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13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

Titel: 13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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eine Zugbrücke geben!«  stellte Lennet fest
    »Wie kommen die nur da hinein?« fragte Mira verblüfft.
    »Irgendwo muß es so etwas wie eine Zugbrücke geben!« vermutete Lennet. »Komm, wir gehen einmal herum.«
    Der Mond hüllte die Landschaft in sein bleiches Licht. Das machte die Erkundung leichter, aber auch gefährlicher. Lennet ergriff Miras Hand und zog sie in den Schatten einiger Bäume, die auf dieser Seite des Grabens standen. So leise wie möglich gingen sie um das Haus herum. »Schau!« flüsterte Lennet.
    Auf der Wasseroberfläche schwamm etwas.
    Vorsichtig schoben sie sich an den Rand des Grabens. Und dann legte Lennet die Hand auf Miras Mund, um sie am Schreien zu hindern.
    Im Graben schwamm ein Körper. Der Körper eines Mannes mit hagerem Hals.
    Der Mann war tot!

Die Schlangenfestung
    »Wer ist das?« fragte Mira totenbleich, »Ist es...?«
    Lennet beugte sich über das Wasser. Nein, dieser Mann war nicht Edmond. Er war mindestens fünfzig Jahre alt.
    »Beruhige dich. Es ist nicht dein Vetter.«
    »Lennet, schau, dort! Wie schrecklich!«
    Mira deutete mit dem Finger. Der Geheimagent zog sich etwas zurück. Auf dem Wasser zeichneten sich geheimnisvolle Formen ab. Auf den ersten Blick hätte man es für Aale halten können, aber in Wirklichkeit handelte es sich um Schlangen.
    Ohne Zweifel Giftschlangen! Kein Wunder, daß die Bewohner keine Wache aufgestellt hatten!
    »Ich glaube jetzt, daß wir doch die Polizei rufen müssen", zischte Mira.
    »Auch wenn du mich für verrückt hältst", erwiderte der Geheimagent, »genau das solltest du nicht tun! Ich hab eine bestimmte Vermutung. Und vor allem: Wenn du die Polizei rufst, ist dein Vetter todsicher verloren.«
    Lennet sah die ganzen Vorgänge der letzten Tage in einem anderen Licht. Er war fest davon überzeugt, daß das Eingreifen der Polizei fatal für Edmond gewesen wäre. Woher seine Sicherheit kam, konnte er nicht begründen, aber er wußte instinktiv, daß es hier um etwas ging, was viel mehr mit dem französischen Nachrichtendienst zu tun hatte, als mit der spanischen Landpolizei. Was ging hier vor?
    »Bleib du hier", flüsterte er Mira zu. »Ich sehe mich mal weiter um.
    »Nein, nein", antwortete sie. »Laß mich bitte hier nicht allein!
    Ich habe Angst, furchtbare Angst.«
    Sie schien einer Ohnmacht nahe zu sein. Vielleicht war es wirklich besser, sie nicht allein zu lassen. Gemeinsam machten sie die Runde um das Haus und den Graben. An manchen Stellen war der Graben durch engmaschige Gitter unterteilt, deren Sinn sie nicht errieten. Dagegen war Lennet sicher, daß die kleinen Plattformen, die hie und da zu finden waren, dazu dienten, daß die Wasserschlangen sich darauf ausruhen konnten.
    Und in der Tat lagen auch Knäuel von Schlangen auf ihnen.
    Das Licht drang aus einem vergitterten Fenster. Die Vorhänge waren zugezogen. Es war das einzige erleuchtete Fenster in dem unheimlichen Haus. Genau in dem Augenblick, in dem sie vorbeigingen, erlosch das Licht. Lennet zählte acht weitere Fenster und ebenso viele Kellerfenster ohne Glas. Das Ganze konnte man für einen alten Bauernhof halten, der erst kürzlich instand gesetzt worden war, und zwar unbekümmert um Stil oder Aussehen. Man hatte einfach Beton auf die alten Mauern geklatscht, wo etwas zu flicken war.
    An drei Seiten war das Haus durch eine umlaufende Terrasse vom Graben getrennt. Hier lieferten große Schirmpinien sicher willkommenen Schatten. Die vierte Mauer ging direkt am Graben hoch. Ein eisernes Tor verbarg vermutlich eine ausfahrbare Zugbrücke, denn es war genau halb so hoch wie der Graben breit war.
    »Eine Festung! Da kommt man nicht hinein", flüsterte Mira.
    »Komm, wir gehen.«
    »Nicht so schnell. Jetzt fängt die Sache erst an, mir Spaß zu machen", zischte Lennet.
    »Sehen wir einmal nach, was es da drüben gibt.« Der dunkle Schatten am Ende des Weges erwies sich als Wellblechschuppen, dessen eine Seite offen war. Und in dem Schuppen stand zur Freude von Lennet der blaue Midget.
    Daneben der Landrover. Offensichtlich hatte man seinen Wagen mit dem Landrover abgeschleppt, denn die beiden Fahrzeuge waren noch durch ein dickes Nylonseil miteinander verbunden.
    »Wir haben Glück, daß die Herren keine Kette hatten", bemerkte Lennet halblaut.
    »Warum?«
    »Das wirst du gleich sehen.«
    Der Geheimagent hockte sich hin und begann die Knoten zu lösen. Als er fertig war, hatte er ein Seil von etwa zehn Meter Länge, das kräftig genug war, mindestens eine Tonne zu

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