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13 - Wo kein Zeuge ist

13 - Wo kein Zeuge ist

Titel: 13 - Wo kein Zeuge ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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finden, finden wir es nirgends.«
    »Ihr habt den ganzen Tag eingeplant?«
    »Wenn wir es geschafft haben, wollen wir bei Claridge's Tee trinken. Mit all unseren Tüten und Päckchen werden wir ausgesprochen dekorativ vor der Art-deco-Kulisse aussehen. Das war übrigens Deborahs Idee. Sie scheint zu glauben, dass ich nicht genug unter Menschen komme. Und außerdem, Liebling, haben wir ja bereits ein Taufkleid gefunden, erwähnte ich das?«
    »Tatsächlich?«
    »Es ist so niedlich. Obwohl ... Nun ja ... deine Tante Augusta könnte vielleicht einen Anfall erleiden, wenn sie sieht, wie ihr Urgroßneffe - wird Jasper Felix das? - in einem winzigen Smoking in den Schoß der Kirche aufgenommen wird.
    Aber die dazugehörigen Windeln sind einfach zu wunderbar, Tommy. Wie könnte jemand da Einwände erheben?«
    »Undenkbar«, stimmte Lynley zu. »Aber du weißt ja, wie Augusta ist.«
    »Ach herrje ... Na gut, wir suchen weiter. Aber ich will auf jeden Fall, dass du dir den Smoking ansiehst. Wir kaufen jedes Ensemble, das uns geeignet erscheint, sodass du bei der Entscheidungsfindung helfen kannst.«
    »In Ordnung, Liebling. Gib mir Deborah einen Moment.«
    »Also, Tommy, du willst sie doch nicht etwa auffordern, mich zurückzuhalten, oder?«
    »Das würde mir doch nie einfallen. Gib sie mir.«
    »Wir benehmen uns gesittet ...«, sagte Deborah zur Begrüßung, als Helen ihr das Handy gegeben hatte. »Mehr oder minder jedenfalls.«
    »Ich verlasse mich darauf.« Lynley dachte einen Moment darüber nach, wie er seine Bitte am besten formulieren sollte. Er wusste, Deborah war vollkommen unfähig, sich zu verstellen. Wenn er den Mörder auch nur erwähnte, würde das so deutlich auf Deborahs Gesicht geschrieben stehen, dass Helen es sehen und sich beunruhigen würde. Er suchte nach einem anderen Ansatz. »Lass niemanden zu nahe an euch heran, solange ihr unterwegs seid«, bat er. »Auf der Straße oder sonst wo. Lasst euch von niemandem ansprechen. Wirst du das für mich tun?«
    »Natürlich. Was ist los?«
    »Eigentlich nichts. Ich benehme mich wie eine Glucke. Die Grippe geht um. Erkältungen. Gott allein weiß, was sonst noch. Halt einfach die Augen offen und sei vorsichtig.«
    Sie schwieg einen Moment. Er hörte Helen mit irgendjemandem sprechen.
    »Bleibt auf Abstand zu anderen Leuten«, sagte Lynley. »Ich will nicht, dass sie jetzt krank wird, wo sie die Morgenübelkeit endlich überwunden hat.«
    »Natürlich«, erwiderte Deborah. »Ich werde alle mit meinem Regenschirm abwehren.«
    »Versprochen?«, fragte er.
    »Tommy, ist nicht vielleicht doch irgendwas?«
    »Nein. Nein.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja. Macht euch einen schönen Tag.«
    Er legte auf und hoffte auf Deborahs Diskretion. Selbst wenn sie Helen Wort für Wort wiederholte, was er gesagt hatte, würde seine Frau lediglich glauben, er sei in übertriebener Weise um ihre Gesundheit besorgt.
    »Sir?«
    Er sah zur Tür. Havers stand dort, ihr Spiralnotizbuch in der Hand.
    »Was haben Sie?«, fragte er.
    »Jede Menge Nichts«, antwortete sie. »Miller ist sauber.« Sie berichtete, was sie über den Badesalzhändler erfahren hatte, und das war, wie sie gesagt hatte, gar nichts. Sie endete mit: »Also, ich hab mir Folgendes überlegt: Vielleicht sollten wir ihn ernsthafter als die Person in Betracht ziehen, die Barry Minshall belasten könnte. Wenn er wüsste, was wir gegen Barry in der Hand haben, ich meine, alles, dann wäre er unter Umständen bereit, uns zu helfen. Und wenn er nur einige der Jungen auf den Polaroids, die wir in Barrys Wohnung gefunden haben, identifizieren könnte.
    Wenn wir diese Jungen finden, haben wir etwas, womit wir MABIL dichtmachen können.«
    »Was uns nicht zwangsläufig zu dem Mörder führen würde«, wandte Lynley ein. »Nein. Leiten Sie die Informationen über MABIL an die Sitte weiter, Havers. Geben Sie den Kollegen auch Millers Namen und weitere Details. Sie werden es an das zuständige Kinderschutzteam weiterreichen.«
    »Aber wenn wir ...«
    »Barbara«, unterbrach er sie, ehe sie ihre Argumente vorbringen konnte, »das ist alles, was wir tun können.«
    Während Havers noch damit haderte, auch nur einen Aspekt der Ermittlung aus der Hand geben zu müssen, trat Dorothea Harriman ein. Die Abteilungssekretärin brachte Lynley verschiedene Unterlagen. Sie entschwand in einer Parfümwolke mit den Worten: »Die neuen Phantombilder, Superintendent. Es eilt, wurde mir gesagt. Er sagt, ich soll Ihnen ausrichten, er habe mehrere gemacht, da

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