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13 Tante Dimity und die Jagd nach dem Vampir (Aunt Dimity: Vampire Hunter

13 Tante Dimity und die Jagd nach dem Vampir (Aunt Dimity: Vampire Hunter

Titel: 13 Tante Dimity und die Jagd nach dem Vampir (Aunt Dimity: Vampire Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Jahre alt und war nicht einen Tag in meinem Leben krank.«
    »Sie sind fünfundsiebzig?«, sagte ich beeindruckt. »Ich hätte Sie für jünger gehalten.«
    »Das kommt daher, dass ich allein lebe.« Sie nickte weise. »Merken Sie sich meine Worte, Lori Shepherd, je weniger Sie mit den Leuten zu tun haben, desto gesünder sind Sie, und das gilt für Körper und Geist. Menschen verbreiten nur Keime und suchen Streit.«
    »Und was war mit Dimity?«, fragte ich.
    »Sie war anders«, sagte Lizzie versonnen. »Sie hat mir nicht dauernd in den Ohren gelegen, dass ich mir einen Ehemann und Kinder zulegen soll. Als ob ich eins von beiden gebraucht hätte.« Sie rümpfte die Nase. »Die Leute glauben, dass ihre Kinder sie im Alter versorgen. Aber in Wahrheit würden die meisten Kinder ihre Eltern lieber vergiften, als sich um sie zu kümmern. Und was Männer betrifft – ich schlafe weitaus besser ohne einen Kerl, der das ganze Bett in Beschlag nimmt, der mit seinem Schnarchen die Wände zum Einsturz bringt oder der mir sagt, ich soll das Licht ausmachen, wenn ich noch lesen will.«
    Ich musste an die Schwestern Pym denken. Lizzie war so ganz anders als sie. Die Schwestern waren sanft und weich, Lizzie war scharf wie eine Axt.
    »Aber Ihre Tiere hängen von Ihnen ab«, wandte ich ein. »Was, wenn Sie doch einmal krank werden sollten?«
    »Auf der anderen Seite des Hügels lebt ein junges Paar, Rhys und Kim«, sagte sie, ohne zu zögern. »Ich habe ihnen vor zehn Jahren eine Stelle gegeben, an der sie ihren Caravan parken durften, und sie sind geblieben. Als Gegenleistung helfen sie mir bei der schweren Arbeit. Sie schauen von Zeit zu Zeit vorbei, ob ich noch richtig ticke, aber abgesehen davon lassen wir uns in Ruhe. Wenn ich mal die Löffel abgebe, erben sie die Tiere und das Land, alles.«
    Sie legte ihr Strickzeug nieder, nahm einen Schürhaken und fachte das Feuer an. Ich trank meinen Tee und genoss die Wärme.
    »Hat Dimity Ihnen von meiner Mutter erzählt?«, fragte ich nach einigen Augenblicken des Schweigens.
    »Sie hat einige Male von ihrer besten Freundin Beth gesprochen«, sagte Lizzie und strickte weiter. »Ich hatte vergessen, dass Beth eine Tochter hatte.« Sie sah mich mit geneigtem Kopf an. »Sie sind das Mädchen mit dem Hasen.«
    Ich grinste. »Ja, ich bin die mit dem Hasen. Sein Name ist Reginald, und er wohnt zusammen mit mir, meinem Mann und meinen Söhnen in Dimitys Cottage.«
    »Ehemann und Söhne, soso.« Lizzie zuckte mit den Schultern. »Jedem das seine.«
    »Prost«, sagte ich und trank einen Schluck süßen milchigen Tee.
    »Warum sind Sie zu mir gekommen, Lori Shepherd?« Lizzie sah mich achtsam an. »Sie wollen doch nicht etwa einen Artikel über mich für den Upper Deeping Despatch schreiben?«
    »Ich bin keine Journalistin«, versicherte ich. »Ich habe ein besonderes Anliegen, ich würde gern etwas über Aldercot Hall erfahren.«
    Die Stricknadeln verstummten. »Warum wollen Sie von mir etwas über Aldercot Hall wissen?«
    Ich überlegte mir die Antwort genau. »Dimity Westwood hinterließ mir ihr Tagebuch. Darin schreibt sie unter anderem, dass Sie mit bestimmten Legenden über Aldercot vertraut sind.« Elegant umschiffte ich den etwas heiklen Umstand, dass der Eintrag posthum verfasst worden war, und fuhr fort: »Ich interessiere mich für die örtliche Geschichte, aber bislang habe ich kaum etwas über die Familie DuCaral und ihr Heim herausfinden können. Deshalb beschloss ich, Sie aufzusuchen. Hatte Dimity recht? Können Sie mir etwas über Aldercot erzählen?«
    »Oh, ich kann Ihnen einiges über Aldercot erzählen«, sagte Lizzie düster. »Ob Sie mir das dann glauben oder nicht, ist eine andere Frage.«
    »Es ist bestimmt einen Versuch wert«, schlug ich vor.
    »Ihre Söhne«, sagte sie nach einem kurzen Schweigen, »wie alt sind die?«
    »Sechs im März«, antwortete ich. »Es sind Zwillinge.«
    »Kleinkinder«, murmelte sie. Nach einer weiteren Pause legte sie das Strickzeug beiseite und nickte entschlossen. »Also gut, Lori Shepherd, ich erzähle Ihnen, was ich weiß. Sie können damit machen, was Sie wollen, aber wenn Sie nur halb so schlau sind, wie ich glaube, werden Sie Ihre Söhne von Aldercot Hall fernhalten.«
    Gespannt und beunruhigt zugleich beugte ich mich in meinem Stuhl vor, um nicht auch nur ein Wort von dem zu verpassen, was Lizzie erzählen würde. Sie legte die Arme auf die Stuhllehnen, schaukelte leicht in ihrem Schaukelstuhl und wandte den Blick ins Feuer. Die

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