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13 - Der Gott der Finsternis

13 - Der Gott der Finsternis

Titel: 13 - Der Gott der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana G. Gallagher
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schluckte heftig, als sein Blick auf Buffy traf. Sie stand gefährlich nahe am vorderen Rand der Plattform. Von ihrem Standort würde ein Sturz sie beinahe senkrecht in die Tiefe führen, und der Jaguar machte jeden ihrer Versuche, sich aus dieser gefährlichen Lage zu befreien, zunichte. Er fragte sich, warum die Katze nicht angriff. Sie musste inzwischen doch gemerkt haben, dass die Jägerin sich nicht allein durch ihren bedrohlichen Anblick zu einem fatalen Fehlschritt würde verleiten lassen.
    Aber vielleicht war der Dämon einfach nur hin- und hergerissen zwischen der Möglichkeit, zurück in den Spiegel zu flüchten und der Verlockung, sich ein kraftspendendes Herz einzuverleiben. Ein Herz würde die Nacht ausreichend verlängern und Lucy Zeit zu geben, ein weiteres und dann noch eines von den ahnungslosen Freiwilligen zu rauben, deren Beteiligung die Dinge erst soweit hatte gedeihen lassen. Mit jedem erfolgreichen Opfer würde Tezcatlipocas Macht weiter wachsen, bis er wirklich unbesiegbar wäre.
    Giles betrachtete den heller werdenden Himmel, als Angel an ihm vorbeirannte, und er versuchte gar nicht erst, den Vampir von seinem Sturm auf die Stufen abzuhalten. Nichts würde Angel davon abbringen können, Buffy zu Hilfe zu eilen, und Joyces Leben hing ebenfalls an einem seidenen Faden.
    Buffys Mutter umklammerte Lucys Arm, aber sie wehrte sich nicht. Gut so, dachte Giles, während er sich den beiden vorsichtig näherte. Die Hohepriesterin war eine besessene Psychopathin, und er zweifelte nicht daran, dass sie das Messer schon bei der geringsten Provokation einsetzen würde, entweder um Joyce die Kehle aufzuschlitzen oder um ihr das Herz herauszuschneiden.
    Den drohenden Blicken des Jaguars standzuhalten, stellte für Buffy kein sonderliches Problem dar, auch wenn er sie erneut an den Rand der Plattform gedrängt hatte.
    Offensichtlich benötigte auch Tezcatlipoca eine Pause, und das zumindest vorübergehende Ende körperlicher Auseinandersetzungen erlaubte es ihr, ihre erschöpften Energiereserven wieder aufzufüllen. Ihre Schulter schmerzte, aber die Blutung hatte aufgehört. Vermutlich würde sie einen erneuten Angriff überstehen können, ohne dabei per Luftpost von der Pyramide befördert zu werden. Trotzdem nagte das gegenseitige Abschätzen kombiniert mit erzwungener Untätigkeit an ihren Nerven. Die Kampfgeräusche vom Fuß der Pyramide waren abgeflaut, aber sie konnte sich keinen Überblick verschaffen, ohne ihre Aufmerksamkeit von dem Jaguar zu lösen.
    Die Katze verlor den Wettstreit, als sie, nervös mit dem Schwanz schlagend, hastig einen Blick auf die Stufen warf.
    Ohne die Katze aus den Augen zu lassen, riskierte Buffy einen Schritt vorwärts, dann noch einen nach rechts in Richtung Treppe. Als die Katze die Muskeln spannte, blieb sie stehen, doch sie erkannte erst, dass die Bestie nicht auf ihre Bewegungen reagiert hatte, als sie Angel die letzten Stufen bis zu der Plattform hinauf stürmen sah.
    Panische Verzweiflung ergriff Besitz von ihr. Der Sonnenaufgang, den zu retten sie so hart gekämpft hatte, stand kurz bevor, und Angel war wieder auf der Pyramide.
    »Angel.«
    Er hob eine Hand, um sie davon abzuhalten, näher zu kommen, während sein Blick Tezcatlipoca fixierte. »Wo ist der Spiegel?«
    »An der Mauer.« Buffy deutete auf die solide Rückwand.
    Spannung wanderte durch den muskulösen Leib und sträubte das glatte schwarze Fell, als der Jaguar drohend fauchte.
    »Ich hole ihn«, sagte Angel.
    »Nein. Ich werde ihn holen. Die Sonne.«
    Angel zeigte sich unnachgiebig. »Sobald Tezcatlipoca in das Glas flüchtet, werde ich den Spiegel mit in den Tempel nehmen und ihn zerstören.«
    Buffy zögerte. Angel ging ein großes Risiko ein, aber das Tageslicht konnte nicht in das Innere der Pyramide eindringen. Dennoch blieb der Jaguar für sie beide eine Bedrohung. Die Nacht war auch für Angel lang und anstrengend gewesen, und er war nicht unbeschadet aus seinem Kampf gegen die anderen Vampire hervorgegangen. Sein Körper war mit offenen Wunden und Quetschungen übersät, und er sah so müde aus, wie sie sich fühlte. Wenn die Katze ihn verletzte oder außer Gefecht setzte, bevor er sich in Sicherheit bringen konnte.
    »Geh runter, Buffy. Deine Mutter braucht Hilfe.«
    Jeder weitere Protest erstarb in ihrer Kehle, als sie das Messer an der Kehle ihrer Mutter entdeckte. Giles schlich langsam auf Lucy zu. Plötzlich zögerte er. Die Frau war wie ein Feuerwerkskörper mit einer mächtig kurzen

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