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1301 - Kreuzzug des Bösen

1301 - Kreuzzug des Bösen

Titel: 1301 - Kreuzzug des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Unterlage, sondern bequemer.
    Er sah noch immer so gespenstisch bleich aus. Ich kümmerte mich zunächst nicht um ihn, sondern ging zum Waschbecken, um ein Glas mit Wasser zu füllen. Den Strahl ließ ich erst mal einige Sekunden laufen, dann reichte ich Godwin das halb gefüllte Glas.
    »Das hat mir jetzt gefehlt«, flüsterte er, »ich hatte das Gefühl, verbrennen zu müssen.«
    Das Gefäß hielt er mit beiden Händen fest und führte es an den Mund. Es klappte nicht so recht, denn der erste Schwall schwappte über und klatschte in sein Gesicht.
    »Nur keine Hektik«, sagte ich und half ihm dabei. Godwin richtete sich nicht auf. Er leerte das Glas und verlangte direkt nach einem zweiten, das ich ihm holte.
    Diesmal wollte er es anders machen. Auf dem Weg zu ihm sah ich seine Bemühungen. Es war besser, wenn er im Sitzen trank, und er schob bereits seinen Körper zurück auf das Kopfende des Bettes zu. Nur schaffte er es nicht, sich auf die Ellbogen zu stützen, um sich hochzustemmen. Dabei musste ich ihm schon helfen.
    Er blieb sitzen und konnte auch trinken, ohne dass ich ihm half.
    Ich wollte Godwin nicht bei seinen Bemühungen beobachten und trat an das Fenster. Von dort warf ich einen Blick in den Hinterhof.
    Ich tat es nicht, weil mich die Umgebung so interessierte, ich wollte vielmehr sehen, ob man uns unter Beobachtung hielt. Das war beim ersten Hinschauen nicht der Fall. Keine Frau stand wie ein Wachtposten auf dem Hof.
    Ich drehte mich wieder um. Freund Godwin hatte sein Glas geleert. Er schaute mir entgegen. Auf seinen Lippen sah ich das matte Grinsen. »Das hat gut getan.«
    »Super.«
    »Mir geht es trotzdem noch dreckig.«
    »Das kann ich mir denken. Was haben deine Freundinnen denn mit dir angestellt?«
    Er schaute mich mit einem matten Blick an. »So genau weiß ich das nicht, John. Du wirst lachen, aber das stimmt. Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Was weißt du denn?«
    Er hob die Schultern. »Ich… ich war in meinem Zimmer, und da klopfte es. Ich rechnete schon damit, dass du es bist. Es waren sie – und wie! Sie stürzten sich auf mich. Ob ich es mit vier oder sechs Frauen zu tun hatte, kann ich dir nicht sagen, aber es ging schwer zur Sache. Eine Chance davonzukommen, hatte ich nicht. Ich lag plötzlich auf dem Bett. Die Frauen knieten auf mir. Ich sah ihre verzerrten Gesichter, und dann fiel mir auf, dass eine dieser Furien etwas in der Hand hielt. Zuerst konnte ich es nicht erkennen, dann sah ich den dünnen Metallstab, der aus der Faust hervorragte. Später fiel mir auf, dass ich mich geirrt hatte, denn es ist eine Nadel gewesen.«
    »Eine Spritze?«
    »Ja, und die rammte man mir in den Körper.« Er holte tief Luft.
    »Ich weiß nicht, was das für ein Zeug gewesen ist. Jedenfalls war es verdammt stark. Ich hatte keine Chance, dagegen anzukämpfen. Innerhalb kürzester Zeit war ich weggetreten. Erwacht bin ich unten in der kleinen Halle, auf dem Tresen. Dann habe ich dich gesehen und wusste, dass ich nicht im Himmel sein konnte.«
    »Danke. Das tut mir auch weh.«
    »Engel sind wir ja alle nicht.« Er hustete und zog die Nase hoch.
    »Dieses verdammte Zeug hat mich wirklich kirre gemacht. Ich habe jetzt noch das Gefühl, durch den Raum zu schwingen, und meine Glieder sind doppelt so schwer geworden.«
    Ich nickte.
    »Das ist schlecht, nicht wahr?«
    Ich zuckte mit den Schultern. Es war eine Geste der Verlegenheit.
    »Wir werden sehen, was wir aus der Sache machen. In Topform würdest du mir besser gefallen.«
    »Kann ich mir denken.« Er stöhnte auf. »Das ist beschissen, John. Ich schwitze, und ich friere zugleich. Dieses verfluchte Zeug hat mich einfach umgehauen, und ich weiß wirklich nicht, was ich jetzt noch unternehmen soll.«
    »Im Bett bleiben.«
    »Wie nett.«
    »Hast du noch deine Waffe?«
    »He, gut, dass du mich daran erinnerst. Ich muss mal nachschauen.« Er tastete sich ab, und dann sah ich auf seinem Gesicht ein knappes Lächeln. »Ja, die Beretta habe ich noch.«
    »Das ist gut.«
    »Und wie geht es weiter?«
    »Wir sollen innerhalb einer Stunde aus Coleda verschwunden sein. Diese Frist hat man uns gesetzt.«
    »Und? Was sagst du dazu?«
    »Unmöglich ist das. Wir schaffen es nicht. Ich will es auch nicht. Ich überlasse ihnen nicht das Feld.«
    »Was passiert, wenn wir nicht verschwinden?«
    Ich hatte mir einen Stuhl herbeigeholt und nahm darauf Platz.
    »Dann wird es knapp werden.«
    »Sie wollen uns killen?«
    Ich winkte ab. »So deutlich haben sie es mir nicht

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