich auch, dass sich ESTARTU diesbezüglich völlig abschirmt", schloss das
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