13 Tante Dimity und die Jagd nach dem Vampir (Aunt Dimity: Vampire Hunter
nicht da ist .
»Tut mir leid, Dimity«, sagte ich blinzelnd. »Ich kann dir nicht folgen.«
Egal , es ist nicht wichtig . Hast Du mir sonst noch etwas zu erzählen?
»Heute nicht mehr. Aber ich hoffe, am Montag gibt es Neuigkeiten.«
Das hoffe ich auch . Gute Nacht , Lori , und viel Glück beim Despatch. Ich hoffe , die Archive führen Dich zur Wahrheit .
»Danke, Dimity. Gute Nacht.«
Als sich die elegant geschwungenen blauen Zeilen verflüchtigt hatten, schloss ich das Buch, hielt die Füße ans Feuer und betrachtete die Reise nach Upper Deeping einmal unter strikt weiblichen Gesichtspunkten.
»Zu versuchen, die Wahrheit herauszufinden, ist eine gute und noble Sache, Reg«, sagte ich und sah zu meinem pinkfarbenen Hasen hinauf. »Aber es muss ja nicht immer im Matsch sein.«
18
DA ROB UND Will mit Annelises Verlobtem einverstanden waren, hatten sie nicht das Geringste dagegen, als er sie am nächsten Morgen vor dem Kirchgang entführte. Allerdings stellten sie während des Gottesdienstes seltsame Fragen, und ich überlegte schon, welche Comichefte Clive Pickle dieses Mal mit in die Schule gebracht hatte. Peggy Taxman warf uns einen strengen Blick zu, als sich Will laut erkundigte, ob Annelise und Oliver Babys haben würden, und der Pfarrer unterbrach sogar kurz seine Predigt, als Rob antwortete, sie würden viele Babys haben, da Annelise solch einen schönen weichen Bauch habe. Mir blieb nichts anderes übrig, als verschämt den Kopf zu senken und Gott zu danken, dass Annelise nicht anwesend war.
Nach der Messe marschierten die Jungen und ich zum Pfarrhaus, um uns beim Pfarrer dafür zu entschuldigen, dass wir seine Predigt unterbrochen hatten, und das weiße Kätzchen zu besuchen, das er und seine Frau am Abend zuvor adoptiert hatten. Will und Rob spielten mit Angel, dem Kätzchen, und Mr Bunting führte mich in sein Arbeitszimmer, damit ich den Ledersessel bewundern konnte, den ihm seine Frau zum Geburtstag geschenkt hatte.
»Ihr Geburtstag!«, entfuhr es mir entsetzt. »Der war letzten Monat, nicht wahr? Es tut mir leid, das habe ich vollkommen vergessen.«
»Ich habe Sie nicht hierhergebeten, damit Sie sich schuldig fühlen, weil Sie meinen Geburtstag vergessen haben«, sagte Mr Bunting.
»Ich weiß, aber es ist mir trotzdem unangenehm«, sagte ich. »Wie konnte ich nur Ihren Geburtstag vergessen.«
»Sie haben uns nicht mehr besucht, seit die Jungen zur Schule gehen«, sagte er sanft.
»Sie scherzen.« Verblüfft sah ich ihn an.
»Keineswegs.« Er lächelte. »Und nach der Sonntagsmesse stürmen Sie davon, als stände die Kirche in Flammen. Wir konnten einander ja kaum noch guten Tag sagen.« Er fuhr mit der Hand über die Rückenlehne seines neuen Sessels. »Lori, ich kann verstehen, dass die Veränderungen im Leben Ihrer Jungen für Sie als Mutter nicht einfach nachzuvollziehen sind, und Sie hatten gute Gründe, sich in der Vergangenheit um Ihre Kleinen zu sorgen. Aber meine Frau weiß, dass sich die Jungen in der Schule ganz ausgezeichnet machen. Vielleicht ist es an der Zeit, sich nicht mehr so zu sorgen?« Er lächelte wieder. »Aber das müssen Sie selbst wissen. Ich möchte Ihnen nur mitteilen, wie sehr sich das Dorf freuen würde, wenn Sie wieder mehr Zeit für uns hätten. Und jetzt lassen Sie uns schauen, wie die Jungen mit Angel spielen – oder umgekehrt.«
Ich war Mr Bunting dankbar, dass er das Thema gewechselt hatte, denn ich brachte kaum ein Wort hervor. Ich hatte meinen Nachbarn nicht geglaubt, als sie immer wieder darauf herumgeritten hatten, wie selten ich mich in letzter Zeit blicken ließe, aber die freundliche Ermahnung des Pfarrers hatte mir schließlich die Augen geöffnet. Meine Nachbarn hatten recht.
Vor sechs Wochen hatte für die Jungen die Schule begonnen, und vor sechs Wochen hatte ich mich aus dem Dorfleben ausgeklinkt, um mir den Kopf über ihr Wohlergehen zu zerbrechen. In einer eng verbundenen Dorfgemeinschaft sind sechs Wochen eine lange Zeit. Ich fragte mich, wie viele Geburtstage ich noch vergessen, wie viele nachbarschaftliche Pflichten ich vernachlässigt hatte. In einem so kleinen Flecken wie Finch war jede Rolle wichtig, und ich hatte meine seit sechs langen Wochen nicht mehr ausgefüllt.
»Danke«, sagte ich zum Vikar, als ich mich mit den Jungen verabschiedete. »Ihre Botschaft ist laut und deutlich angekommen. Ich werde am Freitag bei der Ausschusssitzung für das Krippenspiel sein, und jeder wird es merken. Und«, fügte ich hinzu, als wir schon
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