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130 - Die Hexe mit dem Todesatem

130 - Die Hexe mit dem Todesatem

Titel: 130 - Die Hexe mit dem Todesatem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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knapp an Boros Gesicht vorbei.
    Boro schlug mit dem Revolver zu, und Van Bowman brach zusammen. Boro wurde aufgefordert, die Waffe fallen zu lassen, doch er dachte nicht daran zu gehorchen.
    Er drehte durch. Wer zuerst den Verrat begangen hatte, wußte er nicht. Vielleicht hatte Zacharij heimlich nach der Polizei geschickt. Boro wollte sich auf keinen Fall festnehmen lassen.
    Er hoffte darauf, daß sich Inaza erkenntlich zeigte und ihm irgendwie beistand. Entschlossen, sich seinen Fluchtweg freizuschießen, rannte er los.
    »Boro! Nein!« schrie Mehta außer sich vor Angst um den jungen, hitzköpfigen Zigeuner. »Vater! Tu etwas! Steh ihm bei! Sie dürfen ihn nicht erschießen!«
    »Ich kann ihm nicht helfen, Mehta«, sagte Zacharij ernst. »Wenn er sich nicht ergibt, ist er verloren!«
    Sie riefen ihn an stehenzubleiben. Er schoß, und sie feuerten mit ihren automatischen Waffen zurück. Laut hallte das hämmernde Echo durch den Klosterhof.
    Boro schien zu straucheln. Er ruderte mit den Armen, kämpfte um sein Gleichgewicht, verlor es aber und schlug lang hin.
    Fassungslos preßte Mehta die Fäuste an ihre Wangen. »Steh auf, Boro«, schluchzte sie. »Vater, warum steht er denn nicht auf?«
    Zacharij schüttelte mit düsterer Miene den Kopf. »Er kann nicht mehr, mein Kind. Er hat diesen Irrsinn mit dem Leben bezahlt. Einer wie er mußte ja eines Tages so ein Ende nehmen.«
    »Nein!« schrie das Mädchen unglücklich auf. »Nein! Nein! Nein!«
    Zacharij nahm sie in die Arme und sprach kein Wort. Er wußte, daß er Mehtas Schmerz nicht lindern konnte. Mit jedem Wort hätte er alles nur noch schlimmer gemacht.
    ***
    Als Boro zusammenbrach, kam Van Bowman zu sich. Nahezu alle Polizisten eilten zu dem jungen Zigeuner, um zu sehen, wie schwer es ihn erwischt hatte, ob man noch helfen konnte.
    Das war vielleicht Van Bowmans letzte Chance. Es würde nicht einfach sein, das Land zu verlassen. Er würde Sandor Feges zwingen, ihm zu helfen, denn er hatte ihm schließlich diese verfluchte Suppe eingebrockt.
    Aber erst mal mußte er von hier weg und untertauchen. Zu Fuß wäre er nicht weit gekommen, deshalb wollte er sich mit Boros Motorrad absetzen.
    Er richtete sich auf, blickte sich um. Wo war Inaza? Sie schien spurlos verschwunden zu sein.
    Mit meinem Amulett! dachte der Gangster wütend. Er war eines wichtigen Schutzes beraubt. Es mußte ihm ohne das Hexenamulett gelingen, von hier zu verschwinden.
    Während sich ein Großteil der Polizisten um Boro versammelte, hetzte Van Bowman geduckt durch den Klosterhof. Man wurde erst auf ihn aufmerksam, als er die Maschine startete.
    Sein Name peitschte scharf auf ihn zu. »Bowman! Steigen Sie ab!« rief einer, der englisch sprach.
    »Ihr könnt mich mal!« brüllte Van Bowman und drehte voll auf. Die Maschine heulte auf, stieg vorne hoch und raste los. Wieder hämmerten die automatischen Waffen.
    Bowman nahm den Kopf weit nach unten und raste auf das Tor zu. Die Kugeln pfiffen ihm knapp um die Ohren, und es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis ihn eine traf.
    Zwei Männer erschienen im Tor, die Waffen im Anschlag. Van Bowman vertraute auf sein Glück, das ihm über viele Jahre treu gewesen war. Pech hatten immer nur die anderen gehabt.
    Die beiden Männer gaben Warnschüsse ab. Danach feuerten sie gezielt. Ein Schmerz durchglühte plötzlich Bowmans Schulter, und ein harter Schlag fegte ihn von der Maschine.
    Er überschlug sich in der Luft. Das Motorrad kreiselte auf die Polizisten zu und hätte sie beinahe zu Boden gerissen. Nach der Landung kugelte Van Bowman noch einige Meter weit, dann blieb er schwer benommen, einer neuerlichen Ohnmacht nahe, liegen.
    Knirschende Schritte… Stiefel umringten ihn… Maschinenpistolen wiesen auf ihn. Er breitete die Arme aus und sagte hustend: »Okay, okay, ich bin geschlagen. Nicht schießen. Nicht schießen. Hoffentlich versteht ihr Bastarde, was ich sage.«
    »Wir verstehen Sie«, sagte einer der Polizisten rauh.
    ***
    Sie schafften ihn in ein Krankenhaus, wo man seinen Streifschuß verarztete, und über halb Europa hinweg ging die Meldung nach London, daß man Van Bowman gefaßt habe, daß man ihn nicht länger als unbedingt nötig im Land behalten wolle und sich jemand auf den Weg machen und den Mann abholen solle.
    Das ließ sich Inspektor Greene nicht zweimal sagen. Als ihn sein Vorgesetzter informierte, sagte er lachend: »Ich könnte vor Freude auf dem Tisch tanzen, Sir. Endlich haben wir ihn.«
    »Er ist noch nicht hier, sitzt noch

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