13 - Der Gott der Finsternis
Hintertür und schlang sich beides über die Schulter. »Warte nicht auf mich.«
Sofort wurde Joyce wieder ernst. »Patrouille?«
»Die Pflicht ruft.« Buffy öffnete die Tür und sah sich noch einmal um. »Haben wir einen Schlafsack?«
»Ich werde einen auftreiben.« »Danke.« Buffy warf ihrer Mutter eine Kusshand zu und verschwand in die Dunkelheit, die ihr Zuflucht vor der Sorge bot, die ihre Mom einfach nicht aus ihren Augen verbannen konnte.
Wachsam und voller Unruhe ging Buffy den ausgetretenen Jogging-Pfad hinunter.
In dieser Nacht herrschte im Park nicht die übliche Totenstille. Im Gegenteil, die Dunkelheit, die sonst sämtliche Leute in ihre Häuser trieb, hatte heute eine bedrohliche Anzahl Menschen herausgelockt.
Ein Pärchen knutschte auf einer Bank in der Nähe des Springbrunnens. Ein alter Mann führte seinen Hund spazieren. Ein paar Teenager spielten mit zerdrückten Getränkedosen auf dem Basketballfeld und durchbrachen die Stille mit ihrem Gelächter und dem Scheppern des Aluminiums, wenn die Dosen auf den Asphalt prallten. Zwei andere Jungen schoben ihre Räder in einen Fahrradständer und gingen dann mit einem Ball zu dem Feld hinüber. Während sie dem Pfad in den bewaldeten Teil des Parks folgte, fragte sich Buffy, wie viele von ihnen morgen noch zum Frühstück erscheinen würden, und sie musste sich zurückhalten, um sie nicht alle nach Hause zu scheuchen.
Sie musste sich auf das konzentrieren, was auch immer auf der Suche nach einem leichtsinnigen Opfer sich in den Schatten verbarg.
Aber da war nichts im Schatten. Nichts, was sie hätte fühlen können, und Eichhörnchen zählten nicht. Ebenso wenig wie Jogger.
Buffy wich an den Rand des Pfades aus, als das stete Donnern schneller Schritte hinter ihr näher kam. Sie lauschte, darum bemüht, den Läufer anhand der Geräusche einzuschätzen. Menschlich, nicht sehr schwer, nicht in Eile. Langsam drehte sie sich um und tastete vorsichtshalber nach dem Pflock in ihrer Tasche.
Ihre Augen gewöhnten sich nur allmählich an den fahlen Schimmer einer Laterne ganz in der Nähe. Männlich, schwitzt, ermüdet. Er lief mit gesenktem Kopf, die Augen auf den Weg gerichtet.
Eine Bewegung zwischen den Bäumen lenkte Buffys Blick ab und brachte den Jogger wenige Fuß entfernt zum Stehen.
»Buffy?«
Den Pflock noch in der Hand blieb sie angespannt stehen, während sie sich gleichzeitig auf die Bäume und den Jogger konzentrierte. Die atemlose Stimme war ihr vertraut, aber sie konnte sie nicht einordnen. »Wer bist du?«
»Dem Inglese. Wir haben uns beim Treffen des Geschichtsclubs heute Nachmittag kennen gelernt.« Er ließ den Oberkörper baumeln, um wieder zu Atem zu kommen, dann streckte er sich und trat nervös von einem Bein aufs andere. Seine Brille hatte er mit einem Band gesichert, das an den Bügeln befestigt war. »Machst du das oft? Joggen, meine ich?«
»Nein, ich. ich gehe meistens«, entgegnete Buffy.
Dem lachte. »Diesen Pfad bin ich noch nie gelaufen. Er ist länger, als ich angenommen hatte. Ich habe erst die halbe Strecke hinter mir und bin schon völlig erledigt.« Seine Stimme verlor sich, als er feststellte, dass sie mehr auf die Bäume als auf ihn achtete.
»Ein guter Rat, Dem.« Ein Frösteln durchlief sie. Sie fühlte keinen Vampir, aber sie hörte, wie sich verstohlene Schritte näherten. »Es ist nicht gut, sich in Sunnydale nach Einbruch der Dunkelheit im Freien aufzuhalten. Geh nach Hause.«
»Aber das ist ein öffentlicher Park«, konterte Dem mehr verletzt als verärgert.
»Und der beliebteste Aufenthaltsort für. Straßenräuber.«
Buffy fluchte im Stillen, als Dem keine Anstalten machte zu gehen. Offensichtlich sehnte er sich so verzweifelt nach Gesellschaft, dass er lieber einen beleidigenden Schlagabtausch erduldete, als allein zu bleiben. Sie wollte nicht auf seinem ohnehin am Boden liegenden Ego herumtrampeln, aber seine Anwesenheit stellte eine ärgerliche und gefährliche Ablenkung dar. »Ich scherze nicht.«
»So, so. Mir kommt der Park ziemlich sicher vor.« Dems Gesichtsmuskulatur zuckte, als er die dichtstehenden Bäume zu beiden Seiten des Pfades beäugte. Er konnte die Bedrohung, die sie fühlte, weder sehen noch hören. »Was soll es hier schon geben. Killereichhörnchen? Willst du sie aufschlitzen und über offenem Feuer rösten?«
»Was?« Buffy folgte seinem Blick zu dem Pflock in ihrer Hand, aber sie versuchte gar nicht erst, ihm zu erklären, wozu sie das Ding brauchte. Er würde ihr
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