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13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

Titel: 13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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sind, die von den Büßern der Heiligen Woche benützt werden. Am Eingang standen zwei junge Männer, die gelangweilt an der Wand lehnten und ihre rechte Hand in der Jackentasche hielten.
    Lennet erkannte zwei Kameraden des FND: Die Offiziersanwärter Gaspard und Esbon.
    »Grüß dich, Lennet", sagte Gaspard. »Ich freue mich, dich lebend wiederzusehen. Sag mal, hast du das Museum hier schon besichtigt? Da gibt's tolle Verkleidungen zu sehen. Könntest du dir vorstellen, wie ich in einer Kutte aussehe?«
    »Bei deiner Figur würde dir das ausgezeichnet stehen", entgegnete Lennet lachend.
    »Du mußt hinein", mahnte Esbon. »Der Einsatzleiter ist drin.
    Und wenn du das nächste Mal Urlaub nimmst, versuch wenigstens, nicht den ganzen FND hineinzuziehen. Ich wollte gerade mit meinem Mädchen ins Kino gehen. Da bimmelt das Telefon: ,Sondermaschine. Krach in Sevilla!«' Lennet fühlte sich wieder in vertrauter Umgebung. Der lockere Ton, in dem die Freunde und Kollegen im FND miteinander verkehrten, tat ihm wohl.
    Während Gaspard und Esbon draußen Wache hielten, betrat Lennet einen üppigen Garten. Ein großer, braunhaariger Mann mit roter Gesichtsfarbe und kräftigen Augenbrauen in einem zerfurchten Gesicht ging mit heftigen Schritten auf und ab.
    »Oberleutnant Ferra", stellte er sich vor und streckte Lennet die Hand entgegen.
    »Guten Tag, Herr Oberleutnant. Leutnant Lennet. Ich stehe zu Ihrer Verfügung.«
    »Sie haben ja ein schönes blaues Auge! Kommen Sie mit. Es sieht so aus, als liefe alles wie am Schnürchen, was?«
    Ferra ging voraus. Ein Gang führte zu einem schmiedeeisernen Gitter, durch das man in einen Innenhof gelangte. In der Mitte plätscherte ein Springbrunnen. Lennet war noch nicht richtig durch das Gitter gekommen, als ihm ein blondes, rundliches Mädchen um den Hals fiel. Mira.
    »Lennet!« jubelte sie, »du lebst!«
    »Und das hat er mir zu verdanken", fügte Edmond Balantinier hinzu und trat vor.
    Lennet reichte ihm grinsend die Hand und sagte: »Nichts für ungut?«
    »Aber natürlich. Warum sollte ich etwas gegen dich haben?
    Du hast mich in das Schwimmbecken geschmissen, ich habe dir die Visage poliert, du hast mir das Leben gerettet, ich habe dir das Leben gerettet. Wir sind quitt!«
    »Ach, Lennet, du glaubst gar nicht, was ich mir für Sorgen gemacht habe. Edmond hat mich nachts im Gebirge sitzenlassen. Dann habe ich mich verirrt. Ich bin gelaufen und gelaufen... Ich habe unter freiem Himmel geschlafen.
    Schließlich hat mich so ein Andalusier gefunden, aber natürlich verstand ich kein Wort Spanisch, und er verstand meine französischen und englischen Sprechversuche nicht. Ich habe Stunden gebraucht, bis ich ins Torremar zurückgekommen bin.
    Und die ganze Zeit bin ich aus Angst um dich fast gestorben.«
    »Ich habe mich gar nicht aufgeregt", fiel ihr Edmond ins Wort. »Ich habe mir einfach gesagt: Lennet muß gerettet werden, und ich werde ihn retten. Übrigens, es tut mir furchtbar leid, aber ich habe deinen gemieteten SEAT demoliert. Was sollte ich machen, ich hatte es so eilig, dir zu Hilfe zu kommen.
    Man kann keine Omeletts machen, ohne Eier zu zerschlagen!«
    »Er hätte sicher auch deinen Midget zu Klump gefahren, wenn ihm nicht glücklicherweise nach zehn Kilometern der Sprit ausgegangen wäre", fügte Mira der Darstellung ihres Vetters hinzu.
    »Blöde Gans! Du hast ja nicht einmal einen Führerschein.«
    »Braucht man einen Führerschein, um mit einem Auto an einen Baum zu fahren?«
    »He, jetzt ist's genug!« griff Ferra ein. »Wir haben euch hierher gebracht, weil der Hauptmann eure Sicherheit garantiert wissen wollte, für den Fall, daß die Qualle herauskriegt, welche Rolle ihr in der Sache gespielt habt. Aber wenn ihr mir hier die Ohren vollquakt, sperre ich euch beide mit Schnuller und Kinderklapper in ein Laufgitter. Verstanden? Lennet, zum Rapport!«
    Die beiden Agenten gingen in ein kleines Zimmer mit Schreibtisch, Sesseln, Telefon und Funkgerät.
    »Setzen Sie sich. Wie stand es mit dem Hauptmann, als Sie ihn zuletzt gesehen haben?«
    »Er hing zwischen zwei Gorillas in einer schwarzen Limousine mit dem Kennzeichen...«
    »Interessiert mich nicht! Sidney wechselt den Wagen dreimal in einer Stunde, wenn es ihm paßt.«
    »Habt ihr eine Verfolgung organisiert?«
    »Nein. Das hätte die SPHINX sofort spitzgekriegt.«
    »Aha, ich begreife. Der Hauptmann hat ein Bipbip bei sich, so daß wir ihn über die Funksignale verfolgen können.«
    »Nichts dergleichen. Solche

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