Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
130 - Das Mädchen mit den Monsteraugen

130 - Das Mädchen mit den Monsteraugen

Titel: 130 - Das Mädchen mit den Monsteraugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
einfach auf den Boden fallen lassen, mich angegrinst und gesagt: »Siehst du, so schnell kann man fertig sein, wenn man sich ein wenig beeilt .. « Als du nach Hause kamst und ich dir die Geschichte erzählt habe, hast du dir seinerzeit Bette vorgeknöpft. Sie hat große, ungläubige Augen bekommen, angefangen zu weinen, sanft und schluchzend erklärt, daß sie so etwas doch nicht tun könne und wie ihre Mutter nur auf so absurde Gedanken käme. Dem lieben braven Mädchen wurde geglaubt. Und ich stand da - als nervöse, hartherzige Mutter, die keine Liebe für ihr Kind aufbringt, am liebsten den ganzen Tag in der Gegend herumkutschiert, gern ausreitet oder mit Nachbarinnen Kaffee trinkt .«
    Wie war das gestern abend, Vivian«, fiel Edgar Mail seiner Frau wieder ins Wort. »Darüber wollten wir sprechen, nicht über den Schnee von gestern .«
    »Ja, natürlich... Ich stand im Zimmer und sortierte Kleider, die ich nicht mehr mochte. Da hörte ich ein Geräusch und drehte mich um.
    Bette stand vor mir und - hielt ein Fleischmesser in der Hand.
    >Was willst du hier ?< fragte ich sie.
    >Wir beide sind allein im Haus<, erwiderte sie mit teuflischem Grinsen, und ihre Augen funkelten mordlüstern. >Ich könnte dir jetzt die Kehle durchschneiden, und kein Mensch würde etwas merken. Die Polizei würde selbstverständlich, wie es ihre Pflicht ist, Ermittlungen aufnehmen und nach einem Mörder suchen. Auf mich kämen sie jedoch bestimmt nicht. Ich trage Handschuhe, wie du siehst, und dadurch wird es keine Fingerabdrücke geben, die auf mich hinweisen .. .< Bette zog das Messer genüßlich durch die Luft, machte auf dem Absatz kehrt und ging nach unten.«
    »Mhm. Und du kannst dich an die Worte die sie zu dir gesprochen hat, ganz genau erinnern ?«
    »Ja, Ed! Wort für Wort! So etwas prägt sich ein .«
    »Bist du dir ganz sicher, Vivian, daß sie das so gesagt hat, wie du’s mir wiedergegeben hast? Könnte es nicht sein, daß du .. .«
     
    *
     
    Seine Andeutung genügte, um seine Frau in Rage zu bringen. »Ed?! Willst du damit sagen, daß ich ... mir das alles ... selbst ausgedacht habe? Daß ich .. . o nein, das ist gemein! Ich bin nicht verrückt, verstehst du! Ich weiß genau, was ich sage, und habe gehofft, du würdest mich verstehen ... Dies war der absolute Höhepunkt. Bisher in den letzten elf Jahren! - hat sie mich nur mit Worten angegriffen. Nun kommt eine handfeste Drohung hinzu. Der nächste Schritt wird die Ausübung der Tat sein ... Sie hat angedroht, mich zu töten. Und sie wird es tun !«
    »Aber warum, Vivian? Warum sollte sie das tun ?«
    Vivian Mail fuhr sich mit einer fahrigen Bewegung durchs Haar. »Ich weiß es nicht«, flüsterte sie, »Sie ist eine Hexe, besessen von einem bösen Geist... verrückt... was weiß ich. Aber sie gibt sich im Beisein anderer Menschen so >normal<, daß keiner ihre wirkliche Wesensart erkennt. Sie ist nicht zu durchschauen. «
    Er seufzte, »Vivian, ich kann das, was du mir sagst, einfach nicht glauben. Ich war drei Tage nicht im Haus ... Ist in dieser Zeit etwas vorgefallen, was dich besonders aufgeregt und aus der Fassung gebracht hat ?«
    »O ja! Ich habe es dir ja gerade gesagt ...« Demonstrativ löste sie sich von ihm und verschränkte die Arme. »Unternimm endlich etwas, Ed ... Stelle sie zur Rede !«
    »Das habe ich doch früher schon getan. Und es ist nie etwas dabei herausgekommen. Bis auf das eine, daß Bette scheu und ängstlich reagiert hat. Sie, Vivian, fürchtet dich, das weißt du .«
    »Sie tut nur so, Ed. Sie ist ein widerliches kleines Biest, das gegen mich kämpft .«
    Er zuckte die Achseln, schloß einen Moment die Augen und preßte flach die rechte Hand dagegen. Einige Sekunden wirkte er müde und angeschlagen. »Okay. Ich gehe hoch zu ihr ...«
    »Laß dir das Messer zeigen, mit dem sie mir die Kehle durchschneiden wollte ... Sie hat es an sich genommen, Ed. Ich habe es nicht mehr in der Küche gefunden .«
    »Ja, Darling. Ich werde sie danach fragen .« Mit diesen Worten drehte der Mann sich um und verließ langsam den Raum.
    Vivian Mail blieb im Zimmer zurück und sah ihrem Mann nach. Gleich darauf vernahm sie, wie sich die Schritte auf der Treppe nach oben entfernten.
    Die Frau atmete tief durch, wandte sich dem Fenster zu und öffnete es. Dann trat sie auf die Terrasse.
    Die Luft war nach dem heißen Sommertag angenehm mild und frisch. Zum Glück war am Abend ein heftiges Gewitter niedergegangen. Der ausgetrocknete Boden hatte die Feuchtigkeit wie

Weitere Kostenlose Bücher