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13 - Wo kein Zeuge ist

13 - Wo kein Zeuge ist

Titel: 13 - Wo kein Zeuge ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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ewige Gekuschel verboten, denn sie sollen hart werden, allesamt. Wenn man so aussieht, muss man hart sein, muss man wissen ... Man muss verstehen ... Hör mir zu, du kleiner Scheißer. Warum willst du nicht einsehen, dass es nur zu deinem Besten ist ...« Er weinte, sank an der Wand herab und schlug mit der Faust auf den Boden. »Zur Hölle mit dir.« Seine Stimme überschlug sich, und sein Schluchzen erstickte die Worte in seiner Kehle.
    Es gab keinen Trost, und Lynley respektierte Max Bentons Trauer, indem er nicht versuchte, ihm welchen zu bieten. Er sagte nur: »Es tut mir so Leid, Mr. Benton«, ehe er den verzweifelten Mann hinausführte.
    Jetzt in der Tiefgarage nahm Lynley sich die Zeit, die er brauchte, um sich zu fassen. Er wusste, dass der Anblick eines Vaters, der seines Kindes beraubt worden war, ihn nie zuvor so tief berührt hatte, weil er selbst bald einen Sohn haben und wie andere Väter Gefahr laufen würde, leichtfertig seine Träume auf ihn zu projizieren. Benton hatte Recht, und das wusste Lynley. Ein Mann hatte die Pflicht, seine Kinder zu beschützen. Wenn er diese Pflicht nicht erfüllte und in so drastischer Weise versagte, wie alle Eltern es empfinden mussten, die ein Kind durch Mord verloren, war nur die Trauer noch größer als die Schuldgefühle. Ehen zerbrachen daran, glückliche Familien fielen auseinander. Und alles, was man einmal für kostbar und sicher gehalten hatten, wurde durch die Katastrophe zerschmettert, die alle Eltern fürchteten, die aber keiner vorhersehen konnte.
    Von solch einem Schlag konnte man sich nicht mehr erholen. Man durfte nicht hoffen, eines Morgens aufzuwachen und festzustellen, dass Vergessen eingesetzt hatte. Das geschah einfach nicht bei Eltern, deren Kind ermordet worden war.
    Jetzt sind es sechs, dachte Lynley. Sechs Kinder, sechs Elternpaare, sechs Familien. Sechs, und alle Medien zählen mit.
    Er fuhr zu Hilliers Büro hinauf. Inzwischen hatte Robson den Assistant Commissioner mit Sicherheit von Lynleys Weigerung, ihn an den Tatort zu lassen, in Kenntnis gesetzt, und Hillier war vermutlich außer sich deswegen.
    Der Assistant Commissioner war mitten in einem Meeting mit dem Leiter des Pressebüros, teilte Hilliers Sekretärin Lynley mit. Doch der Assistant Commissioner hatte ausdrücklichen Befehl erteilt: Sollte Interim Superintendent Lynley wider Erwarten auftauchen, während die Besprechung noch im Gange war, möge er sich ihnen unverzüglich anschließen. »Er hegt ...« Judi MacIntosh zögerte, wohl eher, um einen dramatischen Effekt zu erzielen, denn auf der Suche nach einem passenden Wort. »Er hegt ein gewisses Maß an Animosität Ihnen gegenüber, Superintendent. Ich dachte, ich sollte Sie lieber vorwarnen ...«
    Lynley antwortete mit einem höflichen Nicken. Er hatte sich schon oft gefragt, wie Hillier es geschafft hatte, eine Sekretärin zu finden, die so perfekt zu seinem Führungsstil passte.
    Stephenson Deacon hatte zwei junge Assistenten zu der Besprechung bei Hillier mitgebracht, stellte Lynley fest, als er sich ihnen anschloss. Ein Mann und eine Frau, und sie sahen beide wie Referendare aus: frisch geschrubbt, interessiert und engagiert. Weder Hillier noch der sauertöpfische Deacon, der aus unbekannten Gründen einen Liter Sodawasser aus der Presseabteilung mitgebracht hatte, machten sie miteinander bekannt.
    »Sie haben den Zirkus gesehen, nehme ich an«, sagte Hillier ohne Vorrede zu Lynley. »Die Pressekonferenzen stellen sie nicht mehr zufrieden. Wir kontern mit etwas, das sie ablenkt.«
    Der männliche Referendar schrieb eifrig jedes Wort mit, das Hillier absonderte. Die Referendarin hingegen studierte Lynley mit einer beunruhigenden Intensität und widmete sich dieser Aufgabe mit der gespannten Konzentration eines Raubtiers.
    »Ich dachte, Sie setzen auf Crimewatch, Sir«, sagte Lynley.
    »Die Crimewatch-Entscheidung ist gefallen, bevor all das hier passiert ist. Das allein wird jetzt natürlich nicht mehr ausreichen.«
    »Was dann?« Lynley hatte dem Assistant Commissioner nicht von der Auswertung des Überwachungsvideos berichtet, und das tat er auch jetzt nicht. Er wollte damit warten, bis er hörte, was Havers bei ihrem Besuch im Stables Market erfuhr. »Ich hoffe, Sie wollen der Presse keine Fehlinformationen geben.«
    Hillier schien nicht erfreut über diese Bemerkung, und Lynley erkannte, dass er sie besser zurückgehalten hätte.
    »Das ist nicht meine Art, Superintendent«, erwiderte der Assistant Commissioner und bat

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