Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
13 - Der Gott der Finsternis

13 - Der Gott der Finsternis

Titel: 13 - Der Gott der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana G. Gallagher
Vom Netzwerk:
sowieso nicht glauben, bis er persönlich einem Vampir gegenüberstand, eine Erfahrung, die er vermutlich nicht überleben würde. »Dem, bitte.«
    »Schon gut, ich verstehe schon.« Kopfschüttelnd drehte er sich um. »Ich weiß, wann ich mich verziehen muss.«
    Ein wildes Grollen erschütterte den Frieden, als sich ein schwarzer Schatten aus dem Gebüsch auf den hilflosen Jungen stürzte.
    Die Jägerin reagierte instinktiv, lief los, sprang und prallte mit beiden Füßen gegen einen muskulösen Leib, um ihn von seinem Weg abzubringen.
    Der Stoß ihres durch die Luft fliegenden Körpers riss Dem von den Füßen. Er stolperte und fiel, wobei sein Kopf gegen einen Baumstamm schlug. Buffy strauchelte zu Boden und war schon wieder auf den Beinen, als eine gewaltige schwarze Katze herumwirbelte und erneut zum Sprung ansetzte - dieses Mal in ihre Richtung.
    Die Klauen der Bestie berührten ihren Arm, als sie sich fallenließ, abrollte, aufsprang und um die eigene Achse wirbelte. Die Katze landete sauber auf allen Vieren, fuhr herum und starrte sie aus glühenden goldenen Augen an.
    Panter? Jaguar? Sie wusste es nicht. Außerdem schien das im Augenblick kaum von Bedeutung zu sein. Die Bestie maß vom Kopf bis zum Schwanz locker fünf Fuß und wog vermutlich über hundert Kilo.
    Wieder fauchte sie und entblößte lange, schimmernde Fangzähne, bei deren Anblick jeder Vampir vor Neid erblasst wäre. Buffy machte sich bereit, als sich die geschmeidige, kraftstrotzende Katze duckte und sprang. Buffy hielt im Fallen ihren Pflock in die Höhe, in der Hoffnung, die Katze würde sich durch ihr eigenes Gewicht darauf aufspießen.
    Das Tier zuckte im Sprung zusammen. Der hölzerne Pflock ragte aus dem dichten schwarzen Fell hervor und entglitt Buffys Hand, als sie die Knie anzog und die Bestie über ihren Kopf hinwegschleuderte.
    Kreischend landete die Katze auf dem Rücken und ließ sich doch nicht aus dem Konzept bringen. Blitzschnell rollte sie sich wieder auf die Beine und schlich langsam auf Buffy zu. Selbst kaum wieder auf den Füßen, bereitete sich die Jägerin darauf vor, sich fallen zu lassen und abzurollen, um nicht der ganzen Wucht des nächsten Angriffs ausgesetzt zu sein. Keine ihrer Vampirwaffen war geeignet, einen rasenden vierbeinigen Räuber außer Gefecht zu setzen.
    Wenn Giles nicht mit seiner Armbrust oder seinem Betäubungsgewehr auftauchte - was kaum anzunehmen war - lag ihre einzige Hoffnung in einer Verteidigungsstrategie, die sich aus ihrer Geistesgegenwart und ihrer für die Jägerin typischen Behändigkeit speiste.
    Sie fixierte die aufmerksamen Katzenaugen mit starrem Blick, doch davon ließ sich die Bestie nicht einschüchtern. Sie griff an.
    Buffy wartete, balancierte auf ihren Fußballen, darauf erpicht, maximalen Vorteil aus ihrem Ausweichmanöver zu ziehen.
    In dem Moment, da die Katze sprang, stürzte ein brüllender Schemen zwischen den Bäumen hervor und schleuderte das Tier mit einem Tritt in die Seite den Pfad hinunter.
    »Angel!«
    Der Vampir richtete seine grässlichen Augen auf sie, doch die gefletschten Fangzähne und die dämonischen Wülste, die sein Gesicht entstellten, waren für sie ein geradezu willkommener Anblick. Buffy stellte sich kampfbereit neben ihm auf.
    Die Katze landete zehn Fuß entfernt auf ihren mächtigen Pfoten und starrte das ungleiche Paar zögernd an. Dann knurrte sie noch einmal, ehe sie geräuschlos mit der Finsternis des Waldes verschmolz.
    Buffy trat zurück und wartete, bis Angels Züge wieder ihre normale Form angenommen hatten, ehe sie sich entspannte. Doch selbst jetzt war sie sich schmerzlich bewusst, dass die Gefahr, die er in seiner melancholischen menschlichen Gestalt darstellte, bedrohlicher war als die Begierden des Vampirs, die er stets zu kontrollieren bemüht war. Sie hatten schon einmal eine Grenze übertreten, ohne zu wissen, dass der Preis ihrer Liebe Angels Seele war, und sie konnten sie wieder übertreten. Jederzeit.
    »Du bist verletzt.« Angels Hand bewegte sich auf die blutigen Furchen zu, die die Klauen der Bestie in ihrem Arm zurückgelassen hatten.
    »Nur Kratzer.« Buffys Herz wollte zerspringen, als sie unwillkürlich seiner Berührung auswich. Sie hatte ihn schon seit einigen Tagen nicht mehr gesehen, aber stets vermutet, dass er sie während ihrer ereignislosen Patrouillengänge nicht aus den Augen ließ.
    Angels Kiefermuskulatur spannte sich, und er nickte knapp, während er seinen eigenen Kampf zwischen dem Verlangen, ihr nahe zu

Weitere Kostenlose Bücher