Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
130 - Die Hexe mit dem Todesatem

130 - Die Hexe mit dem Todesatem

Titel: 130 - Die Hexe mit dem Todesatem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
zur Startposition.
    Van Bowman erzählte, was er im Klosterhof bei den Zigeunern erlebt hatte: »Wir fanden die Hexe mit Hilfe meines Amuletts. Der Pfahl, an den die Mönche sie einst gebunden hatten, sollte sich im Laufe der Zeit durch magische Einflüsse in Gold verwandelt haben.«
    »War das etwa der Grund Ihrer Reise nach Ungarn?« fragte Cliff Greene.
    »Hören Sie mal, ein Pfahl, so dick wie ein Oberschenkel, aus purem Gold…«
    »Das haben Sie geglaubt?«
    »Es war jemand bei mir, der mir die Geschichte großartig zu verkaufen verstand. Ja, ich hab’s geschluckt, Inspektor. Der Typ könnte einem Eskimo einen Kühlturm andrehen.«
    Die Maschine bekam Starterlaubnis, fegte mit zunehmender Geschwindigkeit über die breite Betonpiste und hob schließlich ab.
    »Und?« sagte Greene.
    Van Bowman grinste. »Jetzt fängt Sie die Geschichte doch zu interessieren an. Wir fanden Inaza. Die einstige Schönheit war zur grauenerregenden Mumie geworden.«
    »Und der Pfahl?«
    »War immer noch aus Holz«, sagte Bowman.
    »Hatten Sie im Ernst etwas anderes angenommen? So verrückt können Sie doch nicht sein.«
    »Sie haben nie die Kraft des Amuletts gespürt, Inspektor. Sie haben keine Ahnung von diesen Dingen. Boro wollte, daß sich die Hexe erkenntlich dafür zeigte, wenn wir ihr Gefängnis geöffnet hatten. Ich mußte ihm mein Amulett geben, und er hängte es der Mumie um den Hals. Boro war der festen Überzeugung, die Hexe würde nur schlafen, und er hatte recht. Der Satansrubin weckte die Mumie. Sie stieg aus der Mauernische, war so lebendig wie Sie und ich. Das ist so wahr, wie ich Van Bowman heiße, Inspektor.«
    »Da war bestimmt irgendein Trick dabei, und Sie sind darauf hereingefallen.«
    »Dieses gräßliche Weib trat aus der Mauer, sage ich Ihnen!«
    »Und wo ist sie jetzt?«
    »Ich habe keine Ahnung. Im Klosterhof wimmelte es plötzlich von Polizisten, und Boro, dieser Irre, ballerte um sich. Ich wollte mit Boros Maschine abhauen, kam aber nicht weit. Dieses Durcheinander muß Inaza genützt haben, um zu verduften.«
    »Eine tolle Geschichte«, sagte Cliff Greene. »Die würde sich gut für einen Gruselroman eignen. Sie sollten sie im Gefängnis zu Papier bringen.«
    »Es stört mich nicht, daß Sie sich über mich lustig machen, Inspektor. Jedes Wort, das ich gesagt habe, ist wahr.« Der Verbrecher atmete tief durch und schloß die Augen. »Wenn man’s genau nimmt, steht Inaza in meiner Schuld, denn ich habe ihr zur Freiheit verholfen.«
    »Schade, daß Sie nicht noch eine Weile in Ungarn bleiben konnten«, bemerkte Greene ätzend. »Sie hätte sich bestimmt noch für die Hilfe revanchiert,«
    Van Bowman hatte plötzlich das Gefühl, jemand würde ihn ansehen. Nicht der Inspektor, sondern jemand anders. Er öffnete die Augen und wandte den Kopf.
    Die Doppelsitze waren durch einen Mittelgang getrennt, und drüben saß ein schwarzhaariges Mädchen, dessen Schönheit dem Gangster den Atem verschlug.
    Sie war es, die ihn so intensiv ansah, daß er es spürte, und sie schaute jetzt nicht weg. Ihre vollen Lippen umspielte ein geheimnisvolles Lächeln.
    Van Bowman fragte sich unwillkürlich, ob er das Mädchen schon mal gesehen hatte. Sie kam ihm irgendwie bekannt vor, aber es konnte sich nur um eine zufällige Ähnlichkeit handeln, denn wenn man so einem außergewöhnlichen Mädchen einmal begegnete, vergaß man das mit Sicherheit nicht.
    Sie zeigte Interesse für ihn, obwohl sie die Handschellen gesehen haben mußte.
    »He, Inspektor«, sagte der Gangster grinsend. »Können Sie es nicht arrangieren, daß man die Kleine dort drüben zu mir in die Zelle sperrt? Man redet doch heute so viel von humaneren Haftbedingungen.«
    »Ich werde sehen, was sich machen läßt, damit Sie sich im Kittchen wohl fühlen«, erwiderte Greene. »Ob ich Ihnen diese Schönheit verschaffen kann, ist allerdings fraglich, aber wie wär’s mit der alten Inaza? Ich kann meine ungarischen Kollegen ja bitten, die lebende Mumie zu suchen und nachzuschicken.«
    »Sie gefallen mir. Sie haben Humor«, brummte Van Bowman und schaute wieder zu der Schwarzhaarigen hinüber.
    Plötzlich ging ein heftiger Ruck durch seinen Körper.
    »Irgend etwas nicht in Ordnung?« fragte Cliff Greene.
    Bowman starrte ihn an, seine Lider flatterten. »Verdammt!« preßte er verdattert hervor. »Wie ist das möglich?«
    »Was denn?« fragte Greene.
    »Dieses Mädchen trägt mein Amulett!«
    ***
    Der Inspektor warf einen heimlichen Blick nach drüben. Er sah den

Weitere Kostenlose Bücher