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1300 - Die Gänger des Netzes

Titel: 1300 - Die Gänger des Netzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des Netzes. Schließlich waren es unser nur 483, während die Einwohner der Stadt Hagon rund 800 000 betrug. Der weitaus größte Teil der Bevölkerung von Sabhal setzte sich aus Wissenschaftlern, Ingenieuren, Philosophen, Arbeitern, Bauern, Händlern, Lehrern, Historikern - kurzum: Wesen herkömmlicher Berufsneigung zusammen. Sie alle arbeiteten am Großen Projekt der Gänger des Netzes die einen indirekt, indem sie Nahrung produzierten, Schüler lehrten, Maschinen bedienten, Waren verkauften; die anderen direkt, indem sie die Raumschiffe herstellten, in denen die Gänger des Netzes reisten, oder über die Sicherheit von Sabhal wachten. Wir alle waren eine große, verschworene Gemeinschaft, die sich zum Ziel gesetzt hatte, die Integrität des Moralischen Kodes zu beschützen und die hässliche Lehre vom Permanenten Konflikt zu bekämpfen, bis sie eines Tages in sich selbst zusammenbrach. Aber nur wenige unter uns waren eigentliche Gänger des Netzes.
    Die Feier hatte, wie gesagt, vor ein paar Tagen stattgefunden. Seitdem hatte ich ein paar persönliche Sprünge von kurzer Reichweite unternommen, um mich in der Technik des Netzgehens zu Üben. Ich war früher schon viel weiter herumgekommen, aber stets in Begleitung Perrys oder Gesils, manchmal auch beider. Das Reisen allein war eine Herausforderung. Es gab etliches zu lernen, und ich gab mir Mühe, das Pensum so rasch wie möglich zu absolvieren. Denn ich fieberte dem Tag entgegen, an dem ich meinen ersten ernsthaften Auftrag erhielt. Meine bisherigen Ziele hatten allesamt innerhalb des Kugelsternhaufens gelegen, zu dem auch Sabhals Sonne Moorga gehörte. Moorga hatte ihren Standort an der südlichen Peripherie des Sternhaufens, der einen Durchmesser von 180 Lichtjahren besaß und annähernd 250000 Sterne enthielt. Der Sternhaufen selbst war wiederum 110 000 Lichtjahre in nördlicher Richtung vom Zentrum der Galaxis Absantha-Shad entfernt. Die gedachte Linie vom Mittelpunkt der Galaxis nach Moorga, über Moorga hinaus verlängert, führte direkt zu DORIFERS Tor. Das Tor lag draußen im intergalaktischen Raum, 320000 Lichtjahre von Moorga entfernt.
    Den Kugelsternhaufen nannten wir Parakku. Das Wort stammte aus der Sprache der Querionen und hieß soviel wie Sitz der Götter. Bei den Sprüngen der vergangenen Tage hatte ich Entfernungen bis zu maximal 150 Lichtjahren zurückgelegt. Am Nachmittag (Hagon-Zeit) des 20. September kehrte. ich von meinem bisher' weitesten Sprung zurück. Diesmal nahm ich mir Zeit beim Rematerialisieren. Meine größte Schwierigkeit war nämlich bisher gewesen, einen bestimmten Punkt auf der Oberfläche eines Planeten anzusteuern und genau an diesem Punkt das Psionische Netz zu verlas-, sen.
    Heute klappte es ein wenig besser. Ich hatte auf unser Haus gezielt und landete stattdessen zweihundert Meter abseits in Obeahs Garten. Das war nicht schlecht. Ich wünschte mir, Obeah wäre dagewesen und hätte meine Landung beobachten können. Aber mein Freund war entweder unterwegs oder drinnen im Haus beschäftigt. Ich stieg über die niedere Hecke und traf in der Garagenhalle auf Perry. „Zurück vom Training?" fragte er. „Ich war auf Balatu", nickte ich. „Eine herrliche Welt. Dort möchte ich mir eines Tages ein Haus bauen."
    „Wenn es nichts mehr anderes zu tun gibt", lächelte er. „Hast du Zeit?"
    „Für dich immer. Was gibt's?"
    „Ich möchte dir ein paar Raumschiffentwürfe zeigen". sagte er. „Es wird allmählich Zeit, dass du dein eigenes Fahrzeug bekommst."
    Es sind mindestens zwanzig Meter von der Garage bis zu Perrys Arbeitszimmer. So lange brauchte ich, um mich von meinem Schock zu erholen. „Mein eigenes Fahrzeug?" stieß ich ungläubig hervor, nachdem die Tür sich hinter mir geschlossen hatte. „Jeder Gänger des Netzes hat eines", antwortete Perry. „Es gibt viele Orte, die er anders als mit Hilfe eines Raumschiffs nicht erreichen kann." Natürlich wusste ich das. Aber ich hatte nicht erwartet, dass man mich fünf Tage nach der Initiierung schon fragen würde, welcher Schiffstyp mir am besten gefiele. „Setz dich", sagte Perry und wies mit der Hand auf einen der bequemen Sessel, von denen es in seinem Arbeitszimmer ein halbes Dutzend gab. „Raum schiffe für Netzgänger werden individuell produziert. Du kannst dir dein eigenes Modell ausdenken. Ein paar Denkanstöße können nicht schaden. Was meinst du?" Ich war begeistert. „Phantastisch! Zeig mir, was du auf Lager hast." Per Blickschaltung verdunkelte er das

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