13 - Wo kein Zeuge ist
ins Gebäude gekommen?«, fügte sie streng hinzu. »Zeigen Sie mir auf der Stelle Ihren Dienstausweis.«
Barbara fischte ihn aus der Tasche und berichtete von den Moppits an der Haustür. In Reaktion darauf holte die Verwalterin einen Post-it-Block von einem nahen Tisch und fing an, wütend darauf zu kritzeln. Barbara fasste dies als Einladung auf einzutreten, und das tat sie, während Morag McDermott ihre Notiz an die Wand neben der Tür klebte. Unzählige ähnliche Nachrichten hingen bereits dort. Es sah aus wie eine Gebetswand in der Kirche.
Das sei für ihren monatlichen Bericht an die Hausverwaltung, erklärte Morag Barbara, während sie den Block in eine Schublade steckte. Also, wenn Constable Havers ihr ins Wohnzimmer folgen wolle ...
Sie sagte es, als brauche man einen Kompass, um den Raum zu finden, dabei war er keine zwei Meter von der Wohnungstür entfernt. Der Grundriss war identisch mit Berkeley Pears' Wohnung, allerdings lag diese Wohnung in Richtung Straße, sodass die Fenster nicht zum Wald zeigten. Die Inneneinrichtung war jedoch vollkommen anders als in der Wohnung, die Barbara zuvor besucht hatte. Während Berkeley Pears' Behausung der Inspektion eines Army-Schleifers standgehalten hätte, war Morags Wohnung ein Paradebeispiel für Unordnung und schlechten Geschmack, für den vor allem Pferde verantwortlich waren, von denen es Hunderte gab, auf jeder Abstellfläche, in jeder Größe, aus jedem denkbaren Material von Plastik bis Gummi. Es war wie ein Albtraum von Black Beauty.
Barbara schob sich an einem Teewagen voller Lipizzaner vorbei, die sich auf die Hinterbeine gestellt hatten, um ihre Kunststückchen vorzuführen. Sie folgte dem einzig freien Pfad durch den Raum, der zu einem Sofa führte, das mit einem Dutzend Pferdekissen bestückt war. Dort ließ sie sich nieder. Sie hatte zu schwitzen begonnen, und jetzt verstand sie, warum die Hausverwalterin mitten im Winter einen dünnen Morgenrock trug. Hier drinnen fühlte es sich an wie Sommer in Jamaika, und es roch, als sei seit Morags Einzug nicht mehr gelüftet worden.
Barbara kam zu dem Schluss, dass es die beste Überlebensstrategie war, ohne Umschweife zur Sache zu kommen, also brachte sie die Sprache sofort auf die Katze. Sie sei schon im Begriff gewesen, das Gebäude zu verlassen, sagte sie, als sie ein Tier gehört habe, das offenbar in Not war. Sie habe sich gefragt, ob Morag darüber informiert werden sollte. Es klang - jedenfalls für ihr zugegebenermaßen ungeschultes Ohr, da sie selbst nie etwas Größeres als eine Wüstenrennmaus besessen hatte - ernst. Vielleicht eine Siamkatze?, fügte sie hinzu. Es handele sich um Wohnung Nr. 5.
»Das ist Mandy«, erklärte Morag McDermott prompt. »Esthers Katze. Sie ist in Urlaub. Ich meine natürlich Esther, nicht die Katze. Sie wird sich schon wieder beruhigen, wenn Esthers Sohn sie füttern kommt. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen.«
Die Sorge um das Tier stand weit unten auf Barbaras Prioritätenliste, aber sie folgte dem Lauf der Unterhaltung. Sie musste in diese Wohnung gelangen, und sie wollte nicht auf einen Durchsuchungsbeschluss warten. Mandy klinge aber völlig außer sich, sagte sie ernst. Sicher, sie verstehe nicht viel von Katzen, aber sie habe das Gefühl, man müsse dringend mal nach dem Rechten sehen. Und übrigens habe Berkeley Pears ihr erzählt, dass Katzen im Gebäude gar nicht erlaubt seien. Hatte er etwa die Unwahrheit gesagt?
»Dieser Mann würde alles behaupten«, erwiderte Morag. »Natürlich sind Katzen im Haus zulässig. Katzen, Fische und Vögel.«
»Aber keine Hunde?«
»Das wusste er, bevor er hier eingezogen ist, Constable.«
Barbara nickte. »Tja, Menschen und ihre Haustiere ... Es gibt doch nichts, was es nicht gibt, richtig?« Sie brachte Morag wieder auf das Thema von Wohnung Nr. 5 zurück. »Diese Katze ... Mandy? Sie klingt ... na ja, kann es vielleicht sein, dass der Sohn eine Zeit lang nicht hier gewesen ist, um sie zu füttern? Haben Sie ihn kommen oder gehen sehen?«
Morag überlegte, hielt den Morgenrock am Halsausschnitt enger zusammen. Sie räumte ein, dass sie den Sohn in letzter Zeit nicht hier gesehen hatte, aber das heiße nicht, dass er nicht da gewesen sei. Er vergötterte seine Mutter. Jeder sollte so einen Sohn haben.
Trotzdem ... Barbara zeigte ein, wie sie hoffte, einschmeichelndes Lächeln. Vielleicht sollten sie mal nachschauen gehen ...? Um der Katze willen? Es wäre doch möglich, dass irgendetwas passiert war, das
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