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13 - Wo kein Zeuge ist

13 - Wo kein Zeuge ist

Titel: 13 - Wo kein Zeuge ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Spielzeuge kaufen oder klauen kann.«
    »Nein. Aber ich nehme an, Sie sind derjenige, der Daveys Zuhause am nächsten ist.«
    »Keine Ahnung. Ist diesem Jungen irgendwas passiert?«
    »Ja, ihm ist etwas passiert«, bestätigte Barbara. »Er ist ziemlich tot.«
    »Tot?«
    »Tot. Aber wir wollen hier nicht Echo spielen. Als wir seine Sachen durchsucht und die hier gefunden haben und sein Dad uns gesagt hat, woher sie sind, weil Davey ihm das gesagt hatte ... Sie können sicher nachvollziehen, warum ich wissen wollte, ob sie Ihnen bekannt vorkommen, Mr. ... Wie heißen Sie wirklich? Ich weiß, dass Magic nicht Ihr Nachname ist. Wir haben uns übrigens schon mal gesehen.«
    Er fragte nicht, wo. Sein Name sei Minshall, sagte er. Barry Minshall. Und, ja, in Ordnung, es sah so aus, als stammten die Handschellen von seinem Stand, wenn der Junge das seinem Vater gegenüber behauptet hatte. »Aber Tatsache ist, dass Kinder Sachen stibitzen, oder? Kinder tun das andauernd. Das gehört zum Kindsein. Sie probieren Grenzen aus. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Und da die Cops hier nichts anderes zu tun scheinen, als ihnen ins Gewissen zu reden, wenn sie sie bei irgendwas erwischen - was riskieren sie also schon, wenn sie es versuchen, he?« Oh, natürlich bemühe er sich, die Augen offen zu halten, aber manchmal übersah er eben die Langfinger, die sich nach so etwas wie Leuchthandschellen ausstreckten. Manchmal, erklärte er, waren die Kids einfach zu gut, regelrechte Klaukünstler.
    Barbara hörte sich das alles an, nickte und tat ihr Bestes, nachdenklich und unvoreingenommen zu wirken. Aber sie hörte, dass sich eine gewisse Anspannung in Barry Minshalls Stimme schlich, und das wirkte auf sie wie die Fährte eines Fuchses auf eine Hundemeute. Dieser Typ lügt wie gedruckt, dachte sie. Dieser Typ hält sich für cool, cool wie ein Eiswürfel, und genau so hatte sie sie gern, denn Eiswürfel konnte man leicht zum Schmelzen bringen.
    »Sie haben irgendwo einen Lieferwagen stehen«, sagte sie. »Ich hab Sie beim Entladen gesehen, als ich das letzte Mal hier war. Ich würde ihn mir gern anschauen, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    »Warum?«
    »Nennen wir's Neugier.«
    »Ich glaube nicht, dass ich verpflichtet bin, ihn Ihnen zu zeigen. Nicht ohne Durchsuchungsbeschluss zumindest.«
    »Das stimmt. Aber wenn wir diesen Weg einschlagen, was natürlich Ihr gutes Recht ist, werde ich mich fragen, ob Sie vielleicht irgendwas in diesem Van haben, das ich nicht finden soll.«
    »Ich will meinen Anwalt anrufen.«
    »Nur zu, Barry. Hier, nehmen Sie mein Handy.« Ihr halber Arm verschwand in der großen Tasche und grub den Inhalt enthusiastisch um.
    Minshall sagte: »Ich hab mein eigenes. Hören Sie, ich kann den Stand nicht allein lassen. Sie müssen später wiederkommen.«
    »Sie brauchen den Stand nicht allein zu lassen«, entgegnete Barbara. »Geben Sie mir die Wagenschlüssel, und ich seh mich um.«
    Er dachte hinter seiner Sonnenbrille und unter seiner Strumpfmütze über den Vorschlag nach und sah aus wie eine Figur aus einem Dickens-Roman. Barbara konnte vor ihrem geistigen Auge die Rädchen in seinem Kopf auf Hochtouren laufen sehen, um zu entscheiden, welchen Weg er einschlagen sollte. Sowohl einen Anwalt als auch einen Durchsuchungsbeschluss zu verlangen war das Vernünftigste und Klügste. Aber die wenigsten Menschen waren vernünftig und klug, wenn sie etwas zu verbergen hatten und plötzlich unangemeldet die Polizei erschien, Fragen stellte und auf der Stelle Antworten verlangte. In solchen Momenten trafen sie die Entscheidung, zu versuchen, sich durch ein paar schwierige Momente zu bluffen, weil sie der irrigen Auffassung waren, Inspector Dumpfbacke vor sich zu haben, dem sie allemal gewachsen waren. Sie glaubten, wenn sie sofort einen Anwalt verlangten - so wie es in den amerikanischen Krimiserien immer vorgespielt wurde -, hefteten sie sich für alle Zeiten das scharlachrote »S« für schuldig auf die Brust. Dabei wäre es in Wahrheit nur ein scharlachrotes »I« für intelligent. Doch auf den Gedanken kamen die Wenigsten, wenn sie unter Druck standen, und darauf hoffte Barbara auch jetzt.
    Minshall traf seine Entscheidung. »Sie verschwenden nur Ihre Zeit«, sagte er. »Und, was noch schlimmer ist, meine ebenso. Aber wenn Sie glauben, dass es nötig ist, aus welchem Grund auch immer ...«
    Barbara lächelte. »Vertrauen Sie mir. Ich bin ein Freund und Helfer.«
    »Gut, na schön. Aber Sie müssen warten, bis ich den Stand

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