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13 Tante Dimity und die Jagd nach dem Vampir (Aunt Dimity: Vampire Hunter

13 Tante Dimity und die Jagd nach dem Vampir (Aunt Dimity: Vampire Hunter

Titel: 13 Tante Dimity und die Jagd nach dem Vampir (Aunt Dimity: Vampire Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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mich so nennt, ist Mr Bellamy, weil er es sich in den Kopf gesetzt hat, dass alle Köchinnen Mrs genannt werden, egal ob sie verheiratet sind oder nicht. Ich bin nicht verheiratet und werde es nie sein. Es gibt keinen Mann, den ich als Ehemann haben wollte, obwohl ich in Ihrem Fall vielleicht eine Ausnahme machen würde, Süßer.« Sie stellte den Kessel wieder auf den Herd und zwinkerte Kit verführerisch zu. »Was für ein hübsches Gesicht Sie haben. Und gute Manieren dazu. Ich heiße Henrietta. Und Sie?«
    Ich hätte es natürlich nicht beschwören können, aber ich war sicher, dass Kit am ganzen Körper errötet war.
    »Kit«, brachte er hervor. »Kit Smith.«
    »Und Sie?«, fragte Henrietta und wandte sich zu mir.
    »Lori Shepherd«, sagte ich.
    Sie strahlte uns an. »Willkommen in Aldercot Hall, Kit und Lori. Platzieren Sie Ihre Treter etwas näher an den Aga. Ich bereite derweil eine Kleinigkeit zu.«
    Was Henrietta Harcourt unter einer Kleinigkeit verstand, passte zu ihrer ausladenden Persönlichkeit. Schon bald türmten sich diverse Arten von Pasteten, Würstchen, Käse, Brot, Chutney, Senf und Pickles auf dem Tisch. Nicht gerade die Speisen, die ich normalerweise zum Tee serviert hätte, aber es stellte sich heraus, dass der Tee uns nur hatte wärmen sollen, denn als wir unsere Tassen ausgetrunken hatten und am Tisch saßen, kam sie mit Bier daher.
    Ich trinke von Haus aus kaum Bier, aber ich bin auch keine Selbstmörderin, und deshalb nahm ich das Glas mit der Schaumkrone, das Henrietta mir reichte, und trank, ohne das Gesicht zu verziehen.
    Als sie uns gegenüber Platz genommen hatte und sich ihren Teller mit einer gehörigen Portion von allem, was sie aufgetischt hatte, füllte, taten wir es ihr gehorsam nach.
    »Höre ich da einen amerikanischen Zungenschlag?«, fragte sie und fügte ihrer Auswahl einen cremigen Teil Stilton hinzu.
    »Allerdings«, sagte ich und nahm mir ein Stück Cheddar. »Ich bin in Chicago aufgewachsen.«
    Henrietta reagierte auf den Namen meiner Heimatstadt wie zahlreiche Engländer vor ihr. Sie tat so, als hielte sie ein Maschinengewehr in den Händen, und ahmte die entsprechenden Schussgeräusche nach.
    »Al Capone«, sagte sie stolz, nachdem sie ihr ratatata beendet hatte.
    »Ganz genau«, sagte ich. »Ich habe Al nie persönlich kennengelernt, aber seine Legende lebt weiter. Stammen Sie von hier?«
    »Ach du lieber Himmel, nein«, sagte sie entrüstet. »Ich bin Londonerin.«
    Ich spitzte die Ohren und dachte an Lizzie Blacks ominöse Worte. Die DuCarals holten sich alles, was sie brauchten, aus London … auch ihre Dienerschaft.
    »Wie haben Sie den Job hier bekommen?«, fragte ich.
    »Hab auf eine Anzeige in der Times geantwortet. Nach dem Tod ihrer Mutter fiel es Miss Charlotte schwer, das Personal zu halten, ausgenommen Mr Bellamy natürlich. Er wird Aldercot Hall erst verlassen, wenn sie ihn mit den Füßen nach vorne hinaustragen.« Sie biss ein Stück Wurst ab, aber das Kauen hinderte sie in keiner Weise am Sprechen. »Der Rest des altgedienten Personals begnügte sich mit seiner Pension und machte, dass es davonkam, und die neuen Köche und Hausmädchen kündigten schneller, als Charlotte sie einstellen konnte.«
    Mit einem unbehaglichen Gefühl dachte ich an die Erhebungen im Rasen.
    »Ich war nicht die einzige erfahrene Köchin, die sich um die Stelle bewarb«, fuhr Henrietta fort. »Aber ich war die einzige, der dieser alte Kasten gefiel und die hierbleiben wollte.«
    »Ich schätze, den anderen schien das Leben hier zu … ruhig«, sagte ich.
    »Und genau das wollte ich.« Henrietta beugte sich vor, Messer und Gabel in den Händen. »Ich bin mit vier Brüdern und sechs Schwestern aufgewachsen, in einer kleinen Sozialwohnung in einer lauten, schmutzigen Straße in einem Viertel, das auf den Stadtrundfahrten immer ausgelassen wird. Schon als Kind wünschte ich mir nichts seliger, als auf dem Lande zu leben, ein Zimmer für mich allein zu haben und etwas Ruhe und Frieden zu finden. Aldercot war wie geschaffen für mich. Ich konnte es kaum abwarten, hier einzuziehen.«                  
    Sie lehnte sich zurück und griff nach ihrem Glas. Während sie einen kräftigen Schluck trank, sah Kit mich an und formte mit dem Mund die Worte »Du bist gut«, aber ich verdiente das Lob nicht. Henrietta war ein zu leichtes Spiel. Sie zum Plaudern zu bringen, fiel mir so schwer, wie Rob und Will zum Reiten zu bewegen.
    »Aber es muss eine Menge Arbeit machen«,

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