Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
13 schlägt's auf Schreckenstein

13 schlägt's auf Schreckenstein

Titel: 13 schlägt's auf Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
Vom Netzwerk:
kamen. Er konnte aber nichts sagen. Verwandtenbesuche hatte er ausdrücklich erlaubt.
    „Ist ja unglaublich!“ ereiferte sich Astrid, nachdem sie fertig waren. „Ihr habt uns gerettet, und gestern nacht haben zwei andere von euch drei Camper zurückgebracht, die sich verfahren hatten...“ Pummel und Eugen hielten im Eisnachschub inne. Das war ihnen neu.
    „Müssen zwei vom Ritterrat gewesen sein“, folgerte Eugen.
    Während Astrid sich aufregte und überlegte, was dagegen zu tun sei, hatte Sigrid den Wagen verlassen und kam und kam nicht wieder. Endlich kam sie dann doch. Mit einer Tüte.
    „Wo warst du denn so lang?“ fragten alle drei auf einmal. Sigrid stellte die Tüte mit Süßigkeiten auf den Tisch.
    „Ich musste mich ganz schön in Unkosten stürzen, um was aus ihm rauszukriegen“, erklärte sie.
    Nach anfänglichem Zögern hatte ihr der alte Kress seine Meinung recht freimütig kundgetan, offenbar in der Hoffnung, dass sie als Tante pädagogisch auf ihren Neffen und damit auf die Ritterschaft einwirken könne. Bis Sigrid alles berichtet hatte, wurde es für Pummel und Eugen höchste Zeit, wenn sie noch rechtzeitig zur Arbeitsstunde kommen wollten. Hals über Kopf brachen sie auf. Sie hatten die Räder draußen am Gebüsch gelassen und mussten am Kiosk vorbei. Die Tanten begleiteten sie.
    „Auf Wiedersehn, Herr Bürgermeister!“ rief Pummel scheinheilig.
    „Da bin ich nicht scharf drauf!“ muffelte der alte Kress.
    „So was Unfreundliches!“ schimpfte Astrid, dass er’s hören musste.
    „Wie verbleiben wir denn?“ fragte Sigrid, während die beiden ihre Fahrradschlösser aufsperrten.
    „Wir melden uns, sobald wir können“, antwortete Pummel.
    „Wartet nicht zu lange“, mahnte Sigrid, „unser Urlaub geht langsam zu Ende.“
    „Keine Sorge.“ Die beiden schwangen sich auf ihre Räder und winkten.
    „Halt!“ rief Astrid ihnen nach. „Die Tüte!“
    Eugen drehte noch einmal um. „Eigentlich müssten wir euch eine schenken“, sagte er, „ihr habt uns irre geholfen. Also vielen Dank.“
    „Und vielen Dank auch für die erste, die im Boot!“ rief Pummel.
    Dann strampelten sie davon.
    Ob es am Eis im Magen lag oder am zu späten Aufbruch, zur Arbeitsstunde kamen sie jedenfalls nicht mehr rechtzeitig. Knapp über fünf Minuten zu spät. Das bedeutete, dass sie sich gibst einen kleinen Strafmarsch aufbrummen mussten, ohne Kontrolle durch andere, ohne Aufhebens, morgens vor dem Frühstück, unter Silentium, unten am See entlang nach Wampoldsreute. An diesem Abend teilte sich die Zimmergemeinschaft von Dolf, Rolf, Wolf und Olf in die Wache. Nach dem ereignisreichen Tag war es klar, dass sich der Ritterrat in der Folterkammer versammeln würde. Schon bald nach dem Abendessen bewegten sich die Großen über die Freitreppe hinunter und über den Burghof.
    Ungefähr eine halbe Stunde nach ihnen folgten Pummel und Eugen und stemmten sich gegen die eisenbeschlagene Tür.
    „Wir haben was Wichtiges für euch!“ Pummel trat in die Folterkammer und lehnte sich an den Bock mit den Daumenschrauben. Eugen schwang sich auf das Gestell mit dem Zahnrad, das knapp vierhundert Jahre früher zum Herausdrehen der Eingeweide gedient hatte. Ohne Narkose, versteht sich. Der Ritterrat war noch nicht zu Wort gekommen, da begann Eugen. „Wir wissen, warum der alte Kress an den Rex geschrieben hat.“
    „Ach nee?“ platzte Witzbold Klaus dazwischen.
    Eugen reagierte überhaupt nicht und fuhr fort. „Er meint, wir seien schuld, dass sich die drei Camper verirrt haben.“

    „Woher weißt du das?“ fragte Stephan überrascht.
    Pummel winkte ab. „Später. Kress hat wörtlich gesagt: Erst eine falsche Umleitung aufstellen und dann nach Hause begleiten! Das sei typische Schreckensteiner Verschlagenheit.“
    „Soso“, meinte Mücke. „Und woher wollt ihr das so genau wissen? Hat er’s euch erzählt?“ Pummel und Eugen schüttelten die Köpfe.
    „Der Hochspringerin?“ fragte Ottokar.
    Pummel und Eugen nickten.
    „Dann wart ihr auf dem Campingplatz!“ folgerte Andi.
    Pummel und Eugen nickten wieder.
    „Und das, wo Kress es gerade verboten hat!“ ereiferte sich Dampfwalze.
    Pummel und Eugen nickten abermals.
    „Habt ihr euch überlegt, dass ihr uns damit schaden könnt?“ fragte Hans-Jürgen.
    Pummel und Eugen schüttelten die Köpfe.
    Dann sagte Pummel: „Verwandtenbesuche hat Kress ausdrücklich erlaubt.“ Jetzt wurden die Ritter unruhig, und Eugen erzählte ihnen die Geschichte. Ein Jaulen ging

Weitere Kostenlose Bücher