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13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

Titel: 13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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erregen.
    Casara stellte sich an die Kasse, um Eintrittskarten zu besorgen. Die Sonne stand hoch am Himmel. Auf dem Gehweg stritten sich unzählige Tauben um ein bißchen Futter. Lennet hob den Kopf. Der großartige Turm, fast einhundert Meter hoch und fast achthundert Jahre alt, erdrückte mit seiner Masse die ganze Umgebung. Was würde ihn in diesem Turm erwarten i Casara spielte den Führer: »Meine Damen, meine Herren, von hier aus können Sie sehen, wie eigentümlich dieser Turm gebaut ist. Statt einer Treppe wurde eine Rampe gebaut, die sich in Spiralform bis zur Spitze des Gebäudes hinaufzieht. Damals konnte man bis zur Spitze gelangen, ohne von seinem Pferd oder seinem Muli absteigen zu müssen...«
    Sie traten ein.
    Es waren unglaublich viele Touristen da. Sie sahen so aus, wie Touristen immer aussehen, sie spielten mit Ferngläsern, Fotound Filmapparaten, redeten in allen Sprachen durcheinander, kauten Schokolade oder lutschten Eis.
    Unter ihnen befanden sich die SPHINX-Leute, aber sicher auch die Agenten des FND.
    Lennet suchte bekannte Gesichter, fand aber keine.
    Inzwischen war es 15.03 Uhr. Es ging immer weiter nach oben.
    Sidney begann zu schnaufen. Joe mußte ihn stützen und konnte folglich nicht so scharf auf Lennet aufpassen.
    Wie ihm befohlen worden war, ging Lennet für sich allein. Er überlegte, ob er nicht einen Versuch machen sollte, seine Bewacher irrezuführen. Aber nein: Der FND hatte sich sicher etwas Raffinierteres ausgedacht, und er durfte die Pläne nicht durchkreuzen.
    Da nichts ihn zwang, sich dem Tempo Sidneys anzupassen, ging der Geheimagent ein wenig schneller. Sofort erschien es ihm, als machten andere Touristen das gleiche. Es war unübersehbar, daß das Unternehmen von Experten vorbereitet war. Die Leute in seiner Nähe wechselten ständig. Lennet konnte kein bestimmtes Gesicht identifizieren.
    Endlich erreichte der Agent den obersten Balkon. Vermutlich befanden sich seine Kameraden an Ort und Stelle.
    Montferrand mußte sich für den Balkon etwas ausgedacht haben!
    Lennet lief nun fast und stürzte ins Freie.
    Da standen: Eine Abordnung von Pfadfindern, drei fromme, schwarzgekleidete Schwestern, einige junge Mädchen und zwei Burschen mit langen Haaren. Und auch...
    Ja, Lennet täuschte sich nicht! Diese Gestalt hätte er unter Tausenden sofort erkannt! Ein Mann mit eisgrauen Haaren, mit der beigen Sportjacke und den weißen Hosen, mit dem rechten Bein, das ein wenig versteift war, der Mann, der dort am Gitter lehnte und eine Pfeife rauchte...
    Ob er Lennets Blick in seinem Rücken fühlte, ob jemand ihn aufmerksam gemacht hatte, jedenfalls drehte er sich jäh um: Es war Hauptmann Montferrand, der direkte Vorgesetzte von Lennet, fast so etwas wie sein Adoptivvater!

Das Serum Casara
    Nicht ein Muskel in Lennets Gesicht verriet seine Bewegung.
    Er schien sich umzusehen, als habe er niemanden erkannt.
    Montferrand war mit drei Schritten bei ihm. Er sagte mit leiser, aber bestimmter Stimme: »Man gibt Ihnen nachher eine Gelegenheit zu fliehen. Ergreifen Sie sie. Das ist ein Befehl. Treffpunkt: Museum der Semana Santa.«
    Er hatte die letzten Worte noch nicht ganz ausgesprochen, als zwei athletisch gebaute, braungebrannte Männer, die sich bisher hinter Säulen verborgen hatten, auf ihn stürzten und ihn an den Armen packten.
    »Wenn Sie Widerstand leisten, werden Sie betäubt", sagte einer, während der andere mit der Geschicklichkeit des Routiniers Montferrand die Pistole aus dem Schulterhalfter zog.
    Gleichzeitig stürzte ein blondes Mädchen auf Lennet zu, drückte sich an ihn und ließ ihn die Spitze eines feinen Stiletts an den Rippen fühlen. Ein anderes Mädchen zückte den Fotoapparat, und Lennet konnte sich leicht ausmalen, wie der Vogel beschaffen war, der da herausfliegen sollte.
    Dies alles geschah mit einer solchen Perfektion, daß weder die frommen Schwestern noch die Pfadfinder und die langhaarigen Touristen etwas bemerkt hatten.
    Montferrand leistete keinen Widerstand. Er drehte nur den Kopf zu Lennet hin und sagte ruhig: »Sie haben mich verraten, Lennet.«
    Glaubte er das wirklich? Sicher nicht! Und dennoch gaben diese Worte Lennet einen Stich ins Herz, so daß er am liebsten geschrien hätte:
    Nein, Herr Hauptmann, ich würde zehnmal lieber sterben als Sie verraten!
    Aber es war keine Zeit für solche sentimentalen Enthüllungen.
    Zwischen den beiden Mädchen ließ Lennet sich ins Innere des Turmes dirigieren. Etwa drei Schritte hinter Hauptmann Montferrand

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