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13 - Der Gott der Finsternis

13 - Der Gott der Finsternis

Titel: 13 - Der Gott der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana G. Gallagher
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Zündschnur, und er hatte offensichtlich Bedenken, sie zu provozieren.
    »Okay. Ich gehe runter.« Sie hatte keine andere Wahl.
    Ein kurzes Nicken, und Angels geliebtes Gesicht verschwand unter den scheußlichen Wülsten des Vampirs. Er reizte die Katze mit einem drohenden Knurren, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    Buffy rannte zur Treppe, gepeinigt von der Erinnerung an den Traum und der zunehmenden Helligkeit am Horizont und gehetzt von der Furcht, ihre Mutter könnte tot sein, noch ehe sie das Ende der Stufen erreicht hätte.
    Sie hatte gerade den halben Weg hinter sich gebracht, als der Boden zu beben begann.

    Angel fühlte die Erschütterung, bevor der Jaguar angriff.
    Katzenklauen schlitzten die Haut an seiner Brust und seinen Armen auf, als er sich mit seinem ganzen Gewicht dem kraftvollen Tier entgegenwarf. Erschöpft von den Kämpfen und dem brennenden Schmerz der frischen Wunden in seinem kalten Fleisch, stolperte er unter der Wucht des Aufpralls. Die Katze landete auf ihren Tatzen und kauerte sich erneut sprungbereit zu Boden. Angel schüttelte alle Ermattung ab und starrte finster in die bösartigen Augen der Bestie. Ein schwarzes Ohr zuckte, Nasenflügel bebten, Muskeln spannten sich - er bereitete sich auf den nächsten Angriff vor.
    Plötzlich sprang der Jaguar laut aufheulend in die Höhe, als sich ein Spalt im Boden unter ihm auftat.
    Angel taumelte, als eine weitere, diesmal stärkere Erschütterung durch die Pyramide raste, die Kohlenpfannen durchschüttelte und eine steinerne Götzenfigur zu Fall brachte. Und auch als er sich auf diese neue Gefahr einstellte, hatte er nur ein Ziel vor Augen - den Dämon Tezcatlipoca endgültig auszuschalten.
    Spinnwebförmige Risse durchzogen die steinerne Plattform unter Angels Füßen, als er auf die Nische zuhechtete und den Spiegel ergriff. Ein Schauer kleiner Kiesel und Gesteinssplitter regnete auf ihn herab, und die Stützpfeiler des breiten Eingangsportals bogen sich gefährlich. Als sie schließlich zusammenbrachen, stürzte das Dach ein und Tonnen kunstvoll gemeißelter, bunter Steinplatten krachten zu Boden und schnitten ihm den Fluchtweg ab.
    Tezcatlipoca brüllte und hetzte hinter ihm her, als Angel auf die Treppe zu rannte.

    Giles fühlte die ersten Vibrationen durch die Sohlen seiner Stiefel, und sein Pulsschlag beschleunigte sich, als Lucys Finger sich fester um das Heft des Messers spannten.
    Joyces Augen weiteten sich, als ein zweites, stärkeres Beben nur einen Augenblick später donnernd den Boden erschütterte. Ein Tropfen Blut zeigte sich auf ihrer blassen Haut, als die Klinge ihre Kehle anritzte.
    »Wow.« Xanders Blicke bohrten sich förmlich in den Boden. »Das große, böse Monster mit den magischen Händen ist wieder da.«
    Willow umklammerte Oz’ Arm.
    »Okay, also das ist ein Erdbeben, oder nicht?«
    »Fühlt sich so an, hört sich so an.«
    Xander nickte. »Es muss ein Erdbeben sein. Einen Tempel haben wir ja schon.«
    »Ohmeingott!«, jammerte Sienna. »Ich kann jetzt nicht auch noch ein Erdbeben ertragen.«
    Giles hegte den Verdacht, dass es sich keineswegs um ein Erdbeben handelte, eine Theorie, die auf den Sedimenten beruhte, welche das fünfhundert Jahre alte spanische Lager unter sich bedeckt hatten, und auf dem Vorhandensein einer eher unbedeutenden Verwerfungslinie. Wie auch immer, seine Sorge um eine mögliche geologische Gefahr wurde von Joyces Notlage überschattet, denn Lucy schien das unterirdische Beben für einen Mordbefehl ihres Gottes zu halten.
    Giles griff an, obwohl er erkannte, dass er die Wahnsinnige kaum rechtzeitig erreichen konnte.
    »Fühlt den Zorn Tezcatlipocas!« Wie zum Trotz erhob Lucy im schwachen Lichtschimmer der aufgehenden Sonne das Messer.
    Sofort drehte sich Joyce aus dem Griff ihrer Peinigerin, aber die Hohepriesterin war stärker, schneller und überdies von seelenlosem Wahnsinn getrieben. Und sie trug keine hochhackigen Schuhe.
    Lucys Bein schoss vor und brachte Joyce zu Fall, als sie zu fliehen versuchte. Joyce stürzte und schlug sich den Kopf an dem harten Steinboden des Platzes an. Im nächsten Augenblick war Lucy mit der ungebändigten Wildheit einer halbverhungerten Hyäne über ihr, riss die benommene Frau herum und setzte sich breitbeinig auf sie. Die ebenholzschwarze Klinge verharrte über ihrer Schulter, bis sie zum Stoß ausholte.
    Giles biss die Zähne zusammen, um dem stechenden Schmerz in seiner Hüfte beizukommen, und versuchte, die verbliebene Distanz mit einem

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