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1299 - Zeit der Bestie

1299 - Zeit der Bestie

Titel: 1299 - Zeit der Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dem Glas in der Hand auf das naheliegende Fenster zu. Es gab hier nur schräge Fenster, die dem Winkel des Dachs entsprachen.
    Terry McBain schaute hinaus in die eiskalte Welt. Er sah den Himmel, er sah die Sterne, und wenn er den Kopf drehte, sogar den Mond, der fast voll war. Jetzt sah er noch aus wie eine eingedrückte Zitrone und besaß auch die gleiche blasse Farbe, das würde sich in den nächsten Nächten ändern. Dann schien er wieder voll und würde bei einigen Menschen für Probleme sorgen.
    War Gordons Mörder ein Vollmond-Killer?
    Der Vergleich war ihm plötzlich in den Sinn gekommen. Es war alles möglich bei einer derartigen Gestalt. Jedenfalls glaubte er nicht, dass sein Kollege von einem normalen Menschen umgebracht worden war. So schnell und in so kurzer Zeit, das schaffte kein Mensch. Es sei denn, er hätte ein Messer genommen und wie rasend auf Gordon eingestochen, aber die Wunden stammten nicht von einem Messer.
    Die Gedanken wollten nicht weichen. Auch nicht, als er sich in einen Sessel gesetzt hatte. Die Beine lagen auf dem Tisch. Es war eine entspannte Haltung nach außen hin. In seinem Innern jedoch sah es anders aus.
    Terry McBain hatte Angst!
    Jetzt war sie richtig vorhanden. Zuvor hatte er sich zwar auch damit beschäftigt, doch da hatte der Schock überwogen. Den hatte er kompensieren können, doch nun schlich sich die Furcht wie ein geheimnisvoller Dieb in sein Inneres.
    Um dagegen anzukämpfen, trank er das Glas leer. Es war ein Schluck Gin zu viel gewesen. Er schüttelte sich, hustete und zog die Beine von der braunen Tischplatte weg.
    Dann schaute er sich um.
    Nein, an der Tür stand niemand. Er konnte durch die Öffnung in den Flur schauen, wo ebenfalls das Licht brannte. Keiner hatte sich in seine Wohnung geschlichen, er war allein, und trotzdem wollte er sich nicht beruhigen.
    Irgendetwas störte ihn.
    Terry McBain stand auf. Er ging zum Fernseher und ließ seinen Blick über den Regalschrank gleiten.
    Er schaute sich all die kleinen Puppen an, die seine Frau im Laufe der Jahre zusammengetragen hatte und die sie richtig liebte, aber er bemerkte nichts, was ihn gestört hätte, wenn er objektiv dachte.
    Genau das konnte er nicht. Es gab in seinem Fall kein objektives Denken. Zu stark noch war er gedanklich in die Vorgänge verstrickt, die er vor wenigen Stunden erlebt hatte. Immer wieder malte er sich aus, dass Gordon nicht die einzige Person war, die sich der Killer holen wollte.
    Terry McBain ging wieder zurück in den Flur. Vor der Wohnungstür blieb er stehen. Er neigte sogar das Ohr gegen das Holz, um herauszufinden, ob sich jemand im Treppenhaus aufhielt, aber da war nichts zu hören. Die Kette hatte er angelegt. So ließ sich die Tür einen Spalt öffnen, was er auch tat.
    Sein Blick fiel nur hinein in einen düsteren Flur. Mehr bekam er nicht zu sehen. Er hörte und sah keinen Menschen, zog sich wieder zurück und war trotzdem nicht beruhigt.
    Mit kleinen Schritten durchquerte er den Flur, sah wieder sein Spiegelbild und hatte den Eindruck, dass seine Haut noch grauer geworden war, was ihn wiederum nicht wunderte. Es waren eben keine guten Zeiten, und sie würden auch nie mehr so werden wie früher. Nicht, nachdem er dieses verdammte Erlebnis gehabt hatte.
    Schlafzimmer, Küche, das winzige Bad, es war alles so wie er es bei Dienstbeginn verlassen hatte.
    Terry überschritt die Schwelle zum Wohnzimmer. Er ging wie ein alter Mann auf seinen Sessel zu. Die Ginflasche stand ebenso in Reichweite wie das Glas. Terry McBain nahm sich vor, dem Alkohol zuzusprechen. Das war zwar nicht seine Art, aber es konnte ja sein, dass der Gin seine schrecklichen Gedanken vertrieb.
    Er wollte zur Flasche greifen, als seine Hand auf dem halben Weg dorthin stoppte. Etwas war passiert und hatte ihn irritiert.
    Er konnte nicht sagen, was es war. Für einen Moment saß er unbeweglich auf seinem Platz, lauschte auf Geräusche, hörte zunächst nichts, und zuckte zusammen, als er das Kratzen vernahm.
    Es war nicht weit entfernt von ihm aufgeklungen. Die Quelle fand er zunächst nicht heraus. Terry drehte den Kopf nach rechts, dann nach links, schaute auch vor sich auf den Boden und wurde erneut gestört.
    Der Blick ging nach oben. Er fiel gegen das schräge Fenster, und genau dort zeichnete sich etwas ab.
    Terry McBain glaubte, verrückt zu werden. Der Atem stockte ihm. Das Blut schien sich in Eis zu verwandeln, denn über ihm auf dem Dach und fast mitten auf der schrägen Scheibe hockte ein

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