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13 - Wo kein Zeuge ist

13 - Wo kein Zeuge ist

Titel: 13 - Wo kein Zeuge ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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sagte sie dem Detective Constable in der Leitung und nannte ihren Namen. Sie erwähnte Colossus. Sie wollte die genauen Daten, an denen die einzelnen Opfer aufgefunden worden waren. Sie wollte die toten Jungen mit Aktivitäten bei Colossus in Zusammenhang bringen und feststellen, wer von den Mitarbeitern diese Aktivitäten geleitet hatte. Sie wollte Superintendent Lynley einen genaueren Bericht liefern, und diese Daten waren der Schlüssel, um diese selbst auferlegte Pflicht zu erfüllen.
    Der DC ließ sie mehrere Minuten lang warten, zweifellos auf der Suche nach einem Vorgesetzten, der dieses Ansinnen genehmigen konnte. Als er sich wieder meldete, gab er ihr die Daten durch. Sie notierte sie, vergewisserte sich, dass sie sie den richtigen Namen der Opfer zuordnete, und hängte ein. Dann betrachtete sie die Liste nachdenklich und versuchte, sie unter dem Aspekt zu analysieren, dass irgendwer das Ziel verfolgte, Colossus zu diskreditieren und zu ruinieren.
    Falls es neben dem offensichtlichen Zusammenhang noch irgendeinen anderen zwischen den Morden und Colossus gab, konnte es nur darum gehen, die Organisation vollständig zu zerschlagen. Also vielleicht hasste jemand alle diese Jugendlichen hier. Oder irgendjemand hier war nicht in dem Maße aufgestiegen, wie er es sich erhofft hatte, um eine Veränderung des Programms durchzusetzen, damit er bei einer bis dato ungeahnten Vielzahl von Klienten Erfolge verbuchen könnte, um ... was auch immer. Oder vielleicht wollte irgendjemand ihren Platz einnehmen, und dies war der Weg zu diesem Ziel. Oder irgendjemand hier war einfach vollkommen wahnsinnig und gab nur vor, ein normales menschliches Wesen zu sein. Oder vielleicht ...
    »Ulrike?«
    Sie schaute von der Datenliste auf. Sie hatte einen Kalender aus der Schublade geholt, um die Daten mit planmäßigen Aktivitäten und deren Austragungsorten zu vergleichen. Neil Greenham stand an der Tür und sah sie unterwürfig an.
    »Ja, Neil?«, sagte Ulrike. »Kann ich dir helfen?«
    Aus irgendeinem Grund errötete er, sein Pfannkuchengesicht nahm einen unattraktiven Ton an, der bis zu seiner Kopfhaut aufstieg und unterstrich, wie schütter sein Haar war. Was mochte er wollen? »Ich möchte dir nur Bescheid geben, dass ich morgen früher wegmuss. Meine Mutter muss wegen ihrer Hüfte zum Arzt, und ich bin der Einzige, der sie hinfahren kann.«
    Ulrike runzelte die Stirn. »Kann sie kein Taxi nehmen?«
    Neil sah auf einen Schlag sehr viel weniger unterwürfig aus. »Zufällig nicht. Es ist zu teuer. Und ich lasse sie nicht mit dem Bus fahren. Ich hab den Kindern schon gesagt, sie sollen zwei Stunden früher kommen.« Und dann fügte er noch hinzu: »Wenn dir das recht ist«, doch er klang nicht wie jemand, der bereit war, seine Pläne noch zu ändern, falls sie seiner Vorgesetzten nicht gefielen.
    Ulrike dachte darüber nach. Neil hatte sich seit seiner Einstellung um einen administrativen Posten bemüht. Erst musste er sich bewähren, aber das wollte er nicht. Solche wie er wollten das nie. Es wurde Zeit, ihn zurechtzustutzen. Sie sagte: »In Ordnung, Neil. Aber sei in Zukunft so gut und kläre es mit mir ab, bevor du deinen Stundenplan änderst, okay?« Sie senkte den Blick wieder auf die Liste, um ihm zu bedeuten, dass das Gespräch beendet war.
    Entweder verstand er die Botschaft nicht oder beschloss, sie zu ignorieren. »Ulrike.«
    Sie schaute auf. »Was denn noch?« Sie wusste, sie klang ungeduldig, denn genau das war sie. Sie versuchte, diesen Eindruck abzumildern, indem sie lächelnd auf ihren Papierkram zeigte.
    Er blickte ernst darauf hinab, dann sah er sie wieder an. »Tut mir Leid. Ich dachte, du solltest vielleicht über Dennis Butcher Bescheid wissen.«
    »Wen?«
    »Dennis Butcher. Er machte einen Berufsvorbereitungskurs, als er verschw...«, Neil nahm eine offensichtliche Kurskorrektur vor, »als er aufhörte, hierher zu kommen. Jack Veness hat mir erzählt, dass die Bullen angerufen haben, während du in der Vorstandssitzung warst. Die Leiche, die drüben an der Quaker Street gefunden wurde ... war Dennis.«
    »Gott«, hauchte Ulrike nur.
    »Und heute haben sie schon wieder einen gefunden. Also hab ich mich gefragt ...«
    »Was? Was hast du dich gefragt?«
    »Ob du schon mal daran gedacht hast ...«
    Seine vielsagenden Pausen machten sie wahnsinnig. »Was?«, fragte sie noch mal. »Was? Was? Ich habe jede Menge Arbeit, Neil, also wenn du etwas zu sagen hast, dann sag es.«
    »Ja, natürlich. Ich hab mir nur überlegt,

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