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13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

Titel: 13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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mit mir vor?« fragte Sidney.
    »Für Sie haben wir ein hübsches Plätzchen im Knast", entgegnete Lennet mit dem freundlichsten Lächeln der Welt.
    Am meisten überrascht von allen, die irgendwie mit diesem Fall zu tun hatten, waren Monsieur und Madame Balantinier, als sie von Madrid zurückkehrten.
    Monsieur Balantinier hatte zwar den wichtigen Vertrag abgeschlossen, war jedoch die ganze Zeit nicht aus einer schweren Unruhe herausgekommen. Denn sowohl er als auch seine Frau hatten immer wieder Telegramme geschickt, telefoniert, niemals jedoch eine Antwort erhalten. Sohn und Nichte waren nie zu erreichen. So kamen sie höchst beunruhigt im Hotel Torremar an.
    »Madame und Monsieur werden gebeten, sich in den Goldenen Salon zu begeben", sagte der Portier. »Dort findet ein Bankett statt!«
    »Ich habe keine Zeit, zu Empfängen zu gehen", knurrte Monsieur Balantinier. »Ich will meine Kinder sehen!«
    »Sie sind dort, Monsieur. Darf ich Ihnen den Weg zeigen?« Mißgestimmt ließ sich das Ehepaar zum Goldenen Salon führen.
    Der Portier öffnete die Tür und nannte ihre Namen. 
    »Mama!«
    »Onkel Georges!«
    Edmond und Mira saßen Seite an Seite am oberen Ende einer Tafel, an der unter anderem folgende Leute saßen: Ein vornehm aussehender Herr mit eisgrauem Haar, ein Mädchen mit braunen Haaren und einer Stupsnase, drei junge Männer, denen Balantinier keine Aufmerksamkeit schenkte, ein sonderbares Wesen, bleich und gebeugt, mit wirren Haaren, statt einer Krawatte eine Kordel um den Hals. »Das ist ja der berühmte Professor Marais" flüsterte Balantinier seiner Frau ins Ohr.
    Und endlich ein junger Mann mit harten, aber feinen Zügen, dem eine gewisse Ähnlichkeit mit ihrem Sohn nicht abzusprechen war.
    Beim Eintreten der neuen Gäste erhob sich der Herr mit dem eisgrauen Haar.
    »Madame und Monsieur", sagte er. »Sie sind gerade rechtzeitig angekommen. Ich wollte eben einen Toast auf den Mut, die Intelligenz und die Opferbereitschaft Ihres Sohnes und Ihrer Nichte ausbringen.«
    »Er macht sich wohl über uns lustig, meinst du nicht auch?« sagte Madame Balantinier halblaut zu ihrem Mann. »Mira besitzt keine dieser Eigenschaften.«
    »Offenbar wird Edmond nun doch langsam seinem Vater ähnlich", gab Monsieur Balantinier im gleichen Ton zurück.
    »Ihre Kinder, Madame und Monsieur, haben ihrem Land und auch mir persönlich unschätzbare Dienste geleistet. Wir alle bitten Sie um Verzeihung, daß sie dabei auch in Gefahr geraten sind. Das war ohne Zweifel sehr unvorsichtig von uns!« Hier gab es einen strengen Blick in Richtung Lennet. »Aber sie haben sich unbeschadet und ehrenhaft aus dieser Situation herausgezogen. Verzeihen Sie, ich habe vergessen, mich vorzustellen: Hauptmann Roger Noel vom Deuxieme Bureau.
    Ein Glas Champagner für die Senora und den Senor. Mesdames, Mesdemoiselles, Messieurs, ich hebe mein Glas auf zwei junge Menschen, die sich um ihr Vaterland verdient gemacht haben!«
    Lauter Applaus prasselte los.
    »Damit ist die Hälfte meines Urlaubs vorbei", sagte Lennet zu Montferrand, alias Roger Noel.
    Im stillen hoffte er, der Chef könnte ihm eine Verlängerung bewilligen. Alles in allem hatte er ja so viel vor! Er mußte Mira das Schwimmen beibringen, er mußte mit Silvia spazierenfahren, er mußte die Benzinuhr am Midget richten lassen...
    Aber Montferrand sah seinen Leutnant gelassen an. »Nun, Lennet", sagte er. »Dienst ist Dienst! Und eines ist sicher. Sie haben sich in Ihrem Urlaub bestimmt nicht gelangweilt!«

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