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13 - Der Gott der Finsternis

13 - Der Gott der Finsternis

Titel: 13 - Der Gott der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana G. Gallagher
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sein, und der Abwehr von Angeles in seinem Inneren ausfocht. Schließlich wandte er den Blick ab und starrte in die Nacht, die die Katze verschluckt hatte.
    »Hast du irgendeine Ahnung, wer das war?« Buffy hörte Dem im Hintergrund stöhnen und sah sich um. Die Augen des Jungen waren immer noch geschlossen, aber er würde bald wieder zu Bewusstsein kommen. »Oder was das war?«
    »Nein.« Angel schüttelte den Kopf. »Aber ich glaube nicht, dass das Vieh aus dem Zoo geflüchtet ist.«
    Eingerahmt von seinem dunklen Haar, schimmerte Angels fahles, blutleeres Gesicht geradezu ätherisch im schwachen Lichtschein. Die Dichotomie, mit der er leben musste, das Gute und das Böse, das während der letzten zweihundertfünfzig Jahre seines untoten Daseins abwechselnd Besitz von ihm ergriffen hatte, hatte unsichtbare Narben hinterlassen. Buffy allein war im Stande, sie in seinem gequälten Blick zu entdecken.
    Zitternd zwang sie sich, ihre Gedanken auf die Katze zu konzentrieren. Sie erinnerte sich an die gerissene Berechnung in den goldenen Augen. In den glühenden goldenen Augen. Wie Angel hatte auch sie mehr als nur die Instinkte eines Raubtieres hinter diesem Katzenblick erkannt.
    »Du kümmerst dich besser um deinen Freund. Ich werde der Bestie folgen, sehen, wohin sie geht und was ich sonst noch herausfinden kann.« Angel zögerte, machte Anstalten, sich umzudrehen.
    Buffy umklammerte seinen Arm und hielt ihn gerade lange genug auf, um ihm einen schnellen, von süßer Angst geprägten Kuss auf die kalten Lippen zu pressen. »Danke. Für die Rettung.« 
    »Ich komme später zu dir.«
    »In der Bibliothek.« Buffy zog sich zurück, bevor sie sich in seine Arme werfen konnte, ein stets präsenter Impuls, der ihre Vorsätze problemlos zunichte machen konnte. »Giles wird vermutlich einen Bericht von mir erwarten.«
    Seine Finger strichen über ihre Wange, eine flüchtige Zärtlichkeit, die trotz der Eiseskälte seiner leblosen Berührung auf ihrer Haut brannte. »Warte auf mich.«
    »Immer«, flüsterte Buffy.

    So sehr Angel die monströse Natur seines vampirischen Daseins verabscheute, so sehr waren ihm die urtümlichen Instinkte dieser Existenz überaus dienlich.
    Wie Flüssigkeit huschte er zwischen den Bäumen hindurch, lautlos und schnell folgte er dem Geruch des Raubtieres, angetrieben von einem ungezähmten Jagdinstinkt. Die Katze würde nicht aufgeben, weil die Jägerin ihr entgangen war. Im Park gab es jede Menge einfacherere Beute.
    Das Bild Buffys schwand aus seinem Geist, als Angel gleichsam automatisch auf den dunklen Schatten zusteuerte, der hinter einer Ecke auf der anderen Seite des Basketballfeldes kauerte.
    Zwei Jungen spielten Mann-gegen-Mann vor einem jubelnden Publikum aus Gleichaltrigen, die sich um einen Picknicktisch in der Nähe versammelt hatten. Wenn die Katze angriff, würde das Tier denjenigen auswählen, der das Pech hatte, der Letzte auf der wilden Flucht zu sein. Oder sie würde sich auf den alten Mann stürzen, der einige Meter entfernt mit einem kleinen Terrier auf einer Bank im Schatten eines Baumes saß.
    Junges Blut schmeckte süßer und war für einen Vampir psychologisch befriedigender, aber die Katze war kein Vampir.
    Er war sicher, die Bestie würde den alten Mann wählen.
    So entschlossen, Leben zu schützen, wie er einst entschlossen gewesen war, es zu nehmen, gab Angel die Deckung des Waldes auf und betrat die weite Grasfläche. Er schlug den Kragen hoch und ging über den asphaltierten Platz auf den alten Mann zu.
    Ein Zorn, geboren aus Blutdurst, schwelte in seinem Inneren, verführerisch und explosiv. Bewusst übernahm er die Kontrolle über seinen Killerinstinkt und richtete all seine Energie gegen die mörderische Katze, die geduldig auf die passende Gelegenheit zum Angriff lauerte.
    Eine andere Präsenz berührte seine scharfen Sinne.
    Vampire.
    Ein weiblicher Vampir. gleich hinter dem Baum.
    Und ein männlicher neben einem Geräteschuppen. unten links am Hang. Ein Dritter im Wald. Und noch einer in der Nähe der Katze.
    Ihre Anwesenheit störte seine Konzentration. Als einer der Ballspieler hinter dem Ball her in Richtung der Hecke stürmte, reagierte er nicht schnell genug. Die Katze sprang aus ihrer Deckung hervor und schlug den Jungen mit einem einzigen kraftvollen Tatzenhieb zu Boden. Der Schrei des Opfers erstarb, als sich messerscharfe Katzenfänge um seinen Hals schlossen.
    Der andere Spieler wich langsam über das Feld zurück, den Blick starr auf die große Katze

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